Grundhaltung zur Verfahrensweisein solchen Fragen. Deshalb hat esmich auch so gewun<strong>der</strong>t. Insoweitgibt es überhaupt keinen Anlass. Eswäre wirklich für eine ein so großeAnstalt ein schwerer Fehler, wennman jemand an <strong>der</strong> Spitze hätte, überdessen Nachfolge o<strong>der</strong> Nichtnachfolgeeine Diskussion begonnenwürde. <strong>Die</strong>s ist nicht meine Art, mitPersonalien umzugehen. Das habeich noch nie gemacht und ich werdees auch nicht machen. Das ist, denkeich klar und eindeutig. Und wenn<strong>der</strong> richtige Zeitpunkt kommt, <strong>der</strong>wird auch nicht <strong>im</strong> Frühjahr gekommensein, <strong>der</strong> wird deutlich späterliegen, aber wenn <strong>der</strong> richtige Zeitpunktkommt, natürlich werde ichmich dann an einer solchen Diskussionbeteiligen. Dann ist sie angebrachtund dann bin ich auch einStück weit mit aufgerufen, als Mitgliedeines Gremiums, das zwarnicht unmittelbar entscheidet, weildas <strong>der</strong> Fernsehrat tut, aber dassman da eingebunden ist, in solcheEntwicklungen, das will ich überhauptnicht bestreiten.Braun: Also dürfte ich als schlichteFrau von <strong>der</strong> Straße sagen, <strong>der</strong> Spiegelhat ein bisschen recht?Beck: Das ist eine Faktenverdrehung,was Sie jetzt vornehmen. Ich habejetzt exakt das Gegenteil gesagt.Kurt BeckExakt das Gegenteil. Natürlich hater ein bisschen recht. Richtig ist, dassHerr Stolte in einem Alter ist, woman sich fragt, wird er nochmalskandidieren o<strong>der</strong> nicht. Das ist wahr.Insofern hat man <strong>im</strong>mer ein bisschenrecht. Das ist gar keine Frage.Und richtig ist auch, dass Herr StolteInterviews gegeben hat, die missverständlichhätten wahrgenommenwerden können. Das ist auch wahr.Braun: Dann komme ich zu dem Zitat,mit dem ich Sie kurz konfrontierenmöchte. <strong>Die</strong>ter Stolte sagte vorwenigen Tagen in einem Interviewanlässlich <strong>der</strong> Gebührenerhöhung,Zitat: Es gibt drei Legenden über53
den öffentlich-rechtlichen Rundfunk,die sich hartnäckig halten.1. Das Fernsehprogramm werde <strong>im</strong>merschlechter.2. Es gebe eine Konvergenz, alsoeine Annäherung zwischen öffentlichenund privaten Sen<strong>der</strong>n und3. Es gebe so etwas wie Selbstkommerzialisierung.Stolte hält alle drei Vorwürfe fürhaltlos. Und Sie, Herr Ministerpräsident?Beck: Ich habe ja vorhin etwas dazugesagt. Ich glaube nicht, dass dasFernsehprogramm <strong>im</strong>mer bessergeworden ist. Ich denke insoweit,dass man die Gefahr real sehenmuss. Dass man sich eher, ich sagemal, dem was man Zeitgeschmacknennen kann, vielleicht ein bisschenzu leicht neigt, an manchenStellen. Das gilt auch nicht durchgängigund das würde ich nicht fürjede Sendung o<strong>der</strong> für jeden Journalisten,für jeden Mo<strong>der</strong>ator sagen.Das ist eine ganz differenziert zubetrachtende Frage. Es gibt Sendungen,Sendeformate, an denenich Kritik habe und es gibt an<strong>der</strong>e,finde ich, die haben einen hohenAnspruch, manche einen eherwachsend hohen Anspruch an sichselber und sie werden dem auchgerecht. Das wollte ich damit deutlichmachen und ich bleibe dabei,dass ich mir herausnehme, dieDinge differenziert zu sehen.Braun: Punkt 2, es gebe eine Konvergenz,also Annäherung zwischenöffentlichen und privaten Sen<strong>der</strong>n?Beck: Das gilt auch für manche Bereiche.Wenn ich z.B. das ThemaSponsoring nehme in Abendsendungen,dann muss ich sagen, das isteine Art Konvergenz. Das ist zwarnicht Werbung, aber manchmal sinddie Unterschiede nicht mehr sodeutlich feststellbar. Ich bin garnicht gegen Sponsoring. Ich glaube,dass wir uns diese Einnahmequelleerhalten sollten, aber wenn man sagt,es wäre so etwas wie eine Konvergenzzwischen den Erscheinungsformen,dann glaube ich, guckt manüber etwas hinweg.Braun: Und dort, wo Sie diese Annäherungsehen, finden Sie das nichtso gut?Beck: In dieser Frage des Sponsoringssage ich ganz bewusst, ich haltedies für ein legit<strong>im</strong>es Mittel einezusätzliche Finanzierung zu bekommen.<strong>Die</strong> Grenzen müssen erhaltenbleiben. Es darf nicht überzogenwerden und ich finde es nicht mehrgut, wo man den Leuten ein X fürein U vormacht. Wenn ich ein Fußballspielsehe und in <strong>der</strong> Halbzeit-54
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len. Auch wenn man das ungern zurKe
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Leif: Nur noch mal zur Erklärung:B
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