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Oberflächenmodifizierung von Polymethylmethacrylat durch ...

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Kapitel 4: Ergebnisse und Diskussion 99<br />

4.7 Zusatzfunktionen für plasmabehandelte PMMA-Oberflächen<br />

4.7.1 Erhöhung der Abriebfestigkeit und Klimabeständigkeit<br />

Für industrielle Anwendungen wird neben einer Antireflexwirkung auch häufig eine mechanisch<br />

stabile Funktionsoberfläche gefordert. Dieses Kriterium erfüllt die in dieser Arbeit beschriebene<br />

plasmamodifizierte PMMA-Oberfläche jedoch nur ungenügend. Daher reduziert sich der Einsatz<br />

<strong>von</strong> derart entspiegelten Bauteilen nur auf einen geschützten Einbau. Durch eine nachträgliche<br />

Überschichtung der Entspiegelungsstruktur mit einer dünnen SiO 2-Schicht kann allerdings ein<br />

gewisser Anstieg der Abriebfestigkeit erzielt werden.<br />

Wird eine SiO 2-Überschichtung gewählt, müssen die Plasmaparameter, insbesondere die<br />

Behandlungszeit an die Schichtdicke angepasst werden. Zur Erzeugung der stochastischen<br />

Mottenaugenstruktur wird daher eine etwas kürzere Plasmabehandlungszeit gewählt, wobei die<br />

fehlende Zeit <strong>durch</strong> die Überschichtung ausgeglichen wird. Das Schichtmaterial setzt sich offenbar<br />

bevorzugt auf den „Köpfchen“ der Säulen ab, wo<strong>durch</strong> eine höhere Strukturtiefe realisiert und das<br />

notwendige Aspektverhältnis erreicht wird. Als günstig hat sich hierbei eine Schichtdicke zwischen<br />

40 nm und 80 nm erwiesen (Abb. 81).<br />

Transmission [%]<br />

98<br />

96<br />

94<br />

92<br />

90<br />

88<br />

86<br />

84<br />

300 400 500 600 700 800 900 1000 1100<br />

Wellenlänge [nm]<br />

unbehandeltes PMMA<br />

240 s Plasmabehandlung<br />

240 s, 40 nm SiO2<br />

240 s, 80 nm SiO2<br />

Abb. 81: Vergleich der Transmissionen <strong>von</strong> plasmabehandelten PMMA-Substraten (14 sccm Ar,<br />

30 sccm O 2, 120 V, 240 s) mit und ohne SiO 2-Beschichtung.<br />

Mit der SiO 2-Beschichtung kann eine verbesserte Wischfestigkeit der Oberflächenstrukturen<br />

erreicht werden. Durchgeführte Putztests mit einem Baumwolltuch zeigten unter geringem<br />

Putzdruck keine Veränderungen in den optischen Eigenschaften. Da <strong>durch</strong> die Überschichtung<br />

eine verbesserte Abriebfestigkeit erzielt wurde, lag die Vermutung nah, auch bessere Ergebnisse in<br />

den Klimatests zu erhalten.<br />

Wie in Kapitel 4.4.2 gezeigt wurde, müssen z. B. nach einem Klimatest mit 55°C und 95%<br />

Feuchte Transmissionseinbußen <strong>von</strong> etwa 1% in Kauf genommen werden. Im Gegensatz dazu<br />

wurde bei einer mit SiO 2 überschichteten Entspiegelungsstruktur nur ein sehr geringer<br />

Transmissionsverlust festgestellt, der im Mittel 0,2% bis 0,3% beträgt und im Bereich der<br />

Messunsicherheit des Spektrometers liegt (Abb. 82). Auch die nachfolgend dargestellten AFM-<br />

Profilaufnahmen (Abb. 83) zeigen keine Unterschiede in den Strukturhöhen, was mit der<br />

detektierten - nur sehr geringen - Transmissionsabnahme korreliert.

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