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PS 12/2016

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Marc Márquez ist der<br />

jüngste Fahrer, der fünf<br />

Weltmeistertitel im Grand<br />

Prix gewann. Und der<br />

jüngste, der drei Königsklassentitel einfuhr.<br />

Das stellt ihn mit 23 Jahren bereits<br />

auf eine Stufe mit den Größten dieses<br />

Sports wie Giacomo Agostini, Mike<br />

Hailwood oder Valentino Rossi. Fünf<br />

Titel und 55 GP-Siege in dem Alter<br />

bedeuten eine grandiose Leistung.<br />

Besonders, weil Márquez seine drei<br />

Titel im MotoGP im direkten Fight mit<br />

solchen Ausnahmefahrern wie Jorge<br />

Lorenzo und Valentino Rossi holte.<br />

Der Spanier triumphierte <strong>2016</strong> nicht<br />

nur in einer äußerst komplizierten<br />

Saison – mit neuen Reifen, der neuen<br />

Einheitselektronik und einer Honda RC<br />

213 V, die oft langsamer war als die<br />

Konkurrenz. Márquez holte bis zu seinem<br />

vorzeitigen Titelgewinn in Motegi<br />

nämlich auch in allen 15 Rennen<br />

Punkte. Das hat kein anderer in den<br />

drei GP-Klassen geschafft. So schnell<br />

und so konstant zu sein ist einzigartig –<br />

zumindest in der Saison <strong>2016</strong>.<br />

Kaum jemand wird sein fahrerisches<br />

Genie anzweifeln, mit dem er die<br />

Honda am absoluten Limit fahren kann,<br />

Runde für Runde. Der Vorderreifen<br />

rutscht auf der Bremse, das Hinterrad<br />

schwebt dabei in der Luft, dann schleifen<br />

Knie und Ellbogen auf dem Asphalt,<br />

während das Bike in aberwitziger<br />

Schräglage durch die Kurve huscht,<br />

bevor Márquez es aufstellt und wie eine<br />

Kanonenkugel aus der Kurve feuert.<br />

Keiner weiß so richtig, was Márquez<br />

eigentlich besser gemacht hat als seine<br />

Widersacher, eingeschlossen die beiden<br />

anderen Jungs auf dem Motegi-Podium,<br />

Andrea Dovizioso und Maverick<br />

Vinales: „Großes Kompliment an Marc“,<br />

sagt Dovizioso dazu. „Jeder weiß hier,<br />

dass die Honda nicht gerade das beste<br />

Motorrad war. Er hat die Meisterschaft<br />

trotzdem perfekt durchgezogen und<br />

war unglaublich schnell unterwegs.<br />

Aus diesem Grund ist dieser Titel viel<br />

mehr wert als die zwei davor.“<br />

Dem stimmt auch Suzuki-Pilot Vinales<br />

zu: „Er fuhr eine sehr intelligente<br />

WM-Saison. Er griff an, wenn das Motorrad<br />

und die Reifen passten. Auf<br />

Strecken wie in Misano blieb er ruhig<br />

und wurde halt Vierter, statt für einen<br />

Podiumsplatz zu viel zu riskieren. Außerdem<br />

musste Honda am Anfang der<br />

Saison sehr kämpfen, aber sie haben<br />

hinten raus alle einen großartigen Job<br />

gemacht. Der Titel ist absolut verdient.“<br />

Márquez‘ Saison aus<br />

seiner eigenen Sicht<br />

Im MotoGP ist jedes Jahr<br />

hart und immer gibst du<br />

das Maximum. Aber dieses<br />

Jahr spürte ich weitaus mehr Druck<br />

auf mir lasten als jemals zuvor. Damit<br />

umzugehen, war für mich die ganze<br />

Saison sehr schwer. Gut, man könnte<br />

mir entgegenhalten, dass ich den Titel<br />

schließlich drei Rennen vor Schluss<br />

schon gewonnen habe, aber ehrlich,<br />

dieses Jahr war wahnsinnig schwer.<br />

Ich habe immer an die Chance auf<br />

die WM-Krone geglaubt, aber ich bin<br />

trotzdem ruhig geblieben. Meine verstorbene<br />

Großmutter hat mir immer gesagt,<br />

sei vorsichtig, dennoch ist nichts<br />

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88 <strong>PS</strong> <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>

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