PS 12/2016
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01 Volle Hütte hoch im<br />
Norden: Imatra stand<br />
<strong>2016</strong> erstmals auf dem<br />
IRRC-Kalender und war<br />
ein voller Erfolg. Das<br />
genoss auch der Deutsche<br />
Stefan Wauter<br />
02 Große Motorradsport-Begeisterung<br />
herrscht auch in Frohburg,<br />
wo die Fahrer<br />
beim Empfang Autogramme<br />
geben<br />
03 Rennprominenz<br />
gehört beim Dreieck-<br />
Rennen zum gewohnten<br />
Bild: TT-Helden Rutter,<br />
Johnson und Webb<br />
01<br />
02 03<br />
„DAFÜR HABEN SICH DIE SCHMERZEN,<br />
GELDSORGEN UND EXTRASTUNDEN IN<br />
DER GARAGE WIRKLICH GELOHNT“<br />
Christian Schmitz<br />
Die Strecke um und durch den Ort<br />
im Norden der Tschechischen Republik<br />
ist wohl am nächsten dran an der TT<br />
auf der Isle of Man, dem größten Roadracing-Event<br />
der Welt. Davon träumt<br />
auch Christian Schmitz. Eines Tages<br />
will er in Douglas an den Start gehen<br />
und mit Jungs wie Ian Hutchinson, John<br />
McGuinness oder Michael Dunlop über<br />
den berühmten Mountain Course jagen.<br />
Dafür ist die 5,5 Kilometer lange Strecke<br />
in Horice schon einmal eine gute<br />
Vorbereitung. Die Zuschauer stehen<br />
dicht gedrängt in Vorgärten, für die<br />
Fahrer geht es vorbei an Hausmauern<br />
und Laternenpfählen, der Kurs führt<br />
über holprige Straßen, die sonst vom<br />
Alltagsverkehr genutzt werden. Nicht<br />
umsonst also firmiert das Horice-<br />
Rennen auch als „Czech-TT“.<br />
Es herrscht eine einzigartige<br />
Atmosphäre. Das geht schon mit dem<br />
offiziellen Fahrerempfang durch den<br />
Bürgermeister auf dem Marktplatz der<br />
Stadt los und endet für die Roadracer<br />
mit dem inzwischen schon legendären<br />
Bier-Boxenstopp in der berüchtigten<br />
„Vodojem“-Kurve nach dem letzten<br />
Rennen. Auch Schmitz verdient sich<br />
sein Freibier, überwindet alle Bedenken<br />
wegen dem Sturz im Jahr zuvor<br />
und erkämpft sich einen elften Startplatz.<br />
Das Wochenende krönt er dann<br />
mit zwei bravourösen Top Ten-Plätzen<br />
und 18 weiteren Zählern auf seinem<br />
Punktekonto.<br />
Premiere in Finnland<br />
Dann wartete Imatra. Wer sich mit<br />
Grand Prix Racing und den glorreichen<br />
Zeiten von Barry Sheene oder Jarno<br />
Saarinen beschäftigt hat, bekommt<br />
glänzende Augen, wenn er den Namen<br />
der finnischen Stadt hört. Imatra hatte<br />
bis in die 1980er-Jahre eine große<br />
Renntradition, als noch viele WM-Läufe<br />
über normale Straßen führten. Danach<br />
lag der Rennsport in Imatra leider viele<br />
Jahrzehnte brach. Aber <strong>2016</strong> sollte dort<br />
das größte und imposanteste Event im<br />
IRRC-Kalender Premiere feiern.<br />
Allerdings ist die Anreise mit der<br />
Fähre über die Ostsee für Hobby-Racer<br />
mit chronisch klammen Geldbeuteln<br />
so eine Sache. Das wussten die<br />
Verantwortlichen der Stadt, schossen<br />
Reisekosten für Teams und Fahrer<br />
zu, stampften eine perfekt präparierte<br />
Roadracing-Strecke hin und organisierten<br />
sogar eine landesweite TV-<br />
Übertragung. Man kann sich das in<br />
Deutschland kaum vorstellen. 40 000<br />
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