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Oberflächenmodifizierung von Polymethylmethacrylat durch ...

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Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 13<br />

entspricht. Auf diese Art werden in Polymeroberflächen sowohl nanoporöse Oberflächen als<br />

auch kleinste, nm-große Säulen erzeugt, die zu einer Verbesserung der Transmission führen.<br />

Die spektrale Lage der Entspiegelung kann aufgrund der einstellbaren Größe der Strukturen<br />

variiert werden. Für einen kontinuierlichen Produktionsprozess kann die o. g. poröse<br />

Oxidschicht auch in ein Spritzprägewerkzeug integriert werden. Die Strukturierung kann somit<br />

in einem Arbeitsgang mit dem Spritzguss hergestellt werden [43, 44]. Vorteilig ist auch die<br />

Unabhängigkeit <strong>von</strong> der Geometrie. Plane oder gewölbte Oberflächen bis zu Radien kleiner<br />

1 mm scheinen problemlos möglich zu sein. Eine maximal strukturierbare Größe der Fläche ist<br />

nicht benennbar.<br />

Eine Erfindung, die insbesondere bei Kraftfahrzeugen Anwendung finden soll - zur Vermeidung<br />

<strong>von</strong> Reflexionen an Windschutzscheiben und/oder Abdeckscheiben <strong>von</strong> Instrumenten auf dem<br />

Armaturenbrett - ist eine transparente Deckschicht aus Polyurethan mit einer<br />

reflexionsvermindernden regelmäßigen Oberflächenstruktur. Diese besteht aus einer<br />

regelmäßigen zweidimensionalen Gitterstruktur, welche auf einen lichtempfindlichen Film, z. B.<br />

Fotolack, mit monochromatischem Licht aufbelichtet wird. Durch die Entwicklung der<br />

belichteten Schicht bildet sich ein reliefartiges Gittermuster aus. Die Schichtdicke und die<br />

Entwicklungsbedingungen werden dabei so gewählt, dass eine Strukturtiefe erreicht wird, die<br />

einem Viertel der mittleren Wellenlänge des sichtbaren Lichtes entspricht. Von der<br />

hergestellten strukturierten Oberfläche wird anschließend eine metallische Negativform<br />

hergestellt, die als Gießunterlage bei der Herstellung der Deckschicht fungiert. Vorzugsweise<br />

dient als Deckschicht eine Folie, die auf das zu versehende Substrat aufgebracht wird. Dabei<br />

wird zuvor die Reaktionsmischung, bestehend aus verschiedenen trifunktionellen<br />

Komponenten, auf die Gießunterlage aufgetragen, die das Negativbild der gewünschten<br />

Oberflächenstruktur trägt. Die Folie wird nach dem Auspolymerisieren mit einer Klebeschicht<br />

versehen, anschließend <strong>von</strong> der Gießunterlage abgezogen und mit der Oberflächenstruktur<br />

nach oben auf das Substrat (transparente Platten oder Scheiben) aufgebracht [45]. Eine<br />

Information zum industriellen Einsatz dieses Verfahrens konnte <strong>durch</strong> Internet- und<br />

Literaturrecherchen nicht erbracht werden.<br />

Auf einem Niederdruck-Plasmaverfahren beruht eine Methode zur Herstellung <strong>von</strong><br />

stochastischen Antireflexstrukturen auf PMMA [4, 5]. Die Plasmabehandlung verändert dabei<br />

die Oberflächentopographie derart, dass es zur Ausbildung einer Nanostruktur kommt. Diese<br />

weist einen effektiven Brechzahlgradienten an der Probenoberfläche auf, wo<strong>durch</strong> exzellente<br />

Antireflexeigenschaften im sichtbaren Spektralbereich erzielt werden können. Mit der<br />

Erzeugung dieser stochastischen „Mottenaugenstruktur“ <strong>durch</strong> eine Plasmabehandlung<br />

beschäftigt sich die vorliegende Arbeit.<br />

Die aufgeführten Beispiele zu Methoden der Oberflächenentspiegelung zeigen, dass eine<br />

Vielzahl technischer Verfahren entwickelt und beschrieben wurden. Der industrielle<br />

Einsatz beschränkt sich allerdings auf nur wenige Techniken. Dazu zählt das Verfahren<br />

der holographischen Belichtung <strong>von</strong> Photoresist zur Erzeugung periodischer<br />

Mottenaugenstrukturen, welche vor allem zur Masterherstellung angewandt wird. Eine<br />

Abformung dieser Strukuren in PMMA <strong>durch</strong> Heißprägen wird bereits erfolgreich <strong>durch</strong><br />

die Firma Fresnel Optics praktiziert. Die Kombination aus Antiglare und<br />

Mottenaugenstruktur, die als sog. MARAG -Folie auf dem Markt ist, wird ebenfalls<br />

vielseitig eingesetzt. Auch das AlCoStruct ® -Verfahren zeigt ein hohes<br />

Anwenderpotenzial, da der Strukturierungsprozess in einem Arbeitsgang mit dem

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