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An solchen Tagen könnte ich ...

Maggie Milton

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erhobener und rechts und links ausschlagender Rute vorbei, bekamen wir – natürl<strong>ich</strong><br />

unabs<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> – eine saftige Ohrfeige. Wir jammerten dann manchmal, weil wir rote,<br />

gelbe, grüne und blaue Sterne im Reigen munter herumwirbeln sahen. Oder wir<br />

verspürten wie ein Orkan der Stärke zwölf brausend vorbeitobte. Zur heißen<br />

Jahreszeit empfanden wir das manchmal als angenehm. Aber dann wedelte er etwas<br />

matter und lag meistens platt wie ein Steinbutt auf den kühlen Fliesen. Er konnte zum<br />

Gotterbarmen über die Hitze seufzen. Scheinbar war sein Fell hauptsächl<strong>ich</strong> für Eis<br />

und Schnee ausgestattet.<br />

Überhaupt – dieses Schwanzwedeln. Bei einer Schulterhöhe von achtzig Zentimetern<br />

war es kein Wunder, dass er schon so manchmal schwungvoll mit einem einzigen<br />

Rutenstre<strong>ich</strong> Tische abgeräumt hatte. Über den Abwasch brauchte s<strong>ich</strong> Mona Marie<br />

dann keine Gedanken mehr zu machen. Zum Trost bekam sie aber Rabatt auf<br />

Küchengeschirr.<br />

Aber er teilte auch gern mit seiner Familie. Besonders Nässe und Dreck. So<br />

manchen Morgen, wenn <strong>ich</strong> zur Arbeit wollte, tatzte er m<strong>ich</strong> mit schlammigen Pfoten<br />

schnell noch einmal an oder rieb seine Schnauze, die vorher im Wassernapf oder<br />

Schlimmerem gesteckt hatte, zärtl<strong>ich</strong> an mir. N<strong>ich</strong>t nur einmal musste <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> vor<br />

der Arbeit noch einmal umziehen. Dabei meinte Rambo es natürl<strong>ich</strong> gar n<strong>ich</strong>t böse.<br />

Verständnislos reagierten wir auch, wenn er s<strong>ich</strong> tropfnass vom Regen oder von was<br />

auch immer in allernächster Nähe seiner Lieben schüttelte. Warum sollte er das denn<br />

in angemessener Entfernung tun? Nach dem Schütteln hatte er dann immer ein<br />

außergewöhnl<strong>ich</strong>es Schmusebedürfnis. Das mindeste war, dass er s<strong>ich</strong> an einem gut<br />

gekleideten Zweibeiner abrieb. Hach, <strong>ich</strong> erinnere m<strong>ich</strong>, dass er dabei immer die<br />

Augen schloss und wohlig grunzte. Erwischte er einen Fremden, schloss dieser auch<br />

die Augen. Aber nur, weil er dachte, wenn er sie öffnet, wäre der Albtraum vorbei.<br />

Dabei konnten die noch vom Glück sprechen, wenn Rambo nur nass vom Regen<br />

oder dreckig von Gartenerde war. R<strong>ich</strong>tig ab ging es, wenn er Sauerblatt fand.<br />

Diesen himmlischen Duft musste er doch unbedingt mit seiner Familie oder anderen<br />

Pelzlosen teilen!<br />

Ich gebe zu, wir bekam dann auch in der Reinigung Rabatt und unsere<br />

Hundehaftpfl<strong>ich</strong>tvers<strong>ich</strong>erung drohte ernsthafte Konsequenzen an.<br />

Rambo schließt das Auto<br />

<strong>An</strong> einem schönen Sommertag war <strong>ich</strong> mit meinem Passat unterwegs, um noch<br />

einige Besorgungen zu machen. Rambo saß hinten im Auto und sah s<strong>ich</strong> die vorbei<br />

fliegende Gegend an. Ab und zu legte er den Kopf auf meine Schulter und seufzte<br />

aus tiefster Brust. Das bedeutete, er wäre lieber mit mir draußen herumgelaufen, als<br />

untätig herumzusitzen.<br />

<strong>An</strong> einem Blumenladen neben einer Polizeiwache hielt <strong>ich</strong> an und stieg aus.<br />

Zunächst wollte <strong>ich</strong>, wie gewohnt, den Schlüssel abziehen. In einem <strong>An</strong>fall von

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