Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
weitere Spanplattenhersteller aus dem<br />
Markt ausgeschieden.<br />
Große Gruppen sind<br />
jetzt stärker beteiligt<br />
Die fünf großen <strong>Holz</strong>werkstoffkonzerne<br />
Kronospan, Krono Schweiz, Sonae Industria,<br />
Egger <strong>und</strong> Pfleiderer sind unter den<br />
Desinvestitionen der letzten Zeit deutlich<br />
stärker vertreten, nachdem sie in den Jahren<br />
zuvor mit einem relativ starken Kapazitätsausbau<br />
eher die Konsolidierung der<br />
europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffbranche forciert<br />
hatten. Diese Investitionen wurden<br />
vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Konjunkturkrise<br />
<strong>und</strong> der daraus zum Teil resultierenden<br />
wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der<br />
letzten Zeit schrittweise zurückgefahren.<br />
Im Gegenzug haben auch diese Gruppen<br />
ältere Werke oder Anlagen stillgelegt. Im<br />
Zeitraum 2007 bis 2010 entfielen r<strong>und</strong><br />
drei Viertel der in Europa insgesamt zu<br />
beobachtenden Desinvestitionen auf diese<br />
Unternehmen, während sie in den acht<br />
Jahren davor nur an fünf der insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 65 Werks- oder Anlagenstilllegungen<br />
beteiligt waren.<br />
Mit der endgültigen Stilllegung von fünf<br />
europäischen Werken <strong>und</strong> zwei Produktionslinien<br />
an weiteren Standorten seit<br />
Mitte 2008 sowie der daraus resultierenden<br />
Kapazitätsreduzierung von knapp 1,4<br />
Mio m³/Jahr hat Sonae Industria seine<br />
Kapazitäten mit Abstand am stärksten<br />
reduziert. Im April 2010 hat das Unternehmen<br />
zudem das auf eine Jahreskapazität<br />
von bislang 450.000 m³ ausgelegte<br />
Spanplattenwerk Lure/Frankreich an die<br />
zum Ikea-Konzern gehörende Swedspan<br />
Holding B.V. verkauft.<br />
Die Kronospan-Gruppe hat vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> der anhaltend schwachen<br />
Marktsituation im Februar 2009 die<br />
Rohspanplattenproduktion in Szombathely/Ungarn<br />
<strong>und</strong> Presov/Slowakei für<br />
unbestimmte Zeit stillgelegt. Parallel dazu<br />
wurde das Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-<br />
Werk Sebes/Rumänien vorübergehend<br />
auf einen Wechselbetrieb umgestellt. Im<br />
Zuge einer Verbesserung der Marktsituation<br />
in Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa konnte<br />
bei der Falco CC, Szombathely/Ungarn,<br />
im Mai 2009 die Spanplattenproduktion<br />
wieder aufgenommen werden.<br />
52<br />
Egger <strong>und</strong> Pfleiderer haben im vergangenen<br />
Jahr jeweils ein Werk aus der<br />
Produktion genommen. In beiden Fällen<br />
war die Stilllegung anfänglich auf unbestimmte<br />
Zeit erfolgt. Im Juni 2009 hat<br />
das Gemeinschaftsunternehmen Österreichische<br />
Novopan <strong>Holz</strong>industrie GmbH mit<br />
Sitz in Leoben-Göss, an dem Egger <strong>und</strong><br />
die Mayr-Melnhof-Gruppe mit jeweils 50<br />
% beteiligt waren, die Spanplatten- <strong>und</strong><br />
Leimharzproduktion allerdings endgültig<br />
stillgelegt. Pfleiderer hält sich dagegen<br />
für das Spanplattenwerk Gschwend zumindest<br />
bislang noch die Möglichkeit<br />
einer Wiederinbetriebnahme offen. Im<br />
Frühjahr 2010 hat das Unternehmen allerdings<br />
angedeutet, dass die seit Juni<br />
2009 laufende 100 %ige Kurzarbeit voraussichtlich<br />
bis zum Ende des rechtlich<br />
möglichen Zeitraums <strong>und</strong> damit bis zum<br />
Jahresende 2010 fortgeführt werden soll.<br />
Länderunterschiede<br />
bestehen weiterhin<br />
Der Konsolidierungsprozess ist innerhalb<br />
Europas unterschiedlich weit fortgeschritten.<br />
In einzelnen Ländern ist in<br />
den letzten zehn Jahren im Spanplattenbereich<br />
fast die Hälfte der Werke aus dem<br />
Markt verschw<strong>und</strong>en. Mit dieser Bereinigung<br />
wurde auch der durch umfangreiche<br />
Investitionen ab der zweiten Hälfte der<br />
80er Jahre eingeleitete Wechsel zur kontinuierlichen<br />
Pressentechnologie noch<br />
verstärkt. In den mitteleuropäischen Ländern<br />
ist dieser Prozess am weitesten<br />
vorangekommen.<br />
Seit Ende der 90er Jahre hat sich so<br />
zum Beispiel die Zahl der deutschen<br />
Spanplattenwerke beinahe halbiert. Mit<br />
dem Pfleiderer-Werk Neumarkt II <strong>und</strong> der<br />
Elka-<strong>Holz</strong>werke Lud. Kuntz GmbH, Morbach,<br />
gibt es in Deutschland inzwischen<br />
nur noch zwei, nicht mit kontinuierlichen<br />
Pressen arbeitende Spanplattenwerke.<br />
Darüber hinaus produziert die Sauerländer<br />
Spanplatten GmbH & Co. KG an<br />
ihren Standorten Arnsberg <strong>und</strong> Gotha<br />
Strangpressplatten; die Wilhelm Mende<br />
GmbH & Co. KG, Gittelde, fertigt auf einer<br />
Kalanderanlage Dünnspanplatten. Auch<br />
in Österreich, Belgien <strong>und</strong> Großbritannien/Irland<br />
gibt es nur noch einzelne Ein-<br />
oder Mehretagenanlagen. In der Schweiz<br />
<strong>und</strong> in Dänemark ist jeweils nur noch<br />
ein <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller aktiv; beide<br />
Unternehmen betreiben ausschließlich<br />
kontinuierliche Anlagen.<br />
Auch in den meisten osteuropäischen<br />
Ländern hat sich die Anbieterstruktur im<br />
Verlauf der letzten Jahre immer stärker<br />
ausgedünnt; verschiedene dieser Märkte<br />
werden inzwischen von den großen <strong>Holz</strong>werkstoffgruppen<br />
dominiert. In Frankreich<br />
<strong>und</strong> in Italien gibt es dagegen immer<br />
noch relativ viele kleinere <strong>und</strong> mittelgroße<br />
Hersteller, die sich dem Konsolidierungsdruck<br />
bislang noch entziehen konnten.<br />
Zumindest in Italien ist diese Entwicklung<br />
darauf zurückzuführen, dass dort in den<br />
letzten zwei Jahrzehnten im Vergleich zu<br />
anderen Ländern nur wenige größere<br />
Neuinvestitionen in <strong>Holz</strong>werkstoffanlagen<br />
umgesetzt worden sind.<br />
Some 75 mills have closed since the end of the 1990s<br />
The European wood-based panels industry (excluding Russia, Belarus, Ukraine<br />
and Turkey) has closed a total of approximately 75 mills over the past decade.<br />
Some 60 of these plants shut between 1999 and 2006, with another 15 woodbased<br />
panels facilities putting up the shutters since 2007. Furthermore, more<br />
than ten production lines at complexes with several plants stopped operations<br />
during the ten-year period. In most instances, these sites operated older singleopening<br />
or multi-opening presses that were no longer competitive given the unfavourable<br />
cost structure. Roughly ten production lines using continuous presses<br />
have also closed in these markets since the end of the 1990s. Most of these<br />
plants were sold following their closure and reassembled in other countries,<br />
primarily in Eastern Europe. The majority of the divestments made over the past<br />
decade involved particleboard mills, with almost 70 complete sites closing. Just<br />
a few MDF/HDF and OSB mills shut up shop during the period.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen