PS 12/2016
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DER NEUE<br />
6-APPEAL<br />
„Der Supersport ist tot, lang lebe der Supersport“ –<br />
das jüngste Lebenszeichen von Yamaha zum Thema<br />
600er könnte kaum reizender ausfallen. 2017 gibt es<br />
eine einzige scharfe Rasierklinge, und die heißt R6.<br />
Text: Volkmar Jacob, Tobias Münchinger und Uwe Seitz; Fotos: Hersteller<br />
02<br />
Ein Rennfahrer wetzt auf einer<br />
Supersportmaschine um eine<br />
Rennstrecke. In Schräglage<br />
schleifen Knie und Ellenbogen<br />
gleichzeitig über die Curbs, bevor die<br />
Maschine aus der Kurve heraus schrill<br />
kreischend auf hohem Drehzahlniveau<br />
das Vorderrad lupft. Das knapp zweiminütige<br />
Promo-Video zitiert auf jeden<br />
Fall gekonnt den modernen Supersport-Fahrstil.<br />
Harter Rennsport à la<br />
Yamaha-Cup oder Superbike-WM lässt<br />
schön grüßen und die Gashand unwillkürlich<br />
nach hinten zucken! Nicht nur<br />
als einziger japanischer Hersteller,<br />
sondern als einziger Hersteller über-<br />
haupt setzt Yamaha die Tradition der<br />
600er-Supersportler fort. „Wir sind<br />
Rennsport, und wir lassen diese Klasse<br />
nicht sterben“, erklärte Jörg Breitenfeld,<br />
der Yamaha-Country-Manager Deutschland,<br />
schon im Vorfeld der INTERMOT<br />
gegenüber <strong>PS</strong>.<br />
Was kann die neue Drehzahlfeile<br />
nun? Zunächst einmal kümmerten sich<br />
die Ingenieure um die Verbesserung<br />
der Aerodynamik. Wie sich unschwer<br />
erkennen lässt, wurde die neue YZF-R6<br />
optisch an die große Schwester R1 angelehnt.<br />
Die ganze R-Familie von Yamaha<br />
spricht mehr oder weniger dieselbe<br />
moderne Designsprache. Um acht Prozent<br />
soll die charakteristische Frontverkleidung<br />
mit dem zentralen Lufteinlass<br />
windschnittiger sein als beim<br />
R6-Vorgängermodell, wozu auch die<br />
in den Spiegeln integrierten Blinker<br />
ihren Beitrag leisten.<br />
Auf der Rennstrecke braucht es<br />
aber eh keine Spiegel und auch keine<br />
Blinker. Doch genau dort gehört die<br />
R6 nach wie vor hin. Was ihre Performance<br />
auf den Rundkursen auf jeden<br />
Fall anheben dürfte, ist die neue<br />
43-mm-Gabel und die 320-mm-Bremsanlage.<br />
Bei beiden Komponenten heißt<br />
die Teilespenderin wieder R1. Die<br />
Upside-down-Gabel der neuen 600er<br />
kommt von KYB und ist um zwei Millimeter<br />
stärker im Durchmesser als beim<br />
Vorgängermodell. Von der neuen Gabel<br />
verspricht man sich vor allem ein besseres<br />
Gefühl bei harten Bremsattacken<br />
und mehr Präzision in Kurven. Die Vor-<br />
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