Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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26<br />
Möbel<br />
Umsätze der Möbelhersteller brachen im letzten Jahr um 11,5 % ein<br />
Möbelindustrie baut 2010 auf<br />
Erholung der Exportmärkte<br />
<strong>Nach</strong><br />
teilweise deutlichen Rückgängen<br />
der Möbelindustrieumsätze im Jahr<br />
2009 erwarten die deutschen Möbelhersteller<br />
in diesem Jahr überwiegend<br />
eine Stagnation. Eine Erholung<br />
des im vergangenen Jahr stark<br />
eingebrochenen Exportgeschäfts soll<br />
dabei mögliche Rückgänge auf dem<br />
Inlandsmarkt ausgleichen.<br />
Die <strong>Nach</strong>frage auf dem deutschen Markt<br />
hatte sich im letzten Jahr mit Ausnahme<br />
einzelner Monate im Schnitt stabil entwickelt,<br />
wobei es deutliche Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen Unternehmen<br />
gab. Einbußen mussten vor allem Hersteller<br />
von sehr hochwertigen Möbeln<br />
hinnehmen.<br />
Demgegenüber entwickelte sich der<br />
Preiseinstiegsbereich gestützt von der<br />
Expansion der großen Möbeldiscounter<br />
zumeist positiv. Stärker als in anderen<br />
Teilbereichen der Möbelindustrie fielen<br />
die Rückgänge im letzten Jahr im Investitionsgüterbereich<br />
aus, dem die Büromöbelindustrie<br />
zuzurechnen ist.<br />
Die Planung für das laufende Jahr sieht<br />
zumeist einen moderaten Umsatzrückgang<br />
vor. Diese Erwartungen haben sich<br />
im bisherigen Jahresverlauf im Schnitt<br />
auch erfüllt. In den ersten beiden Monaten<br />
des Jahres mussten nochmals deutliche<br />
Rückgänge hingenommen werden, die<br />
mit dem lang anhaltenden Winter <strong>und</strong> den<br />
daraus folgenden Verkehrsbehinderungen<br />
begründet wurden. Dies hatte regional zu<br />
einer extrem geringen Besucherfrequenz<br />
im Möbelhandel geführt. Seit einem deutlichen<br />
Anziehen der Auftragseingänge im<br />
März hat die <strong>Nach</strong>frage monatsweise<br />
geschwankt. Das schlechte Geschäft<br />
im Januar <strong>und</strong> Februar konnte bei den<br />
meisten Unternehmen allerdings noch<br />
nicht wieder ausgeglichen werden. Mit<br />
einer Belebung im zweiten Halbjahr wird<br />
überwiegend nicht mehr gerechnet.<br />
Exportgeschäft<br />
läuft wieder besser<br />
Auf den meisten internationalen Märkten,<br />
in denen die <strong>Nach</strong>frage 2009 stärker<br />
eingebrochen war als im Inland, wird<br />
Deutschland:<br />
Umsatzentwicklung in der Möbelindustrie 2009<br />
5,0<br />
0,0<br />
-5,0<br />
-10,0<br />
-15,0<br />
-20,0<br />
-25,0<br />
-30,0<br />
Veränderung zum Vorjahr in %<br />
Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai 09 Juni 09 Juli 09 Aug. 09 Sept. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09<br />
Gesamtumsatz<br />
Inland<br />
Ausland<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, VDM<br />
im Verlauf dieses Jahres hingegen wieder<br />
eine Erholung erwartet. Im vierten<br />
Quartal 2009 hatten sich, auch bedingt<br />
durch ein geringes Vergleichsniveau,<br />
die Rückgangsraten im Export bereits<br />
abgeschwächt. Einige Möbelhersteller<br />
hatten sogar im Dezember schon wieder<br />
über Steigerungen berichtet. Das<br />
Jahr 2010 lief dann allerdings auch im<br />
Export schlechter an als erwartet. Erst<br />
in den Monaten April <strong>und</strong> Mai konnte die<br />
Mehrheit der Möbelhersteller im Export<br />
wieder eine Verbesserung erreichen. In<br />
einigen Ländern wie den Niederlanden<br />
<strong>und</strong> zahlreichen osteuropäischen Staaten<br />
lässt die Belebung allerdings noch immer<br />
auf sich warten.<br />
Während die größten Schwierigkeiten<br />
in Bezug auf die Umsatz- <strong>und</strong> Auftragsentwicklung<br />
der Möbelindustrie nach<br />
mehrheitlicher Einschätzung bereits im<br />
letzten Jahr durchgestanden wurden, wird<br />
in diesem Jahr im Zusammenhang mit<br />
der Kostenentwicklung wieder mit einem<br />
zunehmenden Ergebnisdruck gerechnet.<br />
Trotz einer negativen Umsatzentwicklung<br />
hatten zahlreiche Hersteller im vergangenen<br />
Jahr ihre Ergebnissituation gehalten<br />
oder verbessert, was in erster Linie auf<br />
die gesunkenen Material- <strong>und</strong> Transportkosten<br />
zurückzuführen war. In diesem<br />
Jahr gibt es dagegen wieder Kostensteigerungen<br />
im Vorproduktbereich sowie<br />
bei der Logistik.<br />
Bei stagnierenden Umsätzen <strong>und</strong> steigenden<br />
Kosten erwarten Marktteilnehmer,<br />
dass sich bei einigen Herstellern in diesem<br />
Jahr wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />
zuspitzen <strong>und</strong> es zu einer stärkeren Marktbereinigung<br />
kommt. 2009 hatte es trotz<br />
der teilweise massiven Umsatzeinbrüche<br />
nicht wesentlich mehr Insolvenzen als in<br />
den Vorjahren gegeben. Zudem waren die<br />
Insolvenzen zumeist auch nicht nur auf die<br />
Marktlage, sondern auch auf strukturelle<br />
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