HSE Geschäftsbericht 2011 - HEAG Südhessische Energie AG
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32 <strong>Energie</strong>erzeugung<br />
Das Projektteam informiert sich vor Ort über das Wegerecht<br />
im Windpark Charmois.<br />
natürlich selbst“, erklärt Rouhier. Knapp vier Minuten dauert<br />
die Fahrt. „Zu Fuß wäre man schneller“, sagt die sportliche<br />
Frau. „Schon, aber wenn Sie am Tag auf mehrere Windräder<br />
müssen, um oben etwas zu überprüfen oder zu reparieren, freuen<br />
Sie sich über jeden Meter, den Sie nicht zu Fuß nach oben stei-<br />
gen müssen“, kontert der Ingenieur.<br />
Oben in der Gondel ist es warm und eng. Es riecht nach Öl<br />
und anderen Schmiermitteln. Und wenn eine Böe das Windrad<br />
streift, schwankt die Gondel leicht im Wind. Es gibt Besucher,<br />
die an dieser Stelle bereits genug von der Erfahrung Windrad-<br />
besteigung haben, doch Katja Danzeisen will sich unbedingt ein<br />
Bild von der Gesamtlage der Windparks machen. Über eine klei-<br />
ne Luke geht es raus daher auf das Dach der Gondel. Die Roto-<br />
ren mit einem Durchmesser von 92 Metern sind zum Greifen<br />
nah, der Wind pfeift ihr um die Ohren, doch der Ausblick auf die<br />
anderen elf Windräder der beiden Parks ist phänomenal.<br />
Die Juristin verschafft sich Orientierung: Sie ist auf einem<br />
der sechs Räder des Windparks Baudignécourt, benannt nach<br />
der kleinen Gemeinde, auf deren Gemarkung sich die Rotoren<br />
drehen. Von hier aus blickt sie auf den vier Kilometer entfernten<br />
zweiten Windpark, Charmois. Dieser Windpark beschäftigt die<br />
Juristin derzeit, da mit dem Projektentwickler Fragen des Zufahrts-<br />
und Wegerechts zu klären sind. Die breite Schotterpiste<br />
von der Straße bis zu den Windrädern führt durch den Windpark<br />
eines anderen Betreibers. Ein exklusiver Weg wäre zwar ideal,<br />
doch aufgrund des Waldes nicht machbar. Also wird es für Katja<br />
Danzeisen darum gehen, vertraglich zu lösen, wie sich zwei<br />
Windpark-Betreiber einen Weg teilen können.<br />
Als sie nach einigen Minuten im Wind wieder in die Gondel<br />
zurückkehrt, erklärt Bruno Rouhier, warum die Zufahrt zu den<br />
Bei Bedarf in Rekordzeit auf<br />
voller Kraft: Gasturbinen sorgen<br />
für Regelenergie<br />
Die Vorteile des Ökostroms sind fundamental, doch aus<br />
technischer Sicht haben regenerative <strong>Energie</strong>quellen<br />
einen Nachteil: Wind und Sonne stehen nicht konstant<br />
zur Ver fügung, sodass der <strong>Energie</strong>versorger naturgegebene<br />
Schwankungen berücksichtigen muss. Daher gilt: Je<br />
höher der Anteil regenerativer <strong>Energie</strong>n im Strommix<br />
ist, desto mehr Regelenergie wird benötigt – <strong>Energie</strong> also,<br />
die in der Lage ist, kurzfristige Schwankungen zuverlässig<br />
auszugleichen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />
Hier spielen weiterhin konventionelle Kraftwerke eine<br />
Rolle, wobei es der <strong>HSE</strong> wichtig ist, dass der CO2-Ausstoß durch effiziente und moderne Technik möglichst gering gehalten<br />
wird. Der Fokus des Konzerns liegt daher auf Gasturbinen-Kraftwerken,<br />
die im Vergleich zu anderen konventionellen<br />
Kraftwerken die <strong>Energie</strong> umweltschonender<br />
Daten und Fakten<br />
Die beiden Gasturbinen des neuen Kraftwerks stammen<br />
von General Electrics und werden ausschließlich mit Erdgas<br />
betrieben.<br />
2 x 47 MWe<br />
brutto Leistung bei Normbedingungen*<br />
41 % Wirkungsgrad<br />
brutto bei Normbedingungen*<br />
127 Pfähle<br />
mit einem Durchmesser von 0,9 m und einer Länge<br />
von bis zu 20 m stützen das Fundament<br />
1.000 t Stahl<br />
und 12.000 t Beton wurden insgesamt verbaut<br />
* Temperatur: 15°C, Druck: 1.013 mbar