PS 12/2016
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Verletzung und mit leicht reparablen<br />
Schäden am Bike gab es im zweiten<br />
Rennen eine neue Chance. Doch mit<br />
überhitztem Motor fiel Schmitz auf<br />
einem Punkterang erneut aus.<br />
Alles andere als ein Auftakt nach<br />
Maß! „Außer Spesen nichts gewesen“<br />
ist da eine leichte Untertreibung für<br />
ein so enttäuschendes Wochenende.<br />
Schließlich steckt noch mehr dahinter,<br />
als freitags loszufahren und sonntags<br />
spät wieder daheim zu sein – wenn<br />
nicht sogar eine Menge Urlaubstage<br />
dafür genommen werden müssen.<br />
Um überhaupt in der IRRC-Serie starten<br />
zu können und das Motorrad für<br />
die Roadraces in Schuss zu halten<br />
oder noch zu optimieren, arbeitet<br />
Schmitz nach seinem Job oft noch drei<br />
bis vier Stunden täglich in der Garage<br />
an der Maschine. Das muss man nicht<br />
nur selbst wollen, auch das Umfeld<br />
muss mitspielen. „Welche Freundin<br />
macht das lange mit?“, lächelt Schmitz<br />
etwas bitter.<br />
Doch ein unmittelbar bevorstehendes<br />
Rennen ist für jeden Rennverrückten<br />
Trost genug für die privaten Entbehrungen<br />
und den finanziellen Aufwand.<br />
Und schließlich stand jetzt Oss<br />
an. Während in Deutschland zu Pfingsten<br />
das Fischereihafen-Rennen die<br />
Roadracing-Fans anlockt, zieht die<br />
IRRC beim „Pinksterrace“ in Holland<br />
am Kabel. Hier hatte Schmitz im Jahr<br />
zuvor erstmals auf sich aufmerksam<br />
gemacht. Doch bevor es richtig losgehen<br />
konnte, streikte Schmiddels<br />
Rennbus. Für die Reparaturkosten<br />
musste die zweite Auspuffanlage der<br />
Yamaha verkloppt werden.<br />
Für Punkte reichte es im ersten<br />
Rennen dann auch nicht, aber der<br />
Wuppertaler war schon froh, nach<br />
zehn niederschmetternden Monaten<br />
voller Nackenschläge überhaupt mal<br />
wieder in einem Rennen die Zielflagge<br />
zu sehen. Vielleicht würde das zweite<br />
Rennen des Wochenendes ja mehr bereithalten.<br />
Blöd nur, dass schon jetzt in<br />
der Auslaufrunde das Zwischengasmodul<br />
den Dienst quittierte und die Yamaha<br />
vor dem Absterben des Motors ihren<br />
Reiter per Highsider in die Botanik<br />
feuerte. An ein zweites Rennen war so<br />
nicht mehr zu denken, und Schmiddels<br />
Truppe zog konsterniert und ohne<br />
einen Meisterschaftspunkt von dannen.<br />
Horice ist ein IRRC-Highlight<br />
Bis zum nächsten Event im belgischen<br />
Chimay blieben acht Wochen und<br />
damit einige Tag- und Nachtschichten<br />
extra, um die Yamaha wieder gerade zu<br />
biegen. Arbeit, die sich in Ergebnissen<br />
endlich bezahlt machen sollte. Für<br />
mehr Training buchte Schmitz noch<br />
den parallel stattfindenden BeNe-Cup<br />
dazu, was die Rennkasse erheblich<br />
belastete, sich sportlich aber lohnte.<br />
Auf dem ehemaligen Grand Prix-<br />
Kurs ging es für Schmitz und seine<br />
Yamaha nämlich endlich bergauf. Mit<br />
einem elften Platz in Rennen eins sackte<br />
Schmiddel die ersten fünf Punkte<br />
ein. Als 13. im zweiten Lauf gab es<br />
nochmals drei Punkte. Das sorgte bei<br />
eigentlich höheren Erwartungen, aber<br />
angesichts der bisherigen Ereignisse<br />
wenigstens für neue Motivation und<br />
Selbstvertrauen. Die klamme Kasse<br />
füllten die Eltern nochmals per Finanzspritze,<br />
und so konnte der Nachwuchs-<br />
Roadracer nach Horice fahren, dem<br />
Ort des wohl spektakulärsten IRRC-<br />
Rennens, an dem vor genau einem Jahr<br />
sein Leidensweg begonnen hatte.<br />
Außer auf der TT wird auch<br />
beim Roadracing per stehendem<br />
Massenstart losgelegt