Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Ja, und in der Nacht davor wurden der Schweinezüchter und der Kapitän in die<br />
Klapsmühle eingeliefert!“<br />
„Das heißt jetzt psychiatrische Abteilung oder so!“<br />
„Der Schweinezüchter legt jetzt Wert auf rosa Pillen!“<br />
„Und Nachbar Wendehals musste seine Gänse einsperren!“<br />
„Das Schiff von Kapitän Kiesewetter liegt immer noch im Hafen und er in der<br />
Psychiatrie!“<br />
Frau Köster nahm unauffällig ihre Tochter an die Hand.<br />
„Außerdem ging M<strong>ich</strong>ael auf dem Dach spazieren!“<br />
„Und Oskar hat den Praktikanten angegriffen!“<br />
„Aber die Laterne wurde wieder aufger<strong>ich</strong>tet!“<br />
Frau Kösters Mund formte ein O und ihr Ges<strong>ich</strong>t sah aus wie ein fleischfarbenes<br />
Osterei.<br />
„M<strong>ich</strong>ael glaubte er sei Dracula!“<br />
„Das kam vom Wetterleuchten, der verleiht neue Identitäten!“<br />
Oskar hob das Bein um zu pinkeln und Rambo beschnüffelte ihn dabei interessiert.<br />
Das kleine Mädchen stieß seine Mutter an: „Sieh nur, der kleine Hund hat aber einen<br />
großen, kräftigen….“<br />
Das war zuviel für Frau Köster. Sie schnappte schockiert nach Luft und außerdem<br />
ihre Tochter, dann eilte sie im Laufschritt, ohne s<strong>ich</strong> zu verabschieden, davon.<br />
Nachdem mein Ges<strong>ich</strong>t nach und nach die Farbe von gut durchgereiften<br />
Preißelbeeren angenommen hatte, konnte <strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> den zappelnden Rambo und<br />
seine Beute wieder zurücktragen. Alma Schmidtbauer, Mona Marie und Opa<br />
Zimmermann standen noch eine Weile auf der Straße und unterhielten s<strong>ich</strong> angeregt.<br />
Nun sahen wir uns veranlasst, den Zaun zu reparieren und zu erhöhen, damit Rambo<br />
keine Schlupflöcher mehr fand und auch n<strong>ich</strong>t darüber springen konnte. Dabei<br />
übersahen wir aber den Drahtzaun zu unserem Nachbarn zur Rechten.<br />
Eines Tages sprach der m<strong>ich</strong> an: „Ich glaube, dein Hund geht ab und zu in unserem<br />
Garten spazieren.“<br />
„Das kann doch gar n<strong>ich</strong>t sein!“<br />
Als <strong>An</strong>twort wies der Nachbar auf ein Loch im Zaun und hielt dann den Blick auf m<strong>ich</strong><br />
ger<strong>ich</strong>tet. Still und erwartungsvoll.