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PS 12/2016

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NUR SPIELEREI? V4-MP-APP<br />

Die kostenlose Aprilia-App „V4-MP“ loggt<br />

sich über Bluetooth in die Bordelektronik<br />

der V4-Modelle ab Modelljahr 2015 ein (Superbike<br />

und Tuono) und bietet eine Vielzahl<br />

an interessanten Informationen: g-Kräfte<br />

(Quer- und Längsbeschleunigung), Schräglagenwinkel,<br />

aktuell abgerufene Leistung<br />

und Drehmoment, Drosselklappenöffnung.<br />

Darüber hinaus liefert die App auch<br />

die üblichen Infos wie aktuelle Geschwindigkeit,<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit,<br />

Drehzahl, aktueller<br />

Verbrauch, Durchschnittsverbrauch,<br />

Ganganzeige, Batteriespannung<br />

und Wassertemperatur.<br />

Vier frei wählbare Informationen<br />

zeigt das Smartphone (Android oder<br />

iOS) gleichzeitig an. Außerdem sind<br />

15 Rennstrecken hinterlegt, die ein<br />

voreingestelltes Corner-by-corner-<br />

Setup für die Traktions- und Wheeliekontrolle<br />

bereithalten. Heißt: Je nach<br />

Kurve regeln die Fahrassistenzen unterschiedlich.<br />

Individuelle Anpassungen sind<br />

jedoch auch möglich. Das System speichert<br />

sämtliche Daten, sie können ausgelesen<br />

und als Textdatei auf Computer oder Laptop<br />

überspielt werden. Unter den 15 Pisten sind<br />

viele GP-Strecken wie beispielsweise Assen,<br />

Donington, Imola oder Jerez. Liegen<br />

diese Kurse für den geneigten Mitteleuropäer<br />

noch in erreichbarer Nähe, wird es bei<br />

den Übersee-Anlagen schon schwieriger:<br />

Laguna Seca, Phillip Island, Sepang. Laut<br />

Beschreibung ist es Usern auch möglich,<br />

andere Strecken zu tracken und an die<br />

Piaggio-Gruppe zu mailen. Offenbar wird<br />

dieser Service aber nicht genutzt oder<br />

gepflegt, denn auf unserer frisch heruntergeladenen<br />

App stehen keine neue Pisten.<br />

Wer V4-MP dennoch intensiv nutzen möchte,<br />

braucht eine Smartphone-Halterung<br />

inklusive Stromversorgung. Unterm Strich<br />

ist die App eine nette Spielerei mit zusätzlichem<br />

Nutzen. Denn sie bietet Infos, an<br />

die der Normalo sonst nicht ohne Weiteres<br />

kommt. Außerdem nützen die hinterlegten<br />

Corner-by-corner Einstellungen dem<br />

einen oder anderen Hobbyisten unter<br />

Umständen für eine bessere Performance.<br />

Die RSV4 RF hat<br />

fantastische<br />

Racing-Gene.<br />

Mit dem perfekten<br />

Setup<br />

ein echtes<br />

Hammerbike<br />

Schaltautomat<br />

Der Quickshifter bietet zwar keine Einstellmöglichkeiten, abschalten<br />

ist ebenfalls nicht möglich und eine Blipperfunktion<br />

fehlt zudem. Doch das Hochschalten ohne Kupplung funktioniert<br />

ausgesprochen fein und zuverlässig, daher gibt es von<br />

uns ein fettes Extra-Lob.<br />

Aprilia Launch-Control (ALC)<br />

Beide Traktionskontrollen-Tasten (plus und minus) bei stehendem<br />

Bike gleichzeitig zirka drei Sekunden lang drücken,<br />

die Launch-Control ist scharf. Kupplung ziehen, ersten Gang<br />

einlegen, Vollgas! Das Superbike dreht im Stand nun um<br />

<strong>12</strong> 000/min. Jetzt weder zu schnell einkuppeln (Drehzahl fällt<br />

in den Keller), noch die Kupplung zu lange schleifen lassen<br />

(Reibscheiben verrauchen). Selbst mit elektronischer Unterstützung<br />

verlangt ein Start viel Übung. Denn das System<br />

regelt zwar Schlupf und Wheelieneigung, doch die entscheidenden<br />

Meter gewinnt – oder verliert – man mit der Kupplung.<br />

Auch die MotoGP-Piloten nützen unisono eine Launch-<br />

Control. Wie die Fernsehbilder zeigen, misslingen aber gelegentlich<br />

selbst den weltbesten Fahrern die Starts.<br />

Daher haben auch wir auf jeder der drei Stufen mehrmals<br />

geübt und auch ohne ALC einige Male beschleunigt.<br />

Ergebnis: Beim entscheidenden Sprint auf 150 km/h –<br />

danach kann man nicht mehr viel falsch machen – liegen<br />

zwischen bester und schlechtester Beschleunigung eine<br />

halbe Sekunde oder gut zehn Meter. Gewinner ist mit 5,1 Sekunden<br />

die schärfste Stufe eins (Achtung, Wheelie-Kontrolle<br />

deaktiviert!) knapp vor dem Spurt ohne ALC (5,2 Sekunden).<br />

Es folgt mit 5,5 Sekunden die mittlere Stufe zwei vor der<br />

dritten mit 5,6 Sekunden. Subjektiv hat man bei dieser<br />

Einstellung das Gefühl, vor lauter Regelvorgängen nicht<br />

vorwärtszukommen. Doch wie der Blick aufs Data Recording<br />

beweist, kann dieser Eindruck ziemlich täuschen.<br />

Fahrwerk<br />

Wie uns Aprilia kurz vor Redaktionsschluss mitteilte, hat<br />

man dem Monoshock für <strong>2016</strong> eine stärkere Feder und<br />

etwas mehr Zugstufendämpfung verpasst. Daher ist dieser<br />

Setup-Tipp (Übersicht rechts auf Seite 53) nicht auf das im<br />

52 <strong>PS</strong> <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>

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