Kunstbericht 2007 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Kunstbericht 2007 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Kunstbericht 2007 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Darstellende <strong>Kunst</strong> | Bildende <strong>Kunst</strong><br />
lerischen Leiter Peter Weihs übernahm das Theater der Jugend in den 1960er Jahren das<br />
Theater im Zentrum als Spielort <strong>und</strong> schließlich auch das bis dahin alternierend mit der<br />
Löwingerbühne bespielte Renaissancetheater. In der Ära von Edwin Zbonek (1974–1987)<br />
<strong>und</strong> Reinhard Urbach (1987–2002) gelang es, diese Einrichtung zu einer wichtigen Vermittlerin<br />
von Theaterkunst <strong>für</strong> Heranwachsende zeitgemäß weiter zu entwickeln. Auch<br />
der seit 2002 tätige Direktor Thomas Birkmeir verfolgt mit seinen Produktionen die Intention,<br />
wichtige, <strong>für</strong> die Jugend brisante Themen auf der Bühne zur Diskussion zu stellen<br />
<strong>und</strong> ihr dabei auch gleichzeitig Theater als lebendige <strong>und</strong> unverändert faszinierende<br />
künstlerische Ausdrucksform zu vermitteln.<br />
Die Wiener Kammeroper wurde von dem Dirigenten Hans Gabor gegründet <strong>und</strong> ist seit<br />
1961 am Wiener Fleischmarkt beheimatet. Der von Gabor entworfene Spielplan, in dessen<br />
Zentrum die italienische Opera buffa, das Singspiel, Jacques Offenbachs Werke, die Wiener<br />
Operette <strong>und</strong> zeitgenössische Kammeropern standen, bedeutete eine wichtige Ergänzung<br />
zum Spielplan der beiden großen Wiener Opernhäuser, der Staatsoper <strong>und</strong> Volksoper. Nach<br />
dem überraschenden Tod von Hans Gabor 1994 <strong>und</strong> zwei kurzen Direktionen von Rudolf<br />
Berger <strong>und</strong> Josef Hussek übernahmen 1999 die Witwe Isabella Gabor <strong>und</strong> Holger Bleck die<br />
Direktion des Hauses. Auf dem Spielplan stehen pro Saison vier Eigenproduktionen, die<br />
aus dem Bereich der Barockoper, des Kammermusicals, der zeitgenössischen Kammeroper<br />
<strong>und</strong> der klassischen Spieloper ausgewählt werden.<br />
Erfreulich ist die Entwicklung bei den freien Theatergruppen: Für die Förderung von<br />
Kleinbühnen, freien Gruppen <strong>und</strong> einzelnen Theaterschaffenden standen <strong>2007</strong> € 2,3 Mio<br />
zur Verfügung; dieser Bereich konnte damit um 9% gegenüber 2006 gesteigert werden. So<br />
wurden die Jahresförderungen einzelner Theater bzw. Gruppen wie z.B. Bühne 04 in Linz,<br />
Drama Graz, Toihaus Salzburg oder Neue Bühne Villach angehoben.<br />
Hervorgehoben werden kann z.B. das Theater Ecce in Salzburg. Der Verein unter der<br />
Leitung des Regisseurs <strong>und</strong> Schauspielers Reinhold Tritscher besteht seit elf Jahren <strong>und</strong><br />
erregte auch mit großen integrativen Projekten Aufmerksamkeit. <strong>2007</strong> überzeugte das<br />
Theater mit einer Inszenierung von Ionescos „Macbett“, einer Bearbeitung des Shakespeare-<br />
Dramas. Die große leere Halle des Lehrbauhofs bot die passende Kulisse <strong>für</strong> das brisante<br />
Schauspiel um Gier <strong>und</strong> Macht, in dem jeder jeden zu übervorteilen <strong>und</strong> die eigenen<br />
Ambitionen rücksichtslos durchzusetzen sucht. Theater Ecce initiierte mit Partnern auch<br />
die Aktion „Hunger auf <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>“. Dieses Projekt ermöglicht sozial bedürftigen<br />
Menschen den freien Zugang zu kulturellen Veranstaltungen <strong>und</strong> stellt damit eine wichtige<br />
Maßnahme im Bereich der <strong>Kultur</strong>vermittlung dar.<br />
Eine weitere Förderungsmaßnahme der Abteilung 2 sind die Aufführungsprämien.<br />
Zweimal jährlich werden vom Bühnen- <strong>und</strong> Tanzbeirat alle Premieren des letzten Halbjahrs<br />
besprochen <strong>und</strong> <strong>für</strong> hervorragende Produktionen Prämien vorgeschlagen. <strong>2007</strong> konnte<br />
die Anzahl der Prämien gegenüber 2006 verdoppelt werden. So wurden z.B. „Posing Project:<br />
The Art of Wow“ von Chris Haring (Verein Liquid Loft) ausgezeichnet <strong>und</strong> „Erzgang“<br />
von Ursula Reisenberger, ein Projekt des Vereins Ortszeit in den Leoganger Bergen, prämiert.<br />
6 Bildende <strong>Kunst</strong>, Fotografie, Architektur, Design, Mode<br />
Der Bereich bildende <strong>Kunst</strong> ist mit € 8,72 Mio bzw. 10,1% des gesamten Budgets der<br />
<strong>Kunst</strong>sektion der viertgrößte Budgetposten nach darstellender <strong>Kunst</strong>, Film <strong>und</strong> Festspiele<br />
<strong>und</strong> liegt damit noch vor den Sparten Musik <strong>und</strong> Literatur.<br />
Die Förderungsschwerpunkte der Abteilung 1 liegen einerseits in der Finanzierung von<br />
Einzelprojekten <strong>und</strong> andererseits in der Förderung entsprechender Vermittlungsstrukturen<br />
in den Bereichen bildende <strong>Kunst</strong>, Architektur, Design <strong>und</strong> Mode, die insbesondere durch<br />
Vereine mit durchgehendem Ausstellungs- <strong>und</strong> Vermittlungsprogramm gebildet werden.<br />
Mit der Förderung von Einzelvorhaben im In- <strong>und</strong> Ausland in Form von Stipendien <strong>und</strong><br />
projektspezifischen Einzelförderungen erhalten die Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler, Architektinnen<br />
<strong>und</strong> Architekten sowie Designerinnen <strong>und</strong> Designer die Möglichkeit, Projekte <strong>und</strong><br />
23,9 %<br />
Budgetanteil<br />
€ 20,58 Mio<br />
5 Darstellende <strong>Kunst</strong><br />
Gesamtsumme 2006 € 19.858.673,00<br />
Gesamtsumme <strong>2007</strong> € 20.585.214,00<br />
€ %<br />
Abteilung 1 7.923.768,39 90,87<br />
Abteilung 3 796.488,58 9,13<br />
Summe 8.720.256,97 100,00<br />
<strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2007</strong><br />
23