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An solchen Tagen könnte ich ...

Maggie Milton

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schneller als <strong>ich</strong> und hob den Hörer ab. Sie unterhielt s<strong>ich</strong> eine Weile angeregt mit<br />

dem Teilnehmer am anderen Ende der Leitung und nickte gelegentl<strong>ich</strong> zu mir rüber.<br />

Mittlerweile hatte Dr. Busch Kalle mit viel Getöse verabschiedet und Dagmar Betz<br />

kam herein. Er lächelte ihr freundl<strong>ich</strong> zu und seinem Ges<strong>ich</strong>t war n<strong>ich</strong>t anzusehen,<br />

was er dachte. Wahrscheinl<strong>ich</strong> freute er s<strong>ich</strong> nur, ein neues Opfer für seine<br />

Redeattacken gefunden zu haben, das n<strong>ich</strong>t weglaufen konnte.<br />

„Was hast du denn da gemacht? Oh du meine Güte, das sieht ja wirkl<strong>ich</strong> schlimm<br />

aus! Fast so schlimm wie der Rattenbiss, den <strong>ich</strong> in Halle neun verarzten musste.“<br />

Dagmar fiel fast in Ohnmacht.<br />

„Das Tierchen hatte s<strong>ich</strong> festgebissen und wollte einfach n<strong>ich</strong>t loslassen. Dieter<br />

Kullenhaupt aus Halle drei kam mit dem linken Mittelfinger in eine Säge. Das war<br />

gestern. Der Finger war ganz ab. Sein Vorarbeiter, ein penetrant ordentl<strong>ich</strong>er Mann,<br />

nahm den Finger und packte ihn in eine Plastiktüte. Und wisst ihr was?“<br />

Elvira schien s<strong>ich</strong> indes bestens am Telefon zu unterhalten. Sie hielt mir endl<strong>ich</strong> den<br />

Hörer hin: „Deine Frau!“ sagte sie strahlend. „Ich wusste ja gar n<strong>ich</strong>t.....“ sie hielt inne<br />

und k<strong>ich</strong>erte.<br />

Ich hörte aber Dr. Busch zu. „Und was?“ fragte <strong>ich</strong>.<br />

„Nun, er wollte mögl<strong>ich</strong>st wenig Blut auf dem Hallenboden haben und band eine<br />

andere Plastiktüte um Dieters Hand, damit es n<strong>ich</strong>t tropft. Sehr geistesgegenwärtig.“<br />

„Nun nimm endl<strong>ich</strong>!“, wiederholte Elvira und hielt mir immer noch den Hörer hin.<br />

„Nun, Dagmar, erklär mir doch mal, wie das passiert ist!“, hörte <strong>ich</strong> Dr. Busch sagen.<br />

Ich sah Elvira genervt an: „Was weiß du n<strong>ich</strong>t?“<br />

„Was meinst du?“, fragte sie verwirrt.<br />

„Du sagtest soeben: Ich wusste ja gar n<strong>ich</strong>t...“<br />

„Oh, so, unglaubl<strong>ich</strong>!“, trompete Dr. Busch und es fiel mir schwer, m<strong>ich</strong> wieder auf<br />

Elvira und das Telefon zu konzentrieren.<br />

„Cleo ist angekommen!“, lächelte Elvira.<br />

„Wer zum Teufel ist Cleo?“, fragte <strong>ich</strong> und Dr. Buschs Worte dröhnten von der<br />

anderen Seite in mein Ohr:<br />

„<strong>An</strong> der Tischkante gestoßen? So, so! Nun ja, meine Liebe, die Tischkante war auch<br />

gerade hier!“<br />

Dann dämmerte es mir und <strong>ich</strong> wusste wieder, wer Cleo war.

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