Kunstbericht 2007 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Kunstbericht 2007 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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Bildende <strong>Kunst</strong><br />
ermöglichen, vergibt die Abteilung 1 über jährliche Ausschreibung Auslandsateliers im<br />
Bereich bildende <strong>Kunst</strong> in Rom, Paris, Krumau, Chicago, New York, Mexiko City, Fujino,<br />
Chengdu <strong>und</strong> Nangking. Da<strong>für</strong> werden monatliche Stipendien <strong>und</strong> die Reisekosten zur<br />
Verfügung gestellt. Im Rahmen des Auslandsatelierprogramms erhielten 28 vorwiegend<br />
jüngere Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler auch im Jahr <strong>2007</strong> die Gelegenheit, internationale<br />
Erfahrungen zu sammeln. Im Bereich der künstlerischen Fotografie verfügt die <strong>Kunst</strong>sektion<br />
ebenfalls über Atelierwohnungen in Paris, New York, Rom <strong>und</strong> London. Diese werden<br />
durch die Abteilung 3 jährlich ausgeschrieben <strong>und</strong> an vorwiegend junge Fotokünstlerinnen<br />
<strong>und</strong> -künstler <strong>für</strong> mehrmonatige Aufenthalte vergeben.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt der Abteilung 1 stellte der Betrieb des internationalen<br />
Atelierhauses des B<strong>und</strong>es in Wien dar. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen<br />
konnte das Artist-in-Residence-Programm weitergeführt werden. Mit dem Betrieb<br />
des Atelierhauses war auch der Eintritt in das Netzwerk von Res Artis, einem internationalen<br />
Zusammenschluss von Atelierhäusern, verb<strong>und</strong>en. Dadurch sind kostensparende Partnerschaften<br />
entstanden, die wechselseitig sowohl den Empfang ausländischer Künstlerinnen<br />
<strong>und</strong> Künstler in Österreich als auch Arbeitsaufenthalte <strong>für</strong> österreichische Künstlerinnen<br />
<strong>und</strong> Künstler in den ausländischen Partnerorganisationen ermöglichen.<br />
Im Bereich der von der Abteilung 3 betreuten künstlerischen Fotografie gibt es ähnliche<br />
Förderungsinstrumente: Stipendien, Auslandsateliers, Projekt- <strong>und</strong> Publikationsförderung,<br />
Preise, Ausstellungskostenzuschüsse, Unterstützung der Vermittlungsinstitutionen. Die<br />
öffentlichen Ankäufe von Fotografien zeigen das umfangreiche Spektrum österreichischen<br />
Fotoschaffens der Gegenwart <strong>und</strong> sind in der Fotosammlung des B<strong>und</strong>es zu einer der bedeutendsten<br />
Sammlungen zeitgenössischer Fotografie in Österreich angewachsen. Gemeinsam<br />
mit den Fotobeständen des Museums der Moderne bilden die Bestände des B<strong>und</strong>es die<br />
Österreichische Fotogalerie.<br />
Die Förderungstätigkeit der Abteilung 3 im Bereich der künstlerischen Fotografie trug<br />
maßgeblich dazu bei, dass die Stellung dieses Mediums in Österreich sowohl quantitativ<br />
als auch qualitativ ausgebaut werden konnte. Ziel ist immer, die künstlerische Produktion<br />
direkt zu unterstützen, jungen, noch wenig bekannten <strong>Kunst</strong>schaffenden eine Chance zu<br />
geben <strong>und</strong> gerade auch jungen <strong>und</strong> jüngsten Strömungen eine Plattform zu bieten. Österreich<br />
hat zwar noch kein nationales Fotozentrum, doch konnten sich mit der Unterstützung<br />
der Förderungsabteilung unterschiedliche dezentrale Foren etablieren, die sich <strong>für</strong> dieses<br />
Medium einsetzen <strong>und</strong> es (inter)national bekannt machen: allen voran die Camera Austria<br />
mit ihren Ausstellungen <strong>und</strong> Symposien, der Fotohof Salzburg mit Publikationen <strong>und</strong> einer<br />
großen Fotobibliothek, die Zeitschrift Eikon mit ihrer konsequenten Mediendiskussion, die<br />
Fotogalerie Wien, die Fluss NÖ Fotoinitiative <strong>und</strong> das Fotoforum West.<br />
Im Herbst feierte die Fotozeitschrift Camera Austria ihre 100. Ausgabe mit einem Symposium<br />
über die gesellschaftlichen Gebrauchsweisen der Fotografie. Auch Eikon konnte<br />
im Jahr <strong>2007</strong> auf sein 15-jähriges Bestehen zurückschauen. Die Ausstellung „Simultan“ im<br />
Fotomuseum Winterthur Anfang <strong>2007</strong> rückte die Fotosammlung des B<strong>und</strong>es ins Zen trum<br />
<strong>und</strong> leuchtete die Struktur dieser Sammlung, ihre Geschichte <strong>und</strong> Schwerpunkte aus. <strong>2007</strong><br />
gingen der Würdigungspreis <strong>für</strong> Fotografie an Maria Hahnenkamp, der Förderungspreis an<br />
Fiona Rukschcio.<br />
Immer wieder überraschen neue Generationen von <strong>Kunst</strong>schaffenden die österreichische<br />
Fotoszene mit neuen Blickweisen <strong>und</strong> Fragestellungen <strong>und</strong> erobern einen zentralen<br />
Platz in der internationalen Fotoszene. Es war der österreichische <strong>Kunst</strong>historiker Heinrich<br />
Schwarz, der bereits zu Beginn des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts über das Verhältnis von <strong>Kunst</strong>-<br />
<strong>und</strong> Technikgeschichte bzw. von <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Fotografie nachdachte. Und auch heute verfügt<br />
Österreich über zahlreiche prominente Vertreter der Bereiche Wissenschaft <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>, die<br />
diesen <strong>Kunst</strong>bereich zu einem der vitalsten <strong>und</strong> spannendsten machen.<br />
Zur internationalen kulturellen Reputation Österreichs tragen die zahlreichen Präsentationen<br />
zeitgenössischer österreichischer <strong>Kunst</strong> im Ausland wesentlich bei. Deren Inhalte<br />
stärken das Image des traditionellen <strong>Kultur</strong>landes Österreich auch in Richtung Internationalität<br />
<strong>und</strong> Innovation. Die Abteilung 1 fördert primär Ausstellungsvorhaben österreichischer<br />
Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler im Ausland <strong>und</strong> die Programme <strong>und</strong> Projekte von öster-<br />
<strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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