Oberflächenmodifizierung von Polymethylmethacrylat durch ...
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Kapitel 4: Ergebnisse und Diskussion 94<br />
Absorption [%]<br />
1,4<br />
1,2<br />
1<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
Absorption<br />
Streuung<br />
0<br />
0<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600<br />
Behandlungszeit [s]<br />
Abb. 78: Verlauf der Absorption und der Streuung (bei einer Wellenlänge <strong>von</strong> 400 nm) <strong>von</strong><br />
plasmabehandelten PMMA-Proben in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Behandlungszeit bei<br />
Konstanthaltung der anderen Parametern (14 sccm Ar, 30 sccm O 2, 120 V).<br />
Zur Ermittlung der Absorption wurden die detektierten Verluste aus den R- und T-Messungen um<br />
die Streuverluste aus der Streulichtmessung minimiert. Anschließend erfolgte noch die Subtraktion<br />
der Absorption des unbehandelten PMMA-Substrates, so dass dessen Einfluss ausgeschlossen<br />
werden konnte. Entsprechend dazu wurden die ermittelten Streulichtkurven der<br />
plasmabehandelten Proben <strong>durch</strong> das Streulichtmesssignal des unbehandelten PMMA korrigiert.<br />
Die erhaltenen Absorptions- und Streulichtverläufe für eine gewählte Wellenlänge <strong>von</strong> 400 nm sind<br />
in Abb. 78 in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Plasmabehandlungszeit dargestellt. Es wird deutlich, dass nach<br />
15 s ein geringer, aber <strong>durch</strong>aus signifikanter Absorptionszuwachs (1. Maximum) auftritt (auch<br />
nach der Korrektur <strong>durch</strong> Subtraktion der Absorption des unbehandelten PMMA). Dies lässt<br />
vermuten, dass sich auf der PMMA-Oberfläche eine dünne absorbierende Schicht ausgebildet<br />
hat. Die Absorption sinkt danach kurzzeitig ab und steigt dann allmählich mit zunehmender<br />
Behandlungszeit wieder an. Dieser Absorptionsanstieg hängt offenbar mit der Einkopplung des<br />
Lichtes in die Probe zusammen. Mit zunehmender Behandlungszeit wird die Probenoberfläche<br />
stärker strukturiert, wo<strong>durch</strong> sich der für die Entspiegelungswirkung notwendige effektive<br />
Brechzahlgradient an der Probenoberfläche ausbildet. Die Transmission, aber auch die Absorption<br />
nehmen allmählich zu, während die Reflexion vermindert wird. Hingegen steigt die<br />
Streulichtintensität mit der Behandlungszeit viel langsamer als die Absorption. Mit zunehmender<br />
Plasmabehandlungszeit verlagert sich das Transmissionsmaximum in Richtung größerer<br />
Wellenlängen (siehe Abb. 31 in Kapitel 4.1.2) und die Streuung nimmt im kurzwelligen Bereich zu.<br />
Dieser Effekt führt dazu, dass bei erhöhten Streuverlusten, die aufgrund der zunehmenden<br />
Strukturgröße aus einer erhöhten Oberflächenrauheit resultieren (Behandlungszeit > 400 s, Abb.<br />
31), weniger Energie in die Probe eingekoppelt werden kann, was zu einem erneuten Abfall <strong>von</strong><br />
Transmission und Absorption führt. Absorption, Streuung und Reflexion sind demnach in<br />
komplizierter Weise zeitabhängig miteinander verkoppelt. Die eigentlich interessierende<br />
Absorptionserhöhung im Anfangszustand korreliert mit der detektierten Reflexionserhöhung, die<br />
nach der 15 s Plasmabehandlung auftritt. Daher wird vermutet, dass beiden Effekten die gleiche<br />
Ursache zugrunde gelegt werden kann. Die im XPS detektierten Metalloxide (siehe: nachfolgende<br />
XPS-Ergebnisse), die bereits nach 15 s Plasmabehandlung auf der PMMA-Oberfläche<br />
nachgewiesen wurden, können <strong>durch</strong>aus die Absorptions- und Reflexionserhöhung verursacht<br />
haben. Wahrscheinlich tragen diese Metalloxide, die z. B. <strong>durch</strong> zurückgesputterte Elemente <strong>von</strong><br />
Anlagenwänden und –komponenten hervorgerufen werden, signifikant zur Strukturbildung bei,<br />
1,4<br />
1,2<br />
1<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
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Streuung [%]