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„Was das soll?“ Carlas Stimme konnte fanfarenartige Ausmaße annehmen, ohne<br />
einen Hauch von Diskretion. „Ich versuche unsere Zukunft zu regeln! Unsere Mütter<br />
sollten doch wohl noch keine Großmütter werden!!“ Mit hochrotem Ges<strong>ich</strong>t sah sie<br />
ihn an.<br />
Peinl<strong>ich</strong>st berührt gesellte s<strong>ich</strong> Konrad zu ihr auf den Fußboden, da bei einem<br />
N<strong>ich</strong>tauffinden der kleinen Pille die Folgesituation wahrscheinl<strong>ich</strong> noch peinl<strong>ich</strong>er<br />
werden würde. Er nahm keine Rücks<strong>ich</strong>t auf die Knie seiner neuen blauen Hose und<br />
suchte eifrig mit.<br />
„Hier, nein das war ein Fussel!“<br />
„Das da!“<br />
„Nein. Ich habe einen Schlüssel gefunden!“ Carla hielt das Fundstück hoch und<br />
trompete in den Raum: „Vermisst den jemand? Nein? Dann lege <strong>ich</strong> ihn wieder unter<br />
die Bank. Wer weiß, wer ihn später dort sucht.“<br />
„Hier liegen Rosinen!“<br />
„Nein, das sind tote Kakerlaken!“<br />
„Hier!“<br />
„Kann n<strong>ich</strong>t sein, sieht aus wie eine Süßstofftablette. Was die Leute alles so fallen<br />
lassen!“ Empört sah Carla nach oben, einem Gast an einem anderen Tisch ins Auge<br />
und hielt ihm das kleine weiße Gebilde hin.<br />
„Hier, das ist irreführend. So etwas habe <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t gesucht!“<br />
Der Mann nahm konsterniert und angewidert mit spitzen Fingern das runde Ding an<br />
s<strong>ich</strong>, um es sofort an einen Kellner weiterzure<strong>ich</strong>en, der damit in der Küche<br />
verschwand. Er – der Gast – wischte s<strong>ich</strong> sodann betont unauffällig die Hände an der<br />
Tischdecke ab.<br />
Mona Marie – damals mit rothaarigem Stoppelschnitt – und <strong>ich</strong> feuerten Carla und<br />
Konrad an. Als wir uns genügend amüsiert hatten besannen wir uns darauf, dass wir<br />
in einer Solidargemeinschaft lebten, ließen uns herab und suchten den Tepp<strong>ich</strong><br />
ebenfalls Millimeter für Millimeter ab.<br />
„Was ist das?“ Konrads Stimme erklang unter dem Nebentisch.<br />
„Keine Pille, sieht aus wie ein Mäuseköttel. Verdammt noch mal, die Pille ist gelb und<br />
n<strong>ich</strong>t schwarz. Wasch dir nachher bloß die Hände!“<br />
„Weiter!“<br />
„Entschuldigung, darf <strong>ich</strong> Ihnen zwischen die Füße greifen?“<br />
Auf die Chinesen machten wir wohl eher einen befremdl<strong>ich</strong>en Eindruck und sie<br />
zwitscherten aufgeregt in ihrer Sprache wie Lerchen, denen ein Star gerade die
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