Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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• Der Stoff muss einfach und eingängigsein, komplizierte Sinnzusammenhängehaben keineChance.• Es gibt eine Sehnsucht nach orientieren<strong>der</strong>Verdichtung, die dieKonsumnenten aus dem diffusen,Overkill‘ von news und entertainmentin einen sicherenHafen <strong>der</strong> klaren Informationführt. Stoffe, die sich dazu nichteignen, fallen durch die vorgegebenenRaster.• Nur wenn BILDER vorliegen,besteht eine Chance in dasLeitmedium TV und die zunehmendbildorientierten Zeitungen(auf die Seite 1) zu kommen.<strong>Die</strong> visuellen Exper<strong>im</strong>ente desTagesspiegel und <strong>der</strong> Welt, die mitgroßflächigen Fotos arbeiten,prägen wohl den Zukunftstrend.• Das Motto: ,Ein Bild sagt mehrals 1000 Worte‘ o<strong>der</strong> ,Einmal sehen,ist besser als 100 Mal hören‘(Mao) illustriert die Macht<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>.Hier ist auch die Inszenierungsgefahrangelegt, da durch die Ausweitung<strong>der</strong> elektronischen Medien dieBil<strong>der</strong>-Gier grenzenlos wächst.• Personen- und Einzelschicksaleo<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kampf / Streit zweierProtagonisten verdrängen komplizierteStrukturen und Sinnzusammenhänge.Der Stoff muss sich ganz einfachund s<strong>im</strong>pel darstellen lassenkönnen. Vereinfachung istdas Zauberwort und die damitverbundene Ausblendung an<strong>der</strong>er„schwieriger“ Themen.• Hintergründe sind nicht mehrinteressant, Vor<strong>der</strong>gründigesmuss beleuchtet werden, weil<strong>der</strong> Aufmerksamkeitspegel in einerüberreizten Gesellschaftsehr niedrig ist. AufstrebendeChefredakteure haben dafür denBegriff des „Oberflächenreizes“erfunden.All diese Faktoren, die sich durchdie Zunahme des Internet-Journalismusund die „news-to-use“-Philosophienoch verstärken werden,sind Handicaps für recherchierendenJournalismus. Der Aspekt des„Nutzens“ hat längst die Bedeutungdes „Wissens“ verdrängt.Das Tempo <strong>der</strong>Unterhaltungs-MaschineWir leben in einer wachsenden Welt,in <strong>der</strong> Medien & Konsum zu Schlüsselbegriffenwerden, die eine großeGestaltungsmacht entfalten.Gleichzeitig muss hier krass unterschiedenwerden zwischen qualitativ98