Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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60<br />
Rohmelamin<br />
Neue Werke in der Karibik <strong>und</strong> in Katar laufen im zweiten Quartal an<br />
Melaminmarkt hat sich in den<br />
letzten Quartalen wieder erholt<br />
Trotz<br />
eher ungünstiger Rahmenbedin-<br />
gungen <strong>und</strong> dementsprechend hoher<br />
Widerstände von Abnehmerseite haben<br />
die europäischen Rohmelaminhersteller<br />
in den letzten Quartalen<br />
stärkere Preisanhebungen durchsetzen<br />
<strong>und</strong> damit den seit Ende 2008<br />
beobachteten Preisverfall zumindest<br />
teilweise wieder kompensieren können.<br />
Für Lieferungen im vierten Quartal 2009<br />
hatten die Hersteller Aufschläge von 80-<br />
100 €/t gefordert, dann im Schnitt aber<br />
nur 60-80 €/t durchsetzen können. In<br />
den Verhandlungen für das erste Quartal<br />
zeigten die Lieferanten dagegen eine<br />
relativ feste Position <strong>und</strong> rückten kaum<br />
von ihren Forderungen ab. In der Folge<br />
wurden die Rohmelaminpreise in den zum<br />
Teil bis in die zweite Januarhälfte laufenden<br />
Verhandlungen im Schnitt um 100-<br />
125 €/t angehoben; in Abhängigkeit vom<br />
Ausgangsniveau sollen sogar Aufschläge<br />
von bis zu 150 €/t durchgesetzt worden<br />
sein. Damit hatten sich die Rohmelaminpreise<br />
zu Jahresbeginn 2010 im Schnitt<br />
bei 1.000-1.100 €/t eingependelt. Die<br />
Kontrakte wurden dabei zum Teil nicht<br />
mehr über ein ganzes Quartal, sondern<br />
nur für kürzere Zeiträume oder einzelne<br />
Liefermengen abgeschlossen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der erwarteten<br />
Kapazitätssteigerungen waren die Abnehmer<br />
davon ausgegangen, dass der<br />
Aufwärtstrend der Rohmelaminpreise bereits<br />
im zweiten Quartal wieder zu einem<br />
Ende kommt. <strong>Nach</strong>dem sich die Inbetriebnahme<br />
der neuen Werke aber weiter verzögert<br />
hatte <strong>und</strong> die Liefersituation auch<br />
im Februar <strong>und</strong> März eher angespannt<br />
blieb, haben die europäischen Hersteller<br />
ihre Preisvorstellungen für Lieferungen<br />
im zweiten Quartal kurz vor den Verhandlungen<br />
deutlich nach oben korrigiert. Im<br />
Schnitt wurden Aufschläge von 50-100<br />
€/t gefordert. Die Rohmelaminhersteller<br />
begründeten diese Forderungen zumeist<br />
mit dem seit dem vierten Quartal 2009<br />
eher angespannten Verhältnis von Angebot<br />
<strong>und</strong> <strong>Nach</strong>frage sowie mit den noch<br />
immer relativ niedrigen Lagerbeständen.<br />
Zum Teil wurde auch auf steigende Rohstoffkosten<br />
verwiesen.<br />
Die Abnehmer bezeichneten die geforderten<br />
Preisanhebungen dagegen als zu<br />
hoch. Verschiedene Unternehmen führten<br />
die angespannte Versorgungssituation in<br />
erster Linie auf die anhaltenden Produktionskürzungen<br />
bei den europäischen<br />
Rohmelaminherstellern <strong>und</strong> eine daraus<br />
resultierende künstliche Verknappung<br />
zurück. Ein Ausweichen auf Importe aus<br />
China war aufgr<strong>und</strong> der unverändert niedrigen<br />
Liefermengen auch in den letzten<br />
Monaten kaum möglich. Im Verlauf des<br />
Aprils einigten sich Hersteller <strong>und</strong> Abnehmer<br />
dann auf eine Anhebung der Kontraktpreise<br />
um durchschnittlich 50-60 €/t. In<br />
der Spitze konnten Aufschläge von bis<br />
zu 75 €/t durchgesetzt werden; einzelne<br />
Abnehmer blieben auch unterhalb der<br />
genannten Spanne.<br />
Die Rohmelaminpreise sind damit seit<br />
dem Herbst 2009 im Schnitt um insgesamt<br />
210-265 €/t gestiegen. Das<br />
durchschnittliche Preisniveau hat sich im<br />
zweiten Quartal bei 1.100-1.150 €/t eingependelt;<br />
zum Teil wurden auch schon<br />
1.200 €/t erreicht. Einzelne Hersteller<br />
wollten noch im laufenden Quartal, für<br />
Lieferungen ab Juni, weitere Preisanhebungen<br />
durchsetzen. Weitere Aufschläge<br />
wurden für das dritte Quartal annonciert.<br />
Trotz der in den letzten drei Quartalen<br />
Obwohl sich die Rohstoffpreise, wie zum<br />
Beispiel für Harnstoff (s. Bild), im<br />
Vergleich zu früheren Jahren konstanter<br />
entwickelt haben, konnten die Rohmelaminhersteller<br />
in den letzten drei<br />
Quartalen ihre Preise jeweils anheben.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
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