Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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84<br />
Oberflächen<br />
Fertigung von Postimprägnaten ist in mehreren Schritten ausgelaufen<br />
Impress decor hat Produktion<br />
in Aschaffenburg eingestellt<br />
Der zur Constantia Industries AG, Wien,<br />
gehörende Oberflächen- <strong>und</strong> Kantenhersteller<br />
Impress decor GmbH,<br />
Aschaffenburg, hat Ende April 2010<br />
den Großteil der Lackier-/Imprägnieranlagen<br />
im Werk Aschaffenburg<br />
<strong>und</strong> die Produktionsanlagen für die<br />
Melaminkantenfertigung in Dreieich<br />
stillgelegt. Mit diesen Desinvestitionen<br />
hat sich das Unternehmen endgültig<br />
aus dem Geschäft mit Postimprägnaten<br />
<strong>und</strong> Papierkanten zurückgezogen.<br />
Entsprechende Entscheidungen waren<br />
Mitte Dezember 2009 bekannt gegeben<br />
worden.<br />
Die mit einer Elektronenstrahlanlage ausgestattete<br />
<strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität<br />
von 30 Mio m² ausgelegte LM 7 im Werk<br />
Aschaffenburg wird dagegen zumindest<br />
vorerst weiterlaufen. Diese Anlage wird<br />
in erster Linie auf einfache Vorimprägnatqualitäten<br />
ausgerichtet, wie sie unter anderem<br />
in der Paneelproduktion eingesetzt<br />
werden. Ansonsten bleibt die Produktion<br />
von lackierten Vorimprägnaten im Werk<br />
Berlin konzentriert.<br />
Im Verlauf des zweiten Quartals 2010 hat<br />
Impress decor auch die verbliebenen drei<br />
Druckmaschinen in Aschaffenburg aus der<br />
Produktion genommen. Die dadurch frei<br />
werdenden Dekordruckaufträge wurden<br />
auf andere Impress decor-Standorte,<br />
insbesondere zur Impress decor Polska<br />
Sp. zo.o., Elk/Polen, verlagert. Das Werk<br />
Aschaffenburg wird mit den umgesetzten<br />
Maßnahmen als Kompetenzzentrum für<br />
Dekorentwicklung <strong>und</strong> Laborfertigung positioniert,<br />
während die Serienproduktion<br />
künftig über die anderen europäischen<br />
Standorte von Impress decor laufen soll.<br />
In diesem Zusammenhang soll in Aschaffenburg<br />
eine fünfte Laboranlage installiert<br />
werden. Die stillgelegten Produktionsmaschinen<br />
sollen eventuell an andere Impress<br />
decor-Standorte verlagert werden.<br />
Impress decor begründete den Ausstieg<br />
aus dem Geschäft mit Postimprägnaten<br />
<strong>und</strong> Melaminkanten mit den in diesen<br />
beiden Produktbereichen bestehenden<br />
Überkapazitäten <strong>und</strong> dem daraus resultierenden<br />
Preisdruck. In der Folge haben<br />
die drei deutschen Impress decor-Stand-<br />
orte Aschaffenburg, Dreieich <strong>und</strong> Berlin<br />
im vergangenen Jahr mit insgesamt r<strong>und</strong><br />
450 Mitarbeitern einen Verlust im deutlich<br />
zweistelligen Millionenbereich eingefahren.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sah das Unternehmen<br />
nur geringe Chancen, mit drei<br />
Produktionsstätten in Deutschland auch<br />
nachhaltig wieder in die Gewinnzone zurückkehren<br />
zu können.<br />
Aufträge wurden von<br />
Surteco übernommen<br />
Die bislang von Impress decor bearbeiteten<br />
Aufträge in den beiden Produktbereichen<br />
Postimprägnaten <strong>und</strong> Melaminkanten wurden<br />
von der zur Surteco SE, Buttenwiesen-<br />
Pfaffenhofen, gehörenden BauschLinnemann<br />
GmbH, Sassenberg, übernommen.<br />
Impress decor <strong>und</strong> BauschLinnemann<br />
hatten seit Dezember 2009 über eine<br />
solche Transaktion verhandelt <strong>und</strong> Ende<br />
April eine entsprechende Vereinbarung<br />
unterzeichnet.<br />
Impress decor hat in den Monaten Mai <strong>und</strong><br />
Juni die noch bestehenden Lagerbestände<br />
an die Abnehmer ausgeliefert. Parallel<br />
dazu wurden die bislang von Impress decor<br />
bearbeiteten Aufträge schrittweise<br />
von BauschLinnemann übernommen. Die<br />
Transaktion umfasste das Produktionsprogramm<br />
<strong>und</strong> den bestehenden K<strong>und</strong>enstamm<br />
von Impress decor in den Bereichen<br />
Postimprägnate <strong>und</strong> Melaminkanten. Die<br />
diesen Aktivitäten zugeordneten Assets<br />
verblieben dagegen bei Impress decor.<br />
BauschLinnemann verfügt an den beiden<br />
Standorten Sassenberg <strong>und</strong> Buttenwiesen-<br />
Pfaffenhofen nach eigenen Angaben über<br />
Der Impress decor-Standort Aschaffenburg soll<br />
nach der weitgehenden Aufgabe der Produktionsaktivitäten<br />
als Kompetenzzentrum für Dekorentwicklung<br />
<strong>und</strong> Laborfertigung ausgebaut werden.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
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