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Oberflächenmodifizierung von Polymethylmethacrylat durch ...

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Kapitel 4: Ergebnisse und Diskussion 93<br />

15 s plasmabehandelt wurde, konnte überhaupt kein Unterschied festgestellt werden. Der<br />

Kurvenverlauf verhält sich wie der einer typischen Substratkurve. Der detektierte Härtewert der<br />

Probe nach einer Plasmabehandlung <strong>von</strong> 30 s ist deutlich niedriger. Erst bei einer Kontakttiefe <strong>von</strong><br />

≈ 1,5 µm wird der Härtegrad des unbehandelten PMMA erreicht. Damit wird deutlich, dass nach<br />

einer Plasmabehandlung <strong>von</strong> 30 s an der Oberfläche eine chemische Veränderung stattfindet, die<br />

eine deutliche Härteverminderung nach sich zieht. Möglicherweise kommt es bereits nach 30 s zu<br />

Bindungsbrüchen bzw. Estergruppenschädigungen. D. h., es kommt zu einem geringen<br />

Materialabtrag, wobei auch hier schon niedermolekulare Bruchstücke entstehen könnten. Offenbar<br />

haben diese an der Oberfläche befindlichen LMWOM aufgrund ihrer niedrigen Molmasse und der<br />

höheren Kettenbeweglichkeit eine geringere Härte zur Folge. Eine Plasmabehandlungszeit <strong>von</strong><br />

15 s scheint hingegen diesen Effekt noch nicht auszulösen.<br />

Härte [GPa]<br />

0,45<br />

0,40<br />

0,35<br />

0,30<br />

0,25<br />

0,20<br />

0,15<br />

unbehandeltes PMMA<br />

unbehandetes PMMA<br />

plasmabehandeltes PMMA, nach 15 s Plasma<br />

plasmabehandeltes PMMA, nach 30 s Plasma<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800<br />

Kontakttiefe [nm]<br />

Abb. 77: Darstellung des Härteverlaufs an unbehandeltem PMMA und zwei plasmabehandelten PMMA-<br />

Proben nach einer 15 s bzw. 30 s Plasmabehandlung (14 sccm Ar, 30 sccm O 2, 120 V).<br />

Wie aus den Ergebnissen ersichtlich wird, zeigt die Nanoindentation keinen Hinweis auf eine<br />

Härtezunahme aufgrund einer Reflexionserhöhung und des damit verbundenen Brechzahlanstieges<br />

der plasmabehandelten Oberfläche. Die detektierte geringere Härte kann mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit <strong>durch</strong> die Ausbildung einer - zumindest zeitweise und sehr<br />

dünnen - polyolefinartigen Verbindung (wie sie mittels ATR-Analyse angedeutet wurde),<br />

verursacht <strong>durch</strong> die Plasmabehandlung, erklärt werden, da die Härte polyolefinischer Bereiche<br />

geringer ist als die <strong>von</strong> PMMA. Somit könnte <strong>durch</strong>aus auch dieser Effekt für die<br />

Reflexionserhöhung im Anfangszustand verantwortlich sein.<br />

Aus den R- und T-Messungen der UV/VIS-Spektralphotometrie, sowie aus den mittels<br />

Ulbrichtkugel bestimmten Streulichtmessungen kann der Absorptions- und Streulichtverlauf der<br />

plasmabehandelten PMMA-Oberflächen (nach 15 s bis 600 s Plasmabehandlung) bestimmt<br />

werden (Abb. 78).

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