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Altlandkreis Ausgabe November/Dezember 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

Der Traum vom deutschen Rekord - Stefanie Strauß drückt 110 kg | Kabarettist Helmut Schleich auf der Roten Couch | Zu Allerheiligen: Bestattung ist ein altes Gesetz |

Der Traum vom deutschen Rekord - Stefanie Strauß drückt 110 kg | Kabarettist Helmut Schleich auf der Roten Couch | Zu Allerheiligen: Bestattung ist ein altes Gesetz |

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Die Paraderolle von Helmut Schleich? Franz-Josef Strauß, dessen Denkmal<br />

am Landratsamts-Gebäude in Schongau Erinnerungen weckt.<br />

dick zu machen wie einen dicken<br />

schlank.<br />

Lieber Bühne, TV oder Radio?<br />

Kann man so nicht beantworten.<br />

Die Vielfalt ist hier das Schöne. Ich<br />

bin total froh, nach Dreharbeiten<br />

<strong>für</strong> „SchleichFernsehen“ wieder<br />

eine Pause davon zu haben und auf<br />

Tournee mein eigener Herr zu sein.<br />

Andererseits, wenn du bei <strong>den</strong> Live-<br />

Auftritten zu 80 Prozent das Gleiche<br />

sagst, nutzt sich das auch ab und<br />

du bist dann froh, wenn wieder die<br />

andere Arbeit auf dich zukommt.<br />

Auch das Radio ist ein wunderbares<br />

Medium. Man spricht fast privat,<br />

wie hier bei diesem Interview, aber<br />

es können uns dabei noch viele andere<br />

Menschen zuhören. Toll.<br />

Können Sie sich selbst im TV sehen<br />

und hören?<br />

Ich muss mich ja kontrollieren, da<br />

bleibt mir gar nix anderes übrig.<br />

Wenn ich allerdings aus Versehen<br />

reinstolpere in eine meiner<br />

Sendungen, schalte ich es weg.<br />

Schließlich habe ich dann meistens<br />

frei.<br />

Sind Sie vor Aufnahmen und Live-<br />

Auftritten noch nervös?<br />

Am Anfang meiner Spielzeit,<br />

wenn’s nach dem Frankreich-<br />

Urlaub im September wieder losgeht,<br />

ist man schon ein wenig aufgeregter.<br />

<strong>Das</strong> weicht dann wieder<br />

einer gewissen Routine. Wobei ich<br />

schon Wert darauf lege, dass ich<br />

vor jedem Auftritt eine Anspannung<br />

habe. Weil ich auch immer<br />

Respekt vorm Publikum habe, mir<br />

kein Auftritt wurst is. Aber es ist<br />

jetzt nicht mehr so, dass ich da<br />

<strong>den</strong> ganzen Nachmittag nix essen<br />

und an nix anders <strong>den</strong>ken kann.<br />

Wie aufwändig sind die Masken <strong>für</strong><br />

Ihre Rollen?<br />

Wenn du eine Glatze brauchst,<br />

kostet es irrsinnig viel Zeit. Auch<br />

ein Bart dauert lange. Die aufwendigste<br />

Maske überhaupt ist<br />

Kim Jong-un, dauert rund eineinhalb<br />

Stun<strong>den</strong>. Gefolgt von Kardinal<br />

Reinhard Marx.<br />

Muss man auch aushalten können.<br />

In dem Fall kein Problem, weil<br />

die Maskenbildnerin und ich uns<br />

schon so lange kennen, dass wir<br />

die Zeit gut durch Re<strong>den</strong> vertreiben<br />

können. Aber pro Sendung<br />

verbringe ich schon vier bis fünf<br />

Stun<strong>den</strong> mindestens in der Maske.<br />

Wie leicht fällt Ihnen das Auswendiglernen<br />

von Texten?<br />

Von mir selbst geschriebene Texte<br />

sind gar kein Problem. Einmal drüber,<br />

dann sitzt er. Aber bei Texten<br />

von Co-Autoren sitze ich ewig dran.<br />

Ewig?<br />

Eine halbe Stunde.<br />

<strong>Das</strong> ist ja gar nichts ...<br />

Ah, doch, das ist schon viel. Ich<br />

bin ja grundsätzlich überhaupt<br />

nicht faul, aber in dem Fall schon.<br />

Und es fällt mir auch dahingehend<br />

nicht leicht, weil mir Auswendiglernen<br />

einfach keinen Spaß macht.<br />

Wie kommen Sie zu all <strong>den</strong> Auftritten<br />

im nahezu kompletten deutschsprachigen<br />

Raum?<br />

Alles, was mit Zug geht, mache ich<br />

mit dem Zug. Wenn ich allerdings<br />

nachts noch heim möchte, zum<br />

Beispiel aus der Oberpfalz, fahre<br />

ich mit dem Auto.<br />

Apropos Auto: Warum sind Sie als<br />

im Grunde waschechter Münchner<br />

noch immer Kunde eines Schongauer<br />

Autohauses?<br />

Ich habe ein Auto gebraucht und es<br />

bei einem Münchner Autohändler<br />

gekauft, der uns so verarscht hat,<br />

dass ich gesagt habe: Ich kaufe nie<br />

wieder bei einem Münchner ein<br />

Auto. Daraufhin bin ich zum Hans<br />

Hintermeyer gekommen, <strong>den</strong> ich<br />

über seinen Bruder Peter, mit dem<br />

ich in Schongau in der Grundschule<br />

war, von kleinauf kenne. Weil<br />

das von Beginn an so gut funktioniert<br />

hat, wäre ich heute blöd,<br />

mich nochmals mit einem Münchner<br />

Autohändler rumzuärgern.<br />

Wie oft sind Sie generell noch in<br />

Schongau?<br />

Heuer war ich bestimmt schon<br />

drei, vier Mal da. Durch mein Engagement<br />

mit dieser künstlerisch<br />

wertvollen Wanduhr von Cobi<br />

Reiser, die durch <strong>den</strong> Grundschul-<br />

Neubau in Schongau vor dem Aus<br />

stand, aber nun doch gerettet<br />

tet<br />

wer<strong>den</strong> konnte, ist der Kontakt t<br />

zu<br />

Schongau wieder mehr gewor<strong>den</strong>.<br />

Immer ein Highlight ist Allerheiligen<br />

– erst am Friedhof,<br />

danach gemeinsam mit der Familie<br />

beinander sein. <strong>Das</strong> finde e<br />

ich immer wieder sehr schön.<br />

Mit „Kauf, du Sau!“ treten Sie<br />

am 23. März in der Tiefstollen-<br />

en<br />

halle in Peißenberg auf. Worum<br />

geht’s?<br />

Ein sehr politisches Kabarett, bei<br />

dem ich zu 90 Prozent des Abends<br />

als Helmut Schleich auf der Bühne<br />

stehe und versuche, diese Zeit und<br />

Gesellschaft politisch zu verorten.<br />

Was soll man kaufen, was nicht?<br />

Wer versucht dich zu bescheißen,<br />

wer nicht? Welche Absichten stecken<br />

hinter welchen Ankündigungen?<br />

Weitere Termine in der Region?<br />

Sicherlich interessant auch <strong>für</strong><br />

Menschen aus dem Schongauer<br />

Raum ist der 17. <strong>Dezember</strong>. Da<br />

spiele ich auf dem Tollwood-Festival<br />

in München. Für nähere Infos<br />

lohnt sich tatsächlich ein Blick auf<br />

meine Internetseite www.helmutschleich.de.<br />

Dort stehen auch alle<br />

anderen Termine von mir.<br />

Ihr anderes Bühnenprogramm heißt<br />

„Mia san Mia... und mir ooch“.<br />

Ein bayerisch-sächsischer Freundschaftsabend<br />

mit meinem Kollegen<br />

Uwe Steimle. Da geht’s<br />

eigentlich auch um eine Standortbestimmung<br />

– sehr stark um Wurzeln,<br />

I<strong>den</strong>tität und Heimat. Was ist<br />

wichtig <strong>für</strong> <strong>den</strong> Menschen? Was<br />

hat er von der Globalisierung?<br />

Was braucht er aber auch an Wurzeln<br />

aus der Heimat?<br />

Wie wichtig sind Ihnen persönlich<br />

die Wurzeln aus der Heimat?<br />

Kindheit ist <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Menschen<br />

das Prägende. Sie ist Ritterrüstung<br />

und Achillesferse des Lebens.<br />

Deshalb komme ich gerne nach<br />

Schongau, an <strong>den</strong> Ort meiner<br />

Kindheit, it, zurück.<br />

js<br />

november / dezember <strong>2019</strong> | 13

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