Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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Oberflächen<br />
Teil durch Preisrücknahmen gesichert.<br />
Darüber hinaus kam es in der letzten Zeit<br />
auch insgesamt zu verschiedenen Lieferantenwechseln.<br />
Auslöser für derartige<br />
Wechsel sind zum Beispiel unterschiedliche<br />
Preisstrategien der Imprägnierer,<br />
strategische Schwächen einzelner Anbieter<br />
oder Bemühungen der Abnehmer<br />
um eine Reduzierung der Lieferantenzahl.<br />
Zum zweiten Quartal ist es bei fast allen<br />
Vorprodukten zu weiteren Kostensteigerungen<br />
gekommen. Bei Dekor- <strong>und</strong><br />
Gegenzugpapieren wird die Situation<br />
noch durch die zunehmenden Versorgungsprobleme<br />
verschärft. Die Mengen<br />
werden zum Teil bereits kontingentiert;<br />
über vorgenommene Reservierungen hinausgehenden<br />
Mengen können nur mit<br />
Schwierigkeiten bzw. mit einem längeren<br />
zeitlichen Vorlauf beschafft werden. In<br />
den zumeist erst in der zweiten Aprilhälfte<br />
abgeschlossenen Verhandlungen<br />
über Imprägnierharzlieferungen im zweiten<br />
Quartal mussten die Imprägnierer<br />
ebenfalls weitere Kostensteigerungen<br />
hinnehmen. Die Anbieter hatten dabei<br />
mit weiter steigenden Rohmelamin- <strong>und</strong><br />
Additivkosten argumentiert. <strong>Nach</strong> Aussage<br />
verschiedener Imprägnierer fielen die<br />
Forderungen der einzelnen Harzhersteller<br />
aber dennoch sehr unterschiedlich aus,<br />
was sich in einer relativ breiten Spanne<br />
der für April <strong>und</strong> Mai bzw. für das zweite<br />
Quartal abgeschlossenen Imprägnierharzpreise<br />
äußert.<br />
Mepa-Anlagen werden<br />
jetzt einzeln verkauft<br />
Die Produktionsanlagen des zu dem<br />
italienischen Schichtstoffhersteller Liri<br />
Industriale S.p.A., Nichelino, gehörenden<br />
insolventen belgischen Dekordruckers<br />
<strong>und</strong> Imprägnierers Mepa wurden nach<br />
der am 2. März 2010 ergangenen endgültigen<br />
Konkurserklärung einzeln zum<br />
Verkauf angeboten. In dem seit dem<br />
29. Oktober 2009 laufenden Insolvenzverfahren<br />
nach belgischem Recht hatte<br />
Mepa anfänglich noch weiterproduziert.<br />
Im Dezember 2009 war die Produktion allerdings<br />
deutlich zurückgefahren worden.<br />
In der Folge wurde auch der Großteil der<br />
141 Mitarbeiter freigestellt. Im Rahmen<br />
des laufenden Insolvenzverfahrens soll-<br />
Die Stilllegung<br />
von r<strong>und</strong> zehn<br />
Imprägnierkanälen<br />
seit Anfang<br />
2009 hat zu einer<br />
wieder besseren<br />
Auslastung der<br />
verbleibenden<br />
Kapazitäten<br />
beigetragen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
te innerhalb einer sechsmonatigen Frist<br />
eine längerfristige Fortführungslösung<br />
erarbeitet werden.<br />
Wesentlicher Bestandteil einer solchen<br />
Lösung war die Begleichung von Verbindlichkeiten<br />
der Muttergesellschaft Liri<br />
gegenüber Mepa. <strong>Nach</strong> Informationen der<br />
Insolvenzverwaltung hatten sich diese auf<br />
r<strong>und</strong> 10 Mio € belaufen <strong>und</strong> entscheidend<br />
zu den Liquiditätsproblemen von<br />
Mepa beigetragen. Laut dem von Mepa<br />
bereits im Oktober 2009 vorgelegten<br />
Restrukturierungsplan sollte Liri in einem<br />
ersten Schritt im Verlauf des Novembers<br />
r<strong>und</strong> 3,5 Mio € bereitstellen; bis Ende<br />
April 2010 waren weitere Rückzahlungen<br />
vorgesehen. Liri blieb diese Zahlungen,<br />
die unter anderem mit dem Verkauf des<br />
Firmengeländes am Stammsitz Nichelino<br />
finanziert werden sollten, allerdings<br />
schuldig.<br />
Da Mepa in der Folge seine Lieferantenrechnungen<br />
nicht mehr bezahlen konnte,<br />
musste die Produktion im Februar endgültig<br />
eingestellt werden. Parallel dazu<br />
wurde allen Mitarbeitern gekündigt. Am 2.<br />
März hat das Handelsgericht in Oudenaarde<br />
Mepa mit einem offiziellen Urteil den<br />
endgültigen Konkurs erklärt. Liri musste<br />
wenig später selbst Antrag auf Eröffnung<br />
eines Insolvenzverfahrens stellen.<br />
Die Mepa-Insolvenzverwalter hatten bis<br />
Anfang März mit der Interprint-Gruppe,<br />
Arnsberg, über eine vollständige oder<br />
teilweise Übernahme von Mepa verhandelt.<br />
<strong>Nach</strong> dem Scheitern dieser<br />
Verhandlungen wurde die Liquidierung<br />
des Unternehmens <strong>und</strong> den Verkauf der<br />
Vermögenswerte beschlossen. In der Folge<br />
wurden vier Druckmaschinen, sechs<br />
Imprägnierkanäle, der Dekorbestand sowie<br />
die zugehörigen Druckzylinder zum<br />
Verkauf ausgeschrieben; die Angebotsfrist<br />
läuft noch bis Ende Juni.<br />
Drei Druckmaschinen waren von den<br />
mittlerweile zur Bobst Group, Lausanne/<br />
Schweiz, gehörenden Herstellern Rotomec,<br />
San Giorgio Monferrato/Italien, <strong>und</strong><br />
Maschinenbau Wilhelm Kochsiek GmbH,<br />
Leopoldshöhe, geliefert worden. Die vierte,<br />
im Jahr 2005 in Betrieb genommene<br />
Anlage stammt von der Cerutti S.p.A.,<br />
Casale Monferrato/Italien. Eine ältere<br />
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