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Oberflächenmodifizierung von Polymethylmethacrylat durch ...

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Kapitel 4: Ergebnisse und Diskussion 89<br />

Intensität<br />

295 294<br />

293<br />

unbehandeltes PMMA<br />

plasmabehandeltes PMMA<br />

292<br />

291<br />

C_8<br />

290<br />

C_1<br />

289<br />

288<br />

C_6<br />

C_2<br />

287<br />

C_7<br />

286<br />

Bindungsenergie [eV]<br />

C_3<br />

285<br />

C_4/5<br />

Abb. 70: C1s-Spektren <strong>von</strong> unbehandeltem und<br />

plasmabehandeltem PMMA (14 sccm Ar,<br />

30 sccm O 2, 120 V, 300 s); normiert auf<br />

maximalen Peak.<br />

284<br />

283<br />

282<br />

281<br />

Intensität<br />

538<br />

unbehandeltes PMMA<br />

plasmabehandeltes PMMA O_2<br />

537<br />

536<br />

535<br />

534<br />

O_4<br />

533<br />

O_1<br />

532<br />

Bindungsenergie [eV]<br />

O_3<br />

Abb. 71: O1s-Spektren <strong>von</strong> unbehandeltem und<br />

plasmabehandeltem PMMA (14 sccm Ar,<br />

30 sccm O 2, 120 V, 300 s); normiert auf<br />

maximalen Peak.<br />

Die Auswertung zeigt, dass nach der Ar/O2-Plasmabehandlung weniger Estergruppen im Polymer<br />

vorliegen. Diese Ergebnisse korrelieren mit den FTIR-Untersuchungen, bei denen die Intensitäten<br />

der sauerstoffhaltigen Absorptionsbanden (C=O und C–O–C) gegenüber den CH-Banden<br />

deutlich reduziert sind.<br />

Die Abnahme der Kohlenstoffbindungsanteile der Methylester-Seitenkette (C1s 1 und C1s 2)<br />

sowie der Rückgang des einfach gebundenen O1s-Anteils (O_2) deuten auf einen Bindungsbruch<br />

am quartiären C-Atom und einer Abspaltung der Methacrylatgruppe. Es würde demnach eine<br />

Seitenkettenabspaltung mit Bildung <strong>von</strong> Radikalen der Form • COOCH3 auftreten. Die<br />

gleichzeitige Entstehung der Komponente O1s 4 könnte <strong>durch</strong> eine Anbindung <strong>von</strong> Hydroxyl-<br />

(-OH)- oder Ethergruppen (-O-) an den entstandenen, freien Kohlenstoffbindungen erklärt<br />

werden.<br />

Die erhaltenen Ergebnisse aus den FTIR-Messungen und der XPS-Analyse weisen auf eine<br />

Abspaltung der Esterseitengruppe unter Radikalbildung ( • COOCH3) hin. Diese flüchtigen<br />

Anteile können z. B. als HCOOCH3 aus dem offenen System abtransportiert werden.<br />

Möglicherweise werden die dabei entstandenen flüchtigen Fragmente explosionsartig aus<br />

dem Bulk herausgeschlagen. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit wird das umgebene<br />

Polymermaterial dabei nicht beschädigt. An die freien Kohlenstoffbindungen können sich<br />

z. B. Hydroxyl- oder Ethergruppen anbinden, deren Existenz <strong>durch</strong> XPS vermutet wird.<br />

Neben der Degradation der Esterseitengruppen kann <strong>durch</strong>aus auch begleitend der<br />

Mechanismus der Depolymerisation (z. B. nur <strong>durch</strong> Ionen induziert) <strong>von</strong> PMMA zu MMA<br />

auftreten. Dabei wird das Monomer ständig abgeführt. Vermutlich tritt dieser Mechanismus<br />

aber nur in tieferen Regionen auf. Die Depolymerisation verändert wegen der MMA-<br />

Monomereinheiten nicht die XPS-Oberflächenanalyse.<br />

Eine Neubildung funktioneller Gruppen konnte <strong>durch</strong> die ATR-Analyse des<br />

plasmabehandelten, modifizierten Belages erbracht werden. Neben der Detektion neuer<br />

CH2-Signale wurden auch Hinweise auf die Bildung <strong>von</strong> C-OH-Funktionalitäten gefunden.<br />

Die Verringerung der O-CH3-, C=O- und C-O-Funktionalitäten und die Zunahme der CH2-<br />

531<br />

530<br />

529<br />

528

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