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Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Journalismus am Scheideweg:Farbe bekennen –Service contra AufklärungMo<strong>der</strong>ation: Miriam Meckel und Uli RöhmMichael Jungblut (WISO-ZDF) diskutiertmit Uwe Jean Heuser (<strong>Die</strong> Zeit)Meckel: Wir reden ständig über dieNew Economy, wir lesen ständig darüber.Wo ist denn da <strong>der</strong> neue Knackpunkt,wenn wir Farbe bekennen,wenn wir auch über neue Herausfor<strong>der</strong>ungendes Journalismus reden?Heuser: Was es hier in Deutschlandgegeben hat, ist eine Art Paradigmenwechsel<strong>im</strong> Journalismus. Wirtschaftist auf einmal relativ positivbesetzt. Der Mainstream ist nichtmehr <strong>der</strong> gleiche wie vor 5 o<strong>der</strong> 10Jahren. Wenn es früher beson<strong>der</strong>sschick war, irgendetwas zu sagen gegendie Absahner, gegen Ungleichheit,ist es heute eher verpönt. Wiees früher zur Farbe bekennen zusehr in die politische korrekte Richtungging, gehen wir heute zu sehr indie neue politisch korrekte Richtung.Da ist keine Bereitschaft mehr da,zu sagen, guck mal, hier gibt es Verlierer.Guck, mal diese Art des Abkassierensist nicht richtig. Da mangeltes manchmal an Ehrlichkeit,wobei es nicht vorsätzlich passiert,in aller Regel, son<strong>der</strong>n wie alle an<strong>der</strong>enBerufsgruppen auch, lassen wiruns von Moden tragen, von Überzeugungentragen, die relativ leichtzu vermitteln sind. Dagegen anzuarbeitendas ist jede Woche und jedenTag wie<strong>der</strong> schwierig.Meckel: Herr Jungblut, wir haben ja,wenn wir von Journalismus amScheideweg reden, eine an<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung,die gerade mit dem neuenWirtschaftthemen in <strong>der</strong> Diskussionwar. Wie berichte ich eigentlich alsWirtschaftsjournalist über Dinge, diemöglicherweise eben sehr konkreteKonsequenzen haben können ? Wirhaben z.B. den Fall Focus gehabt. Derdeutsche Presserat hat sich hervorgetanund hat gesagt, wir machen jetzteinmal einen Katalog, was eigentlichsein muss, um Wirtschaftsjournalismusso zu gestalten, dass man sichauch darauf verlassen kann. Was sagenSie denn zu diesen Fällen?22

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