15.12.2012 Aufrufe

Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

74<br />

Oberflächen<br />

Teil durch Preisrücknahmen gesichert.<br />

Darüber hinaus kam es in der letzten Zeit<br />

auch insgesamt zu verschiedenen Lieferantenwechseln.<br />

Auslöser für derartige<br />

Wechsel sind zum Beispiel unterschiedliche<br />

Preisstrategien der Imprägnierer,<br />

strategische Schwächen einzelner Anbieter<br />

oder Bemühungen der Abnehmer<br />

um eine Reduzierung der Lieferantenzahl.<br />

Zum zweiten Quartal ist es bei fast allen<br />

Vorprodukten zu weiteren Kostensteigerungen<br />

gekommen. Bei Dekor- <strong>und</strong><br />

Gegenzugpapieren wird die Situation<br />

noch durch die zunehmenden Versorgungsprobleme<br />

verschärft. Die Mengen<br />

werden zum Teil bereits kontingentiert;<br />

über vorgenommene Reservierungen hinausgehenden<br />

Mengen können nur mit<br />

Schwierigkeiten bzw. mit einem längeren<br />

zeitlichen Vorlauf beschafft werden. In<br />

den zumeist erst in der zweiten Aprilhälfte<br />

abgeschlossenen Verhandlungen<br />

über Imprägnierharzlieferungen im zweiten<br />

Quartal mussten die Imprägnierer<br />

ebenfalls weitere Kostensteigerungen<br />

hinnehmen. Die Anbieter hatten dabei<br />

mit weiter steigenden Rohmelamin- <strong>und</strong><br />

Additivkosten argumentiert. <strong>Nach</strong> Aussage<br />

verschiedener Imprägnierer fielen die<br />

Forderungen der einzelnen Harzhersteller<br />

aber dennoch sehr unterschiedlich aus,<br />

was sich in einer relativ breiten Spanne<br />

der für April <strong>und</strong> Mai bzw. für das zweite<br />

Quartal abgeschlossenen Imprägnierharzpreise<br />

äußert.<br />

Mepa-Anlagen werden<br />

jetzt einzeln verkauft<br />

Die Produktionsanlagen des zu dem<br />

italienischen Schichtstoffhersteller Liri<br />

Industriale S.p.A., Nichelino, gehörenden<br />

insolventen belgischen Dekordruckers<br />

<strong>und</strong> Imprägnierers Mepa wurden nach<br />

der am 2. März 2010 ergangenen endgültigen<br />

Konkurserklärung einzeln zum<br />

Verkauf angeboten. In dem seit dem<br />

29. Oktober 2009 laufenden Insolvenzverfahren<br />

nach belgischem Recht hatte<br />

Mepa anfänglich noch weiterproduziert.<br />

Im Dezember 2009 war die Produktion allerdings<br />

deutlich zurückgefahren worden.<br />

In der Folge wurde auch der Großteil der<br />

141 Mitarbeiter freigestellt. Im Rahmen<br />

des laufenden Insolvenzverfahrens soll-<br />

Die Stilllegung<br />

von r<strong>und</strong> zehn<br />

Imprägnierkanälen<br />

seit Anfang<br />

2009 hat zu einer<br />

wieder besseren<br />

Auslastung der<br />

verbleibenden<br />

Kapazitäten<br />

beigetragen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

te innerhalb einer sechsmonatigen Frist<br />

eine längerfristige Fortführungslösung<br />

erarbeitet werden.<br />

Wesentlicher Bestandteil einer solchen<br />

Lösung war die Begleichung von Verbindlichkeiten<br />

der Muttergesellschaft Liri<br />

gegenüber Mepa. <strong>Nach</strong> Informationen der<br />

Insolvenzverwaltung hatten sich diese auf<br />

r<strong>und</strong> 10 Mio € belaufen <strong>und</strong> entscheidend<br />

zu den Liquiditätsproblemen von<br />

Mepa beigetragen. Laut dem von Mepa<br />

bereits im Oktober 2009 vorgelegten<br />

Restrukturierungsplan sollte Liri in einem<br />

ersten Schritt im Verlauf des Novembers<br />

r<strong>und</strong> 3,5 Mio € bereitstellen; bis Ende<br />

April 2010 waren weitere Rückzahlungen<br />

vorgesehen. Liri blieb diese Zahlungen,<br />

die unter anderem mit dem Verkauf des<br />

Firmengeländes am Stammsitz Nichelino<br />

finanziert werden sollten, allerdings<br />

schuldig.<br />

Da Mepa in der Folge seine Lieferantenrechnungen<br />

nicht mehr bezahlen konnte,<br />

musste die Produktion im Februar endgültig<br />

eingestellt werden. Parallel dazu<br />

wurde allen Mitarbeitern gekündigt. Am 2.<br />

März hat das Handelsgericht in Oudenaarde<br />

Mepa mit einem offiziellen Urteil den<br />

endgültigen Konkurs erklärt. Liri musste<br />

wenig später selbst Antrag auf Eröffnung<br />

eines Insolvenzverfahrens stellen.<br />

Die Mepa-Insolvenzverwalter hatten bis<br />

Anfang März mit der Interprint-Gruppe,<br />

Arnsberg, über eine vollständige oder<br />

teilweise Übernahme von Mepa verhandelt.<br />

<strong>Nach</strong> dem Scheitern dieser<br />

Verhandlungen wurde die Liquidierung<br />

des Unternehmens <strong>und</strong> den Verkauf der<br />

Vermögenswerte beschlossen. In der Folge<br />

wurden vier Druckmaschinen, sechs<br />

Imprägnierkanäle, der Dekorbestand sowie<br />

die zugehörigen Druckzylinder zum<br />

Verkauf ausgeschrieben; die Angebotsfrist<br />

läuft noch bis Ende Juni.<br />

Drei Druckmaschinen waren von den<br />

mittlerweile zur Bobst Group, Lausanne/<br />

Schweiz, gehörenden Herstellern Rotomec,<br />

San Giorgio Monferrato/Italien, <strong>und</strong><br />

Maschinenbau Wilhelm Kochsiek GmbH,<br />

Leopoldshöhe, geliefert worden. Die vierte,<br />

im Jahr 2005 in Betrieb genommene<br />

Anlage stammt von der Cerutti S.p.A.,<br />

Casale Monferrato/Italien. Eine ältere<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!