Oberflächenmodifizierung von Polymethylmethacrylat durch ...
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Kapitel 4: Ergebnisse und Diskussion 79<br />
sich weiterhin <strong>durch</strong> eine sehr hohe spektrale Breitbandigkeit und Farbneutralität aus.<br />
Insbesondere bei schrägem Lichteinfall wird eine hohe entspiegelnde Wirkung erreicht.<br />
Die Klimabeständigkeit der erzeugten Oberflächenstruktur ist nur in bestimmten Grenzen<br />
stabil. Insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit (95%), aber auch bei hohen Temperaturen<br />
(85°C) treten optische Verluste auf. Der Anwendungsbereich hinsichtlich bestimmter<br />
klimatischer Anforderungen wird damit eingeschränkt und muss bei einem industriellen<br />
Einsatz unbedingt berücksichtigt werden.<br />
In weiterführenden Untersuchungen sollte die zulässige Höchsttemperatur bei geringer und<br />
hoher Feuchte bestimmt werden. Dabei sollte die Transmission nicht um mehr als 0,5%<br />
abnehmen. Eine Verbesserung der Klimastabilität kann <strong>durch</strong> eine SiO2-Schutzschicht<br />
erreicht werden. Diesbezügliche Ergebnisse werden im Abschnitt 4.7.1 vorgestellt.<br />
4.5 Chemische Analyse der modifizierten PMMA-Oberfläche<br />
In diesem Kapitel sollen die Ergebnisse zur Untersuchung der chemischen Zusammensetzung der<br />
modifizierten PMMA-Oberfläche unter Verwendung <strong>von</strong> FTIR- und XPS-Technik dargestellt und<br />
diskutiert werden.<br />
4.5.1 FTIR-Analyse<br />
Die in Abb. 59 dargestellten FTIR-Spektren zeigen die Absorbanz im Bereich <strong>von</strong> 3500 cm -1 –<br />
500 cm -1 <strong>von</strong> einem mit PMMA beschichteten Siliziumwafer vor und nach der Ar/O2-<br />
Plasmabehandlung. Die Ausgangsdicke der PMMA-Schicht lag bei ≈ 1 µm; die eingesetzten<br />
Prozessparameter waren 300 s, 120 V, 14 sccm Ar und 30 sccm O2.<br />
Unbehandeltes PMMA ist <strong>durch</strong> charakteristische Schwingungsbanden im gesamten IR-<br />
Spektralbereich gekennzeichnet. Die C–H-Streckschwingungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe<br />
zeigen sich im Bereich <strong>von</strong> ca. 3000 cm -1 – 2800 cm -1 . Sie sind leicht verbreitert und <strong>von</strong> mittlerer<br />
Intensität. In der Literatur werden für PMMA weitere charakteristische Schwingungsbanden<br />
beschrieben [133]. Darunter zählen die Streckschwingungen der CH2-Gruppe bei 2958 cm -1 ,<br />
2933 cm -1 und 2860 -1 cm, die alpha-Methyl-Streckschwingungen bei 3000 cm -1 , 2958 cm -1 und<br />
bei 2930 cm -1 sowie die Ester-Methyl-Streckschwingungen bei 2995 cm -1 und 2948 cm -1 .<br />
Zusätzlich treten bei 2925 cm -1 eine sehr schwache CH2-Schulter und eine alpha-CH3-Schulter<br />
auf. Ester-Methyl-Banden zeigen sich weiterhin zwischen 1500 cm -1 und 1400 cm -1 . Die<br />
intensivste Bande im Spektrum ist die Streckschwingung der C=O-Bindungen. Diese<br />
Carbonylbande ist bei 1730 cm -1 zu finden. Im Bereich <strong>von</strong> ca. 1300 cm -1 – 1100 cm -1 treten zwei<br />
typische Doppelbanden auf. Diese sind auf die C–O–C-Schwingungen der Estergruppen<br />
zurückzuführen.<br />
Nach der Ar/O2-Plasmabehandlung (300 s, 120 V) ist eine Verminderung der Peakhöhe in allen<br />
Banden erkennbar. Die Auswertung zeigt, dass die Intensitäten der sauerstoffhaltigen<br />
Absorptionsbanden (C=O und C–O–C) gegenüber den CH-Banden deutlich reduziert sind.