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klar, dass wir hinterher noch einmal nachforschen mussten. Unsere Tier- und<br />
Haushüterin hatten wir entsprechend instruiert, doch bitte einmal Nase und Augen<br />
offenzuhalten.<br />
Als wir nach drei Wochen wiederkamen, war der Geruch verschwunden. Erle<strong>ich</strong>tert<br />
gingen wir unseren normalen Alltagsgeschäften nach. So ungefähr zwei Wochen<br />
lang. Dann kann Mona Marie auf die Idee, meine aussortierten Kleidungsstücke, die<br />
sorgfältig gefaltet auf einer Kommode im Schlafzimmer lagen, endl<strong>ich</strong> in einen<br />
Plastiksack zu packen und zu entsorgen.<br />
Kurze Zeit später rief sie m<strong>ich</strong> völlig hysterisch an, aber <strong>ich</strong> konnte ihrem Gestammel<br />
nur irgendetwas von einem Kater und Jagdtrieb entnehmen. Als <strong>ich</strong> nach Hause<br />
kam, hatte sie s<strong>ich</strong> wieder gefasst und <strong>ich</strong> lauschte ihrem drastischen Ber<strong>ich</strong>t.<br />
„Als <strong>ich</strong> die Klamotten in die Tüten stopfen wollte, hob <strong>ich</strong> die erste Sch<strong>ich</strong>t an, und<br />
sah augenblickl<strong>ich</strong> die Maus, die dazwischen lag. Das war es also gewesen – der<br />
Verwesungsgeruch der Maus. Mittlerweile hatte es s<strong>ich</strong> ausgerochen – alte Gräber<br />
stinken n<strong>ich</strong>t, habe <strong>ich</strong> mal irgendwo gelesen.<br />
Gerade wollte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> umdrehen um etwas zu holen um das kleine Tierchen<br />
entsorgen zu können, als es s<strong>ich</strong> plötzl<strong>ich</strong> bewegte.<br />
Für den Bruchteil einer Nanosekunde erstarrte <strong>ich</strong> so ungefähr wie die<br />
spr<strong>ich</strong>wörtl<strong>ich</strong>e Salzsäule. Und dann explodierte die Maus und schleuderte Maden in<br />
alle R<strong>ich</strong>tungen.<br />
Ausgerechnet Maden und ähnl<strong>ich</strong> schleimige Viecher sind für m<strong>ich</strong> der Inbegriff des<br />
Ekelhaften. Man sperre m<strong>ich</strong> mit Spinnen und Schlangen zusammen, schön und gut.<br />
Aber bei Maden, Raupen und Würmern hört für m<strong>ich</strong> jegl<strong>ich</strong>er Spaß auf. Egal ob sie<br />
nützl<strong>ich</strong> sind oder n<strong>ich</strong>t. Sollen sie doch dort bleiben, wo sie hingehören … auf gar<br />
keinen Fall aber in mein Schlafzimmer.<br />
Ich war völlig entsetzt. Der Inhalt meines Magens tanzte Salsa und seltsame gelbe<br />
und grüne Blitze zuckten durch mein Gehirn. Ich versuchte krampfhaft wieder der<br />
eigene Herr meiner Gedanken zu werden. Was tun? <strong>An</strong>fassen konnte <strong>ich</strong> die<br />
Tierchen n<strong>ich</strong>t. Also nahm <strong>ich</strong> den Staubsauger und saugte sie ein!“<br />
Muss <strong>ich</strong> erwähnen, dass Mona Marie für das nächste halbe Jahr ins Gästezimmer<br />
zog? Und der Staubsauger hatte selbstverständl<strong>ich</strong> auch seine letzte Pfl<strong>ich</strong>t erfüllt.<br />
Den rührte sie n<strong>ich</strong>t mehr an, es gab einen Neuen.<br />
Autos<br />
Als Rambo eines Tages die Sitze in unserem VW-Bus amerikanischer Ausstattung<br />
anknabberte, forderte <strong>ich</strong> die <strong>An</strong>schaffung eines Zweitwagens älteren Baujahres, in<br />
dem die Hunde mitfahren konnten, ohne großen Schaden anzur<strong>ich</strong>ten.