Beck: Das ist wahr. Aber die Frageist natürlich auch, warum ist es spannend,eine Sendung mit denen zumachen. Es wäre auch schön, wenndie Medien dann auch die Kraft hätten,so etwas eben einfach nicht zusenden. Und wenn es <strong>der</strong> eine tut ..Braun: Um Gottes Willen. Warumsollten sie das. Das ist doch ein Superding,wenn <strong>der</strong> Westerwelle <strong>im</strong>Container sitzt.Beck: Das ist ja unser Problem, dasses zwischenzeitlich alles super Dingersind und am Ende ist die Gesellschafteben...Braun: Entschuldigung Herr Beck,verstehe ich Sie richtig? Soll dasFernsehen jetzt die Leute vor denPolitikern schützen?Beck: Sie kritisieren jeden Schritt, dendie Politiker gehen. Warum kritisierenSen<strong>der</strong> nicht auch solche Vorgehensweisen?Braun: Ich finde kritische Berichterstattunggegenüber Politikern eherselten.Beck: Das st<strong>im</strong>mt doch gar nicht. Siekritisieren doch jeden Schritt, denwir gehen. Es wird doch kaum einpositives Wort über politische Entscheidungenberichtet o<strong>der</strong> geschrieben.Also, jetzt lassen Sie mal dieKirche <strong>im</strong> Dorf. Es gibt kaum nochetwas Positives, nur das Negativewird berichtet. Was ich gar nicht bejammere.Ich denke, kritisches Fernsehen,kritische Journalisten habenauch ihre Aufgabe in unserer Gesellschaft.Und was Politiker <strong>im</strong>Container betrifft, hätte ich eingefor<strong>der</strong>t,dass man sich auch mit einemsolchen Verhalten ein bisschenintensiver auseinan<strong>der</strong>setzt undnicht nur mit dem Unterton einesSchmunzelns.Braun: Aber Herr Beck, es ist dochabsurd, wenn Sie for<strong>der</strong>n, dass dasFernsehen aus Jugendschutzgründenverhin<strong>der</strong>n soll, Westerwelle zuzeigen, wie er <strong>im</strong> Container sitzt.Beck: Das habe ich ja nicht gesagt.Ich habe gesagt, dass die verantwortlichenSen<strong>der</strong>, die einen an<strong>der</strong>en Anspruchformulieren, sich mit einersolchen Verhaltensweise auch malintensiv auseinan<strong>der</strong>setzen sollten –und zwar auf jugendgerechte Weise.Warum setzt sich ein Sen<strong>der</strong> wieSWR 3, nicht einmal mit einer solchenGeschichte kritisch auseinan<strong>der</strong>und nicht nur schmunzelnd undein bisschen jauchzend, was von denjungen Leuten, die den Sen<strong>der</strong> hören,sicher nicht als kritische Auseinan<strong>der</strong>setzungempfunden werdenkonnte. Das habe ich, weil ich das49
morgens unter <strong>der</strong> Dusche höre, zumindestso empfunden. Und da darfich doch einmal was einfor<strong>der</strong>n.Denn zurecht sagen Sie, verteidigtmal das öffentlich-rechtliche Fernsehenund den Rundfunk und dieGebühren. Ich bin gerade wie<strong>der</strong>dabei und lass mich besch<strong>im</strong>pfenund jetzt möchte ich auch einmal,dass Sie einmal das mit verteidigen,was die Werte sind, die öffentlichrechtlichenRundfunk vom Privatenunterscheiden, nach Ihrer eigenenLesart.Braun: Sendungen wie Big Brothersind in gewissem Sinne eine Farceauf die demokratischen Prinzipien.Sie spielen mit Begriffen wie Nominierung,Wahl, Kandidaten etc.Es ist kein Zufall, dass <strong>der</strong> englischeGewinner <strong>im</strong> Container beiseiner Wahl mehr St<strong>im</strong>men hatteals bei <strong>der</strong> letzten Unterhauswahlalle Konservativen zusammen.Wird es irgendwann so sein, dassdie demokratische Beteiligungübers TED, übers Fernsehen o<strong>der</strong>Internet die direkte Bürgergesellschaftablöst? Sehen Sie da ein Problem?Beck: Natürlich sehe ich ein Problem,wenn es so wäre, weil <strong>der</strong> Manipulationdann Tür und Tor geöffnetist. Da muss man versuchen, argumentativdagegen zu halten. Manmuss versuchen, Angebote zu machen.Wir müssen versuchen, einbreites Spektrum zu erhalten, unddeshalb bin ich durchaus dafür, dassöffentlich-rechtliche Sen<strong>der</strong> nichtzurückgeschnitten werden auf einbisschen Bildungsfernsehen und einbisschen Information, und es hatsich dann. Es müssen auch jugendgerechte<strong>Format</strong>e angeboten werden,damit man Leute bindet undversuchen kann, einigermaßen seriöseInformation eben auch an dieseZielgruppe heranzubringen. Sie solleneine Chance bekommen, sich selberentscheiden zu können und sicheine Meinung bilden zu können undsich positionieren zu können zuwichtigen gesellschaftlichen Themen.Das ist schon eine Aufgabe, undzwischen diesen Polen muss manhalt den richtigen Weg finden. Es istja nicht schwarz o<strong>der</strong> weiß an dieserStelle, son<strong>der</strong>n es gibt viele Schattierungendazwischen, in denen wir unsbewegen müssen.Braun: Herr Beck, jetzt wollte ich Siekonfrontieren mit einem Satz, miteiner Äußerung von <strong>Die</strong>ter Stolte,ZDF-Intendant. Davor wollte ichsie aber fragen, <strong>im</strong> Spiegel haben wiralle gelesen, dass Sie in Absprachemit Clement gesagt haben sollen, aufdie Ankündigung von Stolte, er könnesich eine Verlängerung seiner50
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niedrigen Preis, sondern in ersterL
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teilnahmen, formulierten sie Zielvo
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en, sondern viel Agenturmaterialver
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nung“. Auf: http://www. spiegel.
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Rundgespräch„Investigativer Jour
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fühl schaffen kann. Man kann auchd
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kommt keine Nachricht dabei heraus,
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wässert und das Format eher benutz
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Dann nimmt der Redakteur die Berich
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irgendwann mal ein Außenminister.A
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mal überspitzt, ich möchte den Ko
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Leif: Aber wenn man das nun malalle
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len. Auch wenn man das ungern zurKe
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hier angesprochen wurde, wie z.B.th
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Leif: Nur noch mal zur Erklärung:B
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enough, as you have said, that loca
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