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An solchen Tagen könnte ich ...

Maggie Milton

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Veranstaltung solle, da zog M<strong>ich</strong>ael ihm mit beiden Händen die Mütze über die<br />

Ohren, packte ihn an den Oberarmen, fragte höfl<strong>ich</strong> – er wusste schließl<strong>ich</strong> was s<strong>ich</strong><br />

gehörte – „Frollein, wollen wir tanzen!“, und schwenkte ihn herum.<br />

Vier Wochen später wurde M<strong>ich</strong>ael von einem Jugendr<strong>ich</strong>ter dazu verurteilt, sechs<br />

Wochenenden in der nahe gelegenen Nervenheilanstalt Königslutter in einer<br />

Einzelzelle zu verbringen. Zum Lesen bekam er christl<strong>ich</strong>e Lektüre und schwor,<br />

niemals wieder einen Polizisten zum Tanzen aufzufordern.<br />

Erna Baumeister, die verhinderte Miss Marple bekam eine Geldstrafe, weil sie ihren<br />

alkoholisierten Mann auf dem Beifahrersitz mitfahren ließ, anstatt ihn nach hinten zu<br />

verfrachten.<br />

Erhard erhielt eine schriftl<strong>ich</strong>e Verwarnung wegen Erregung öffentl<strong>ich</strong>en Ärgernisses,<br />

und Opa Zimmermann musste 50 Mark für das Tierheim spenden, da er den<br />

Praktikanten verprügelt hatte.<br />

Am nächsten Morgen fand Meral in unserem Vorgarten eine Herrenhose und fragte<br />

s<strong>ich</strong>, welch sittenlosen Veranstaltung eine Konfirmationsfeier sein mochte.<br />

Der nachträgl<strong>ich</strong>e Hit des Abends waren die Videoaufnahmen. Viele grinsten in die<br />

Kamera, dümml<strong>ich</strong>, mit s<strong>ich</strong>tbar schwerer Bierfahne, hocherhobenen Humpen und<br />

einer breiigen Gummizunge. Tage später behaupteten sie, das wären sie n<strong>ich</strong>t, und<br />

Oma war der festen Überzeugung, dass es s<strong>ich</strong> um eine Fälschung handeln musste.<br />

Und wieder ein Brief von Carla<br />

Einen Tag nach den Feierl<strong>ich</strong>keiten zählte Tim seine Brief und den Inhalt. Er jubelte<br />

über das Geld und dann lasen wir noch gemeinsam ein Schreiben von Carla.<br />

Lieber Tim,<br />

und auch liebe Mona Marie und lieber Heinr<strong>ich</strong>,<br />

ein großer, großer Tag für D<strong>ich</strong>, mein lieber Tim. Leider konnte <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t persönl<strong>ich</strong><br />

kommen. Hoffe aber, dass D<strong>ich</strong> die beiliegenden Scheinchen über meine<br />

Abwesenheit hinwegtrösten werden. Ich bin sogar s<strong>ich</strong>er!<br />

Für m<strong>ich</strong> ist auch ein großer Tag. Ihr erinnert Euch doch, dass <strong>ich</strong> eine Party<br />

erwähnte, auf die <strong>ich</strong> mit Paolo gehen wollte. Nun, hier lernte <strong>ich</strong> meinen zukünftigen<br />

Ehemann kennen!<br />

Ja, Heinr<strong>ich</strong>, schließe deinen Mund wieder! Ich werde heiraten! Er ist Amerikaner und<br />

wohnt in New York. Nächste Woche ist die Hochzeit. Es war eine ganz schnelle<br />

Entscheidung und Liebe auf den ersten Blick. Er hat viel Geld, und <strong>ich</strong> werde mir ein<br />

phantastisches rotes Kostüm und einen traumhaften Hut für die Hochzeit kaufen. Er

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