Kunstbericht 2007 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Kunstbericht 2007 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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Bildende <strong>Kunst</strong> | Film<br />
rung von Modeschauen, Ausstellungen oder Publikationen dienen. Weiters vergeben einmal<br />
im Jahr die <strong>Kunst</strong>sektion, die Stadt Wien <strong>und</strong> Unit F Modedesignpreise. Mit diesem Förderungsprogramm<br />
ist es gelungen, die Modeszene in Österreich signifikant zu unterstützen<br />
<strong>und</strong> im Einzelfall in den internationalen Prozess einzubinden. Der Modepreis der <strong>Kunst</strong>sektion<br />
ging <strong>2007</strong> an Nora Berger.<br />
Neben einzelnen Arbeits- oder Projektstipendien <strong>für</strong> das Ausland sind besonders das<br />
Tische-Stipendienprogramm <strong>und</strong> die Margarethe-Schütte-Lihotzky-Projektstipendien hervorzuheben.<br />
Die Tische-Stipendien zielen auf jüngere Architektinnen <strong>und</strong> Architekten, die<br />
erst vor kurzem ihr Studium abgeschlossen haben. Durch Juryvergabe erhielten <strong>2007</strong> neun<br />
Stipendiatinnen <strong>und</strong> Stipendiaten die Gelegenheit, bei internationalen Architekturbüros<br />
künstlerische <strong>und</strong> berufliche Praxis zu erwerben. Die Erfahrungen mit diesem Programm<br />
sind äußerst positiv, denn es erleichtert der jungen, in Österreich lebenden Architektengeneration<br />
einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben.<br />
Die Margarethe-Schütte-Lihotzky-Projektstipendien, die anlässlich des 100. Geburtstags<br />
der Namensgeberin geschaffen wurden, verfolgen hingegen eine andere Zielsetzung:<br />
Architektinnen <strong>und</strong> Architekten mit zumindest einigen Jahren an Berufserfahrung erhalten<br />
in Anlehnung an den Sabbatical-Gedanken die Möglichkeit, <strong>für</strong> die aktuelle gesellschaftliche<br />
<strong>und</strong> architektonische Entwicklung interessante Projekte <strong>und</strong> Fragestellungen zu entwickeln<br />
oder weiter zu treiben, was ihnen unter den beruflichen <strong>und</strong> Erwerbs zwängen nicht<br />
möglich wäre. <strong>2007</strong> wurden auf Empfehlung einer Jury fünf Stipendien vergeben.<br />
In diesem Zusammenhang ist auch die Finanzierung der MAK-Schindler-Initiative Los<br />
Angeles (Organisation: MAK – Museum <strong>für</strong> angewandte <strong>Kunst</strong>) zu nennen, in deren Rahmen<br />
auch <strong>2007</strong> zehn junge Architektinnen <strong>und</strong> Architekten bzw. bildende Künstlerinnen<br />
<strong>und</strong> Künstler <strong>für</strong> das Stipendienprogramm im Mackay-House ausgewählt wurden <strong>und</strong> eine<br />
Reihe von Veranstaltungen im Schindler-House stattfanden.<br />
7 Film, Kino, Video- <strong>und</strong> Medienkunst<br />
Die Sparte Film, Kino, Video- <strong>und</strong> Medienkunst stellte <strong>2007</strong> mit € 19,07 Mio bzw. 22,1%<br />
den zweitgrößten Förderungsbereich nach der darstellenden <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> vor Festspielen, bildender<br />
<strong>Kunst</strong>, Musik <strong>und</strong> Literatur dar. Die Mittel wurden zur Gänze durch die Abteilung<br />
3 bereitgestellt, wobei das Österreichische Filminstitut (ÖFI) <strong>2007</strong> zusätzlich zur zugesagten<br />
Förderung in der Höhe von € 12.176.000 aus der Rücklage beim BMFin € 834.000 in<br />
Anspruch genommen hat.<br />
Wie die Literatur ist auch der Film in Österreich durch eine relative Randlage innerhalb<br />
einer großen Sprachgruppe geprägt, die <strong>für</strong> Kino <strong>und</strong> Fernsehen einen geschlossenen Markt<br />
darstellt. So hat sich eine der österreichischen Filmkultur angepasste Filmförderungspolitik<br />
entwickelt, die die Besonderheiten <strong>und</strong> die Größe Österreichs ebenso berücksichtigt wie<br />
dessen Leistungsfähigkeit bei der Produktion von Spiel-, Experimental- <strong>und</strong> Low-Budget-<br />
Filmen.<br />
Während sich die Filmförderung durch das ÖFI dem Kinospielfilm (arbeitsteiliger Produktionsprozess,<br />
ökonomische Professionalität usw.) widmet, bezog sich <strong>2007</strong> die Filmprojektförderung<br />
der Abteilung 3 mit einem Budget von ca. € 2 Mio vor allem auf die Bereiche<br />
der Avantgarde, des Experiments, der Innovation, des Nachwuchses <strong>und</strong> der künstlerisch<br />
gestalteten Dokumentation. Neben der Filmherstellung wurden auch die Medienkunst<br />
sowie die nationale <strong>und</strong> internationale Verwertung der geförderten Filme mitfinanziert <strong>und</strong><br />
die in der Sparte Film- <strong>und</strong> Medienkunst tätigen Verbreitungseinrichtungen <strong>und</strong> -initiativen,<br />
Künstlervereinigungen, Programmkinos sowie die Filmarchivierung, Publikationen<br />
<strong>und</strong> Präsentationen gefördert.<br />
Nach der Erhöhung des Budgets des ÖFI sowie der Filmförderung der <strong>Kunst</strong>sektion<br />
<strong>und</strong> der Einrichtung des Fernsehfonds Austria wurde als weitere Etappe eine Filmförderungsgesetznovelle<br />
durchgeführt, um die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> eine erfolgreiche Filmförderung<br />
in Österreich zu sichern. Damit wurde das ÖFI zu einem Kompetenzzentrum<br />
ausgebaut, dessen Eckpunkte die gesetzliche Verankerung der Nachwuchsförderung, die<br />
6 Bildende <strong>Kunst</strong><br />
10,1 %<br />
Budgetanteil<br />
€ 8,72 Mio<br />
Gesamtsumme 2006 € 9.099.147,83<br />
Gesamtsumme <strong>2007</strong> € 8.720.256,97<br />
€ %<br />
Abteilung 3 19.068.652,87 100,00<br />
Summe 19.068.652,87 100,00<br />
<strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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