Kunstbericht 2007 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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Film | <strong>Kultur</strong>initiativen<br />
vom dualen Filmförderungssystem wie etwa in Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> der Schweiz<br />
stehen im Budget des ÖFI Förderungsmittel <strong>für</strong> erfolgsabhängige Filmförderung (Referenzfilmförderung)<br />
<strong>und</strong> projektbezogene Filmförderung zur Verfügung. Die Mittel werden<br />
nach kulturellen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Aspekten vergeben <strong>und</strong> sollen zur Weiterentwicklung<br />
der Filmkultur beitragen sowie der Erhaltung <strong>und</strong> Schaffung von Filmarbeitsplätzen<br />
in Österreich dienen.<br />
Der nachhaltige Erfolg der von der Abteilung 3 geförderten Filme wird in einem immer<br />
stärkeren Maß sowohl in Österreich als auch im Ausland wahrgenommen. Im Oktober<br />
<strong>2007</strong> wurde zum ersten Mal der neue Filmpreis LUX des Europäischen Parlaments vergeben.<br />
Eine internationale Filmfachjury wählte aus ca. 800 Projekten zehn Filme <strong>für</strong> die<br />
Shortlist aus. Darunter befanden sich mit „Exile Family Movie“ von Arash <strong>und</strong> „Kurz davor<br />
ist es passiert“ von Anja Salomonowitz gleich zwei geförderte Filme. Dass „Das gefrorene<br />
Meer“ von Lukas Miko den Preis <strong>für</strong> den besten deutschen Kurzfilm <strong>und</strong> die Publikumspreise<br />
in Dresden <strong>und</strong> Nenzing sowie den Best of Fest Selection in Palm Springs bekam<br />
oder „Aus der Zeit“ von Harald Friedl nach Paris (Prix de Jeunes) auch in Seattle (Grand<br />
Jury Price), Calgary (Best International Documentary) <strong>und</strong> Perm (Flahertiana) ausgezeichnet<br />
wurde <strong>und</strong> bei weiteren Festivals in Linz, Graz, Hof, Kassel, Leipzig, Marburg,<br />
Göteborg, Helsinki, New York, Cleveland, Seattle <strong>und</strong> Vancouver reüssierte, sind nur zwei<br />
weitere Beispiele von vielen, die die internationalen künstlerischen <strong>und</strong> kommerziellen Erfolge<br />
des in der <strong>Kunst</strong>sektion geförderten Films belegen. Diese Leistungen wurden <strong>2007</strong><br />
zum mittlerweile dritten Mal in einem Katalog dokumentiert, in dem neben den im letzten<br />
Jahr geförderten Filmen u.a. die höchst beeindruckenden Zahlen von Festival- <strong>und</strong> Verleiheinsätzen<br />
<strong>und</strong> Preisen gelistet werden.<br />
Die Tatsache, dass mit einem im Vergleich zu großen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Förderungsstellen minimalen Budget mehr Langfilme in der Herstellung mitfinanziert<br />
bzw. finanziert werden, belegt die Effizienz sowohl der Förderungsstelle <strong>für</strong> innovativen<br />
Film als auch des Beirats. Aufgr<strong>und</strong> dieser Erfolge wurde das Budget <strong>für</strong> <strong>2007</strong> auf € 2 Mio<br />
aufgestockt <strong>und</strong> damit verdoppelt. <strong>2007</strong> konnten insgesamt 63 Filme, davon 21 Langfilme<br />
<strong>und</strong> 42 kürzere Formate, gefördert werden. Im Vergleich zu 2006 stand mit ca. € 1,4 Mio<br />
fast drei Mal soviel Budget <strong>für</strong> die Filmherstellung zur Verfügung, mit dem um 64% mehr<br />
Filme gefördert werden konnten. Dass der Mittelbedarf <strong>für</strong> Verwertung (Festivals <strong>und</strong><br />
Kinostarts) seit dem Jahr 2000 um 270% anstieg, ist ein weiterer signifikanter Erfolgsindikator.<br />
Für die Filmpreise wurden <strong>2007</strong> insgesamt € 51.200 ausgeschüttet. Der Würdigungspreis<br />
ging an Christine Dollhofer, der Förderungspreis <strong>für</strong> Dokumentarfilm an Rainer<br />
Frimmel <strong>und</strong> Tizza Covi, der Förderungspreis <strong>für</strong> Experimentalfilm an Michaela Schwentner,<br />
der Thomas-Pluch-Hauptpreis <strong>für</strong> Spielfilm an Stefan Ruzowitzky, die Förderungspreise<br />
an Christoph Grissemann, Dirk Stermann, Jörg Kalt, Marie Kreutzer, Heinz Strunk <strong>und</strong><br />
Antonin Svoboda.<br />
8 <strong>Kultur</strong>initiativen<br />
Die Sparte <strong>Kultur</strong>initiativen stellte <strong>2007</strong> mit € 3,73 Mio bzw. 4,3% nach den Sparten darstellende<br />
<strong>Kunst</strong>, Film, Festspiele, bildende <strong>Kunst</strong>, Musik <strong>und</strong> Literatur den siebtgrößten<br />
Förderungsbereich der <strong>Kunst</strong>sektion dar. Diese LIKUS-Gruppe wurde zur Gänze von der<br />
Abteilung 7 finanziert.<br />
Die Abteilung 7 kommt dem Wunsch der B<strong>und</strong>esländer nach mehr Verteilungsgerechtigkeit<br />
der <strong>Kunst</strong>förderungsmittel des B<strong>und</strong>es – bezogen auf das Gefälle zwischen B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />
<strong>und</strong> Ländern – nach, womit auch dem Kapitel <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> des aktuellen<br />
Regierungsprogramms entsprochen wird. Der Begriff Regionalismus hat im Rahmen der<br />
EU eine größere <strong>und</strong> auch neue Bedeutung erfahren.<br />
Seit Beginn der 1970er Jahre taucht in den europäischen kulturpolitischen Diskussionen<br />
verstärkt der Begriff der Soziokultur auf. Anfänglich wurde darunter hauptsächlich<br />
eine Alternative zum etablierten System kultureller Einrichtungen <strong>und</strong> Angebote<br />
7 Film<br />
22,1 %<br />
Budgetanteil<br />
€ 19,07 Mio<br />
Gesamtsumme 2006 € 15.474.807,48<br />
Gesamtsumme <strong>2007</strong> € 19.068.652,87<br />
€ %<br />
Abteilung 7 3.727.400,00 100,00<br />
Summe 3.727.400,00 100,00<br />
<strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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