HSE Geschäftsbericht 2011 - HEAG Südhessische Energie AG
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88 Konzernlagebericht | <strong>HSE</strong>-Konzern<br />
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Rahmenbedingungen<br />
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurden wie<br />
im Vorjahr auch im Jahr <strong>2011</strong> durch den anhaltenden wirt-<br />
schaftlichen Aufschwung überwiegend positiv beeinflusst. Nach<br />
einem Vorjahreswachstum von 3,7 Prozent wuchs das Bruttoin-<br />
landsprodukt im Jahr <strong>2011</strong> um 3,0 Prozent. Der Aufholprozess<br />
nach der durch die Finanzmarktkrise im Jahr 2009 verursachten<br />
Rezession setzte sich damit fort und das Vorrezessionsniveau<br />
wurde im Jahr <strong>2011</strong> wieder überschritten. Dabei fand die wirt-<br />
schaftliche Erholung überwiegend in der ersten Jahreshälfte<br />
statt. Schon im dritten Quartal <strong>2011</strong> war eine Abschwächung<br />
des Wirtschaftswachstums zu erkennen, die sich im vierten<br />
Quartal <strong>2011</strong> fortgesetzt hat.<br />
Im Vergleich zu den Vorjahren kamen die Wachstumsimpulse<br />
im Jahr <strong>2011</strong> nicht aus dem traditionell starken Außenhandel,<br />
sondern überwiegend aus der gestiegenen Inlandsnachfrage.<br />
Neben einem deutlichen Anstieg der Investitionen in Ausrüstungen<br />
und Bauten legte insbesondere der private Konsum<br />
im Jahr <strong>2011</strong> zu. Der Außenbeitrag fiel im Jahr <strong>2011</strong> etwas geringer<br />
aus als im Vorjahr.<br />
Die deutsche Wirtschaft schnitt im Jahr <strong>2011</strong> im Vergleich mit<br />
anderen Industrieländern besser ab. So betrug das Wirtschaftswachstum<br />
im Jahr <strong>2011</strong> in der EU insgesamt + 1,5 Prozent, in<br />
der Eurozone waren es +1,4 Prozent.<br />
Die Dämpfung der konjunkturellen Dynamik in wichtigen Verbrauchssektoren<br />
wirkte sich in der zweiten Jahreshälfte <strong>2011</strong><br />
auch auf den Stromverbrauch aus. So blieb der Bruttostromverbrauch<br />
in Deutschland nach Verbrauchszuwächsen zu Beginn<br />
des Jahres <strong>2011</strong> insgesamt mit einem Rückgang von 0,3 Prozent<br />
nahezu stabil. Ursächlich dafür war neben der abgeschwächten<br />
wirtschaftlichen Dynamik seit dem dritten Quartal auch die milde<br />
Witterung im ersten und vierten Quartal des Jahres <strong>2011</strong>.<br />
Nach einem Anstieg des nominellen Erdgasverbrauchs im Jahr<br />
2010 sank der Erdgasverbrauch in Deutschland <strong>2011</strong> im Vorjahresvergleich<br />
effektiv um ca. 13 Prozent. Vor allem die durchweg<br />
höheren Temperaturen in der Heizperiode sorgten für einen<br />
stark rückläufigen Absatz auf dem durch Haushalte und<br />
Kleinverbraucher dominierten Wärmemarkt und konnten durch<br />
positive Konjunktureffekte nicht kompensiert werden. Temperaturbereinigt<br />
ging der Erdgasverbrauch in Deutschland <strong>2011</strong><br />
im Vorjahresvergleich um rund 2 Prozent zurück.<br />
Das Thema der <strong>Energie</strong>preise auf den Endkundenmärkten<br />
war auch im Jahr <strong>2011</strong> weiterhin Gegenstand der öffentlichen<br />
Diskussion. Nach einer kontinuierlichen Folge von Preiser<br />
höhungen in den letzten Jahren ist für Haushaltskunden im<br />
Jahr <strong>2011</strong> der höchste Anstieg der Elektrizitätspreise seit Beginn<br />
der Regulierung zu verzeichnen. Die durchschnittliche<br />
Stromrechnung eines DreiPersonenMusterhaushalts im Monat<br />
stieg im Jahr <strong>2011</strong> von 69,10 €/Monat auf 73,59 €/Monat<br />
und damit im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent. Ursächlich<br />
hierfür war bei gesunkenen Unternehmenskosten der Anstieg<br />
der staatlich verursachten Belastungen um 4,9 Prozentpunkte<br />
auf nunmehr 37,2 Prozent. Die Strompreise für Industriekunden<br />
ohne Stromsteuer verzeichneten im Jahresdurchschnitt <strong>2011</strong> im<br />
Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um ca. 15,9 Prozent.<br />
Im Jahresdurchschnitt lagen die Gaspreise für Haushalte um<br />
4,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Auch der Gaspreis für Industriekunden<br />
lag im Jahresdurchschnitt 15,3 Prozent über<br />
dem Vorjahreswert.<br />
Wie bereits in den Vorjahren, hat sich der Wettbewerb im Endkundenmarkt<br />
im Jahr <strong>2011</strong> weiter intensiviert. Rund 26 Prozent<br />
der Haushalte haben vom Beginn der Marktöffnung bis Ende<br />
<strong>2011</strong> ihren Stromanbieter gewechselt. Die entsprechende Wechselquote<br />
bei Erdgaskunden betrug bis Ende <strong>2011</strong> rund 14 Prozent.<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Erdgaslieferungen an Endkunden beliefen sich im Jahr <strong>2011</strong><br />
auf rund 6,8 Mrd. kWh (Vorjahr 8,4 Mrd. kWh). In der Veränderung<br />
saldieren sich Effekte aus Kundenwechseln und Witterungsbedingungen.<br />
Die direkten Stromlieferungen an Endkunden reduzierten<br />
sich im Jahresvergleich bedingt durch Witterung,<br />
Portfolioweiterentwicklung sowie Kundenentwicklung um 14,1<br />
Prozent auf rund 6,8 Mrd. kWh. Die über die citiworks <strong>AG</strong> getätigten<br />
Stromlieferungen im Großhandelsbereich beliefen sich<br />
im Jahr <strong>2011</strong> auf 11,6 Mrd. kWh nach 37,6 Mrd. kWh im Vorjahr.<br />
Der Wasserabsatz lag im Jahr <strong>2011</strong> mit 13,3 Mio. m³ um<br />
3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.<br />
Der Wärmeabsatz reduzierte sich im Jahresvergleich über wiegend<br />
witterungsbedingt um 10,2 Prozent auf rund 401 Mio. kWh.<br />
Die Schwerpunkte des Investitionsprogramms liegen unverändert<br />
im Ausbau der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n und sollen bis zum<br />
Jahr 2015 Investitionen von über einer Mrd. € initiieren. Die<br />
Fortführung des Programms vollzog sich im Jahr <strong>2011</strong> mit Investitionen<br />
in Off und OnshoreWindkraft, Photovoltaik, Biogas<br />
sowie der Gasturbine. Geographische Schwerpunkte der Investitionen<br />
waren – neben regionalen Projekten – insbesondere<br />
Frankreich mit Standorten in Lothringen und der Bretagne sowie<br />
die deutsche Nordsee.