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Oberflächenmodifizierung von Polymethylmethacrylat durch ...

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Kapitel 4: Ergebnisse und Diskussion 95<br />

indem sie sich als dünne absorbierende (vielleicht auch hochbrechende) Schicht oder als<br />

Keimschicht auf der PMMA-Oberfläche ausbilden.<br />

Auf dieser Grundlage wird vermutlich die Plasmabehandlung auch bei anderen Polymeren<br />

funktionieren und ähnliche Effekte hervorrufen. Ob allerdings eine derartige Strukturausbildung wie<br />

im Fall <strong>von</strong> PMMA erreicht werden kann, ist fraglich, da die Ätzraten vieler Polymere geringer<br />

sind als die <strong>von</strong> PMMA. Diese Untersuchungen wurden an dieser Stelle nicht weiter vertieft, da<br />

sie nicht Bestandteil dieser Arbeit sind.<br />

Zur chemischen Analyse des Anfangszustandes wurden FTIR- und XPS-Untersuchungen<br />

<strong>durch</strong>geführt. Dabei wurde deutlich, dass die FTIR-Spektroskopie, im speziellen die IRRAS-<br />

Technik, nicht geeignet ist, mögliche, <strong>durch</strong> Plasma erzeugte, chemische Veränderungen der<br />

Polymeroberfläche im Anfangsstadium zu detektieren. Die FTIR-Spektren zeigten keine<br />

Unterschiede vor und nach der Plasmabehandlung. Auch die Verwendung eines mit Stickstoff<br />

arbeitenden Detektors zur Erhöhung der Sensitivität brachte keinen Erfolg.<br />

Im Vergleich dazu hat die Röntgen-Photoelektronenspektroskopie (XPS) eine Analysetiefe <strong>von</strong><br />

≈ 5 nm bis 10 nm und ist daher für die Untersuchung <strong>von</strong> Oberflächenreaktionen um ein<br />

Vielfaches sensitiver als die FTIR-Spektroskopie. Aus diesem Grund wurde versucht, mögliche<br />

chemische Änderungen an den PMMA-Oberflächen nach der 15 s Plasmabehandlung <strong>durch</strong> eine<br />

XPS-Analyse nachzuweisen.<br />

Die Auswertung der XPS-Untersuchungen ergab, dass die Spektren des Anfangszustandes<br />

deutlich verschieden <strong>von</strong> denen des Endzustandes (Endzustand entspricht dem Ergebnis nach<br />

einer Plasmabehandlungszeit <strong>von</strong> 300 s) sind. Die Werte des Endzustandes sind in den Tabellen<br />

grau markiert und werden zum besseren Verständnis mit aufgeführt.<br />

Der Anfangszustand zeigt neben der Detektion <strong>von</strong> Metalloxiden weiterhin Unterschiede, sowohl<br />

zum unbehandelten PMMA als auch zur PMMA-Oberfläche im Endzustand. So sind im C1s-<br />

Bereich die Esteranteile im Vergleich zum unbehandelten PMMA reduziert, aber nicht so klein wie<br />

bei der PMMA-Probe im Endzustand. Die Komponente C1s 6 ist im Anfangszustand am größten.<br />

Dies legt die Vermutung nahe, dass bei der kurzen Plasmabehandlung der Proben die<br />

Estergruppen gegenüber den C1s 6-Strukturen bevorzugt zerstört werden (Tab. 19). In den O1s-<br />

Spektren wird diese Behauptung bestätigt, indem die aus den Estern stammenden C–O-Anteile<br />

(O1s 2) gegenüber den Anteilen anderer C–O-Verbindungen kleiner werden. Auch bei dieser<br />

Probe stammt ein Teil (O1s 3) <strong>von</strong> Metalloxiden. Eine Komponente O1s 4 ist im Gegensatz zur<br />

Probe im Endzustand nicht zu separieren (Tab. 20).<br />

Tab. 18: Chemische Zusammensetzung der PMMA-Oberfläche vor und nach<br />

der Ar/O 2-Plasmabehandlung (Angaben in at%)<br />

PMMA C O sonstiges<br />

theoretisch 71 29 -<br />

unbehandelt 70,8 28,1 1,1<br />

nach 300 s APS-Ar/O2-Plasma 72,5 25,7 1,7<br />

nach 15 s-Ar/O2-Plasma 72,9 25,7 1,5

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