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Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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teilnahmen, formulierten sie Zielvorstellungendes Netzwerks, diesich an <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> amerikanischenBerufsorganisation InvestigativeReporters and Editors orientierensoll. So wollen sie „die journalistischeRecherche in <strong>der</strong> Medien-Praxis stärken, auf ihre Bedeutungaufmerksam machen und die intensiveRecherche vor allem in <strong>der</strong> journalistischenAusbildung för<strong>der</strong>n.“ 115<strong>Die</strong>ses Konzept beinhaltet großeChancen für junge Journalisten, diesich entgegen dem Mainstream fürdie Recherche begeistern.Zum einen sollen Modellseminarefür sinnvolles Recherchetraining anUniversitäten und Journalistenschulenentwickelt werden. Darüber hinausplant das Netzwerk, Stipendienfür junge Recherche-Talente vergeben,die dann einen großen Rechercheauftragerhalten. Während dieserArbeit werden sie ein ganzes Jahr langvon erfahrenen Journalisten betreut,die als Mentoren Hilfestellung leisten.116 Bezahlt werden soll diesesProjekt aus Spenden, die das Netzwerkals gemeinnütziger Verein anwerbenwill. Wie bereits geschil<strong>der</strong>t,hat sich dieses Modell in Amerika,beispielsweise be<strong>im</strong> Center for InvestigativeReporting bereits bewährt.Deutsche Journalisten sind also aufdem Weg, die Recherche inDeutschland vor dem „Aussterben“zu bewahren.7. ZusammenfassungZu Beginn dieser Arbeit habe ichnach einer Definition für den Begriff„Investigativer Journalismus“gesucht. Es fanden sich viele verschiedeneAntworten, aus denensich schließlich ein gemeinsamerTenor herauskristallisierte. Danachist investigativer Journalismus diegründliche, intensive und nachforschendeArbeitsweise von Journalisten,um an thematisch relevanteInformationen zu kommen, die <strong>der</strong>Öffentlichkeit vorenthalten werdensollen. <strong>Die</strong> Methoden, um die Informationsblockadenzu brechen, könnendabei hart an die Grenze desErlaubten gehen.Danach fragte ich nach <strong>der</strong> geschichtlichenEntwicklung von investigativemJournalismus. Ich habegezeigt, dass dieser Berufszweig vorallem in den USA eine lange Traditionhat. Stilbildend waren vor allemzwei Jahrgänge: Zum einen die Ära<strong>der</strong> sogenannten Muckrakers (zudeutsch: Mistgabeln) an <strong>der</strong> Schwellezum 20. Jahrhun<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong> beteiligtenJournalisten waren Anhänger <strong>der</strong>progressiven Bewegung. Sie wi<strong>der</strong>setztensich den Machtkartellen undwurden vor allem mit ihren Sozialreportagenzum Sprachrohr <strong>der</strong> Verbraucherund <strong>der</strong> Kleinunternehmer.<strong>Die</strong> Ära <strong>der</strong> Muckrakers endete<strong>im</strong> Streit mit Präsident Theodore133

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