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PS 12/2016

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ner Spitzzange oder einem kleinen<br />

Schraubdreher ausgerichtet werden,<br />

damit die Luftdurchströmung um die<br />

wasserführenden Kanäle funktioniert.<br />

Ein Schutzgitter kann mechanische<br />

Beschädigungen sicherlich abschwächen,<br />

doch je enger das Schutzgitter<br />

ist, desto schlechter wird auch die<br />

Anströmung des Kühlernetzes.<br />

Eine schlechte Kühlung und die<br />

damit verminderte Motorleistung rührt<br />

oftmals auch daher, dass nicht nur der<br />

Kühler, sondern auch der Motor, speziell<br />

an den thermisch hochbelasteten<br />

Stellen (im Bereich der Auslassventile<br />

und rund um den Brennraum), mit<br />

Kalkablagerungen überzogen ist.<br />

Diese Schicht verschlechtert die<br />

Wärmeableitung und sollte entfernt<br />

werden. Dazu muss der komplette<br />

Kühlkreislauf mit einer kalklösenden<br />

Mixtur ausgespült werden. So<br />

geht‘s: Spezielle Kalklöser aus dem Autohandel,<br />

Zitronen- oder Essig-Essenz<br />

nach Vorgabe mit normalem Leitungswasser<br />

verdünnen und einen Tag im<br />

Motor belassen. Danach den Motor<br />

kurz starten, die Mixtur ablassen und<br />

gründlich mit klarem Wasser nachspülen.<br />

Dabei ist es zu empfehlen,<br />

das Thermostat-Gehäuse zu öffnen, da<br />

sich hier größere Kalkpartikel ablagern,<br />

die erst bei betriebswarmem Motor<br />

ausgespült werden.<br />

Als Kühlmittel für die Straße empfiehlt<br />

sich in jedem Fall eine Mischung<br />

aus destilliertem Wasser und Frostschutzmittel,<br />

denn damit ist auch der<br />

Korrosionsschutz und eine gewisse<br />

Schmierung (Wasserpumpen-Simmerringe)<br />

gewährleistet. Im Rennbetrieb<br />

aus Sicherheitsgründen (Rutschgefahr)<br />

verboten, muss dort mit reinem Wasser<br />

gefahren werden. Was natürlich die<br />

Korrosion von unbeschichteten<br />

Alu- und Stahlbauteilen massiv fördert.<br />

Bei längerer Standzeit sollte deshalb<br />

das Wasser durch Kühlmittel ersetzt<br />

werden. Denn generell sind die Aluminiumbauteile<br />

im Motor und Kühlsystem<br />

sehr korrosionsanfällig. Wobei dem<br />

destillierten Wasser eine Verstärkung<br />

der Korrosion nachgesagt wird. Wer<br />

auf Nummer sicher gehen will, kann<br />

deshalb eine 50/50-Prozentmischung<br />

aus Leitungswasser und destilliertem<br />

Wasser einfüllen, die den Kalkanteil<br />

dann halbiert.<br />

Doch Tuner Kurt Stückle kennt<br />

noch einen Grund für eine übermäßig<br />

starke Korrosion im Kühlkreislauf: Dies<br />

kann auch Zeichen für eine undichte<br />

Zylinderkopfdichtung sein, durch die<br />

aggressive Gase in das Kühlwasser<br />

gelangen und dort regelrecht empfindliche<br />

Alubauteile zerfressen.<br />

Für den Rennstreckenbetrieb sollte<br />

auch ein Kühlerdeckel mit dem Aufdruck<br />

1,6 oder 1,8 anstatt des serienmäßigen<br />

1,0-Deckels montiert werden.<br />

Durch den höheren Abblasdruck kocht<br />

das Kühlwasser später und drückt bei<br />

Überhitzung, etwa bei Verzögerungen<br />

am Start, weniger Kühlwasser in den<br />

Ausgleichsbehälter.<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Wenn die feingliedrigen Lamellen so verbogen und verschmutzt<br />

sind, ist es mit der Kühlung nicht mehr weit her<br />

02 Nach längerer Standzeit und bei nicht vollständig abgelassenem<br />

destillierten Wasser war dieser Wasserkasten<br />

an einem Supersportler komplett zerfressen und somit reif<br />

fürs Altmetall<br />

03 Der Wert 1,0 gibt an, bei welchem Überdruck im Kühlsystem<br />

das Wasser in den Ausgleichsbehälter abgeblasen<br />

wird. Von dort wird die Flüssigkeit bei abkühlendem Motor<br />

durch den entstehenden Unterdruck wieder abgesaugt<br />

04 Bei Arbeiten im Kühlerbereich oder vor dem Einlagern<br />

wird das empfindliche Kühlernetz mit Pappe abgedeckt<br />

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