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Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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soll das Anliegen herkommen? Wiewird man geprägt, in welchen gesellschaftlichenZusammenhängen wirdman groß und was ist eigentlich <strong>im</strong>Mainstream vorhanden. Das ist jetztkein Plädoyer dafür, investigativeGeschichten vollkommen zu unterlassen,weil sie nicht <strong>im</strong> Trend liegen.Im Gegenteil! Ich glaube auch,dass wenn man sich darum bemüht,in diesem Bereich etwas zu definieren,dann muss man das von diesemGlamour herunterholen. Wir sind janicht die James Bonds des Journalismus,die un<strong>der</strong>cover arbeiten. Eswird ja auch alles gern mythologisiert.Im Gegenteil, man muss esentmythologisieren, zu einem Genrewie jedes an<strong>der</strong>e auch machen.Und man muss durch die klarereDefinition das Image aufbessern,vor allem <strong>im</strong> Fernsehbereich, dafürwerben, dass man Zeit dafürbraucht, um eine Geschichte sorgfältigzu recherchieren o<strong>der</strong> aufzudecken,was die Mächte gerne verborgenwissen wollen. Um das öffentlichzu machen, dafür brauchtman Zeit, da kann man nicht sagen:„<strong>Die</strong> sitzen da drei Wochen, drehenDäumchen, und machen dann malin zwei Tagen schnell einen Beitrag.“Das Image ist es, das gehoben werdenmuss.Mascolo: Also irgendwas bei <strong>der</strong> prinzipiellenFragestellung kann ja <strong>im</strong>Grunde genommen nicht st<strong>im</strong>men.Meine Beobachtung ist seit Jahren,dass aller Orten enthüllt wird. Mankommt ja überhaupt nicht mehr hinterher.Es sind eine Vielzahl vonSkandalen, die mich bis <strong>Die</strong>nstagdurch die Gegend treiben und vondenen Mittwoch keiner mehr waswissen will. Angeblich boomt dasGeschäft aller Ort und gleichzeitigsitzen wir hier und sagen, dass vonunserem Beruf niemand was wissenwill. Entwe<strong>der</strong> gibt es da so eineWahrnehmungslücke o<strong>der</strong> irgendetwasan<strong>der</strong>es, worüber wir redenmüssen.Hovestädt: Eine Inflation des Begriffs.Leif: Herr Fröhlingsdorf, Sie hattenja ein best<strong>im</strong>mtes Anliegen und habensogar eine kleine Kulturverän<strong>der</strong>ung<strong>im</strong> „Trierischen Volksfreund“,wo sie bisher gearbeitet haben,eingeleitet. Wie wichtig ist dennIhr Einfluss, wie würden Sie es einschätzen,dass man über Einzelkämpfertum,was es irgendwo in soeinem kleinen Blatt ist, auch internwas verän<strong>der</strong>n kann. Haben Sie dairgendwas verspürt o<strong>der</strong> blieb esbe<strong>im</strong> Einzelkämpfertum?Michael Fröhlingsdorf: Es hat sichschon einiges geän<strong>der</strong>t. Wir sindkürzlich sogar geadelt wurden, als in148

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