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Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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malerweise auch mit einem interessantenThema und dann kann manals interessierter CvD auch versuchen,eine spannende, interessanteund relevante Geschichte daraus zumachen. Das ist es, was mich teilweisein den vergangenen Jahrenstörte, dass tatsächlich oft die Fragenach dem Geld kommt. In <strong>der</strong> Sendeanstalt,in <strong>der</strong> ich arbeite, das kannich ganz plastisch sagen, da kannman an an<strong>der</strong>en Stellen mit wesentlichweniger Aufwand viel mehrGeld verdienen. Gut, aber dannmuss man auch nicht bei REPORTanklopfen. Ich glaube nicht, dass wiruns jetzt erst mal darauf versteifensollten, Professoren für recherchierendeJournalisten zu for<strong>der</strong>n, umes mal zugespitzt zu sagen. Wenndie Leidenschaft und das Temperamentmehr zunehmen würden, würdeich mich sehr freuen.Leif: Wie könnte das mit Leben gefülltwerden?Merz: In den Rundfunkanstalten istes so, dass natürlich die Basis fehlt.Früher in den 80er Jahren, als ichangefangen habe, wurden viele Sendungen,wie die regionalen Nachrichtensendungeno<strong>der</strong> die regionalenMagazine, journalistischer gemacht.Das war einfach Alltag, heutesind sie tatsächlich in weiten Teilenzu Unterhaltungsmaschinen verkommenund deswegen gibt es diesenNachwuchs nicht mehr, <strong>der</strong> in<strong>der</strong> Landesschau anfängt, ob dasbe<strong>im</strong> Bayrischen Rundfunk ist o<strong>der</strong>in Hannover, und sich dann irgendwann<strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong> Jahre über einlandespolitisches Magazin, überARD Aktuell möglicherweise zuPANORAMA o<strong>der</strong> zu REPORThochkämpft.Dagmar Hovestädt: Es ist ja in weitenTeilen eine entpolitisierte Gesellschaft.Wenn Du Seelenstripteaseund Striptease <strong>im</strong> Fernsehen zumhauptsächlichen Anliegen machst,dann ist es einfach überhaupt nichtmehr attraktiv, dieses gesellschaftlicheAnliegen zu verkörpern und inSendungen zu gehen und daran zuarbeiten, dass ist einfach nicht chic.Ich würde sagen, wir sind hier auchin einem relativ erlauchten kleinenKreis zusammen gekommen. Wirreden über Medien, die ausgezeichneteArchive haben, die, <strong>im</strong> Fall desSPIEGEL, seit 50 Jahren einen Namendurch die Gegend tragen, <strong>der</strong>Recherchen einfacher macht. In <strong>der</strong>Realität wird die Vielzahl <strong>der</strong> Zuschauerund Leser damit überhauptgar nicht erreicht. Wir haben niemandenvon den privaten Fernseh-Anbietern hier. Und ein Printmagazinwie FOCUS hat meiner Ansichtnach das, was ich unter investigativverstehe, einfach auch ein Stück ver-146

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