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Oberflächenmodifizierung von Polymethylmethacrylat durch ...

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Kapitel 3: Experimenteller Teil 48<br />

Oberfläche für alle Elemente mit Ausnahme <strong>von</strong> Wasserstoff und Helium liefert. Darüber<br />

hinaus werden Informationen über chemische Strukturen (Funktionalgruppen) aus den<br />

Bindungszuständen der Atome gewonnen.<br />

Aufgrund der begrenzten Ausdringtiefe der Elektronen wird die XPS-Messung als eine sehr<br />

oberflächensensitive Messmethode verstanden. Die kinetische Energie Ekin der aus der<br />

Oberfläche ausgelösten Elektronen kann <strong>durch</strong> Gleichung 14 bestimmt werden:<br />

E h⋅<br />

f − E<br />

kin<br />

= (14)<br />

mit h⋅f als Photonenenergie und Eb als Bindungsenergie, mittels deren Bestimmung auf das<br />

chemische Element geschlossen werden kann.<br />

Als Röntgenquelle dienen hauptsächlich die Materialien Magnesium und Aluminium, deren<br />

Quantenenergien MgKa = 1253,6 eV und AlKa = 1486,6 eV betragen [122]. Beide zeichnen<br />

sich <strong>durch</strong> eine geringe Halbwertsbreite der Strahlung aus. Die Röntgenquelle ist ein<br />

Heizfaden, aus dem Elektronen austreten und zu einer Anode beschleunigt werden, wo die<br />

Röntgenstrahlung entsteht. Bei dem Energieanalysator wird häufig ein Halbkugelanalysator<br />

bzw. Zylinderspiegelanalysator verwendet, bei dem über ein elektrostatisches System nur die<br />

Elektronen in den Detektor gelangen, die eine bestimmte Energie besitzen. Die bei der XPS<br />

emittierten Photoelektronen werden nach ihren kinetischen Energien analysiert. Die mittlere<br />

freie Weglänge der austretenden Photoelektronen ist dabei weitgehend unabhängig vom zu<br />

untersuchenden Material, wird aber stark <strong>von</strong> der übertragenen Photonenenergie beeinflusst.<br />

Die Oberflächensensitivität der Messmethode kann somit <strong>durch</strong> Variation der Energie der<br />

Röntgenstrahlung auf verschiedene Tiefen variiert werden. Niedrige Röntgenenergien<br />

verkürzen die mittlere freie Weglänge, wobei es eher zur Detektion oberflächennaher<br />

Elektronen kommt. Durch höhere Energien werden zusätzlich Elektronen aus dem Inneren der<br />

Probe erfasst [122, 123].<br />

Für die XPS-Spektrenanalyse werden die <strong>durch</strong> die Röntgen-Photoelektronenanregung<br />

erhaltenen Intensitäten der emittierten Elektronen über der jeweiligen ihrer kinetischen Energie<br />

entsprechenden Bindungsenergie aufgetragen. Um quantitative Aussagen zu ermöglichen, muss<br />

die Anzahl der in einer bestimmten Zeiteinheit detektierten Elektronen angegeben werden. Die<br />

Linien (Peaks) des Photoelektronenspektrums werden dabei üblicherweise mit den<br />

Quantenzahlen des jeweiligen Elements bezeichnet (z. B. C1s oder O1s). Unter Einbeziehung<br />

der jeweiligen Wirkungsquerschnitte der Photoionisation sowie den mittleren Austrittstiefen der<br />

Photoelektronen kann die atomare Oberflächenkonzentration eines Elementes oder einer<br />

Bindungsart berechnet werden [124].<br />

Eine schnelle Identifikation einzelner Elemente wird <strong>durch</strong> die Aufnahme <strong>von</strong><br />

Übersichtsspektren ermöglicht. Dabei müssen jedoch zuerst die Energiebereiche für die<br />

Einzelspektren festgelegt werden. Tab. 8 zeigt Bindungsenergien, die typisch für die<br />

angegebenen Elemente in einem Übersichtsspektrum sind.<br />

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