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Altlandkreis Ausgabe November/Dezember 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

Der Traum vom deutschen Rekord - Stefanie Strauß drückt 110 kg | Kabarettist Helmut Schleich auf der Roten Couch | Zu Allerheiligen: Bestattung ist ein altes Gesetz |

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Zu Totenge<strong>den</strong>ken an Allerheiligen<br />

Bestattung ist ein altes Gesetz<br />

Die Stelen bieten <strong>den</strong> Hinterbliebenen eine<br />

nahezu barrierefreien Zugang <strong>für</strong> Besuche.<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Mit Allerheiligen am<br />

1. <strong>November</strong>, dem Buß- und Bettag<br />

sowie dem Volkstrauertag und<br />

Totensonntag gilt der vorletzte Monat<br />

eines Jahres im Kalender seit<br />

Jahrhunderten des Ge<strong>den</strong>kens um<br />

die Verstorbenen. In diesem Monat<br />

besuchen viele Menschen die<br />

Gräber, um ihrer Trauer Ausdruck<br />

zu verleihen und sich der Toten<br />

aus dem Familien-, Freundes- und<br />

Bekanntenkreis zu erinnern. Überall<br />

wer<strong>den</strong> die Gräber festlich geschmückt,<br />

mit frischen Gestecken,<br />

Blumen und Dekorationen versehen.<br />

Dieses Ge<strong>den</strong>ken um die Verstorbenen<br />

eignet sich aber auch,<br />

sich der eigenen Sterblichkeit aufs<br />

Neue bewusst zu wer<strong>den</strong>. Was passiert,<br />

wenn ich gestorben bin? Welche<br />

Bestattungsformen sind möglich?<br />

Was kann ich zu Lebzeiten<br />

tun, um das „Danach“ zu planen?<br />

In Deutschland regelt das Bestattungsgesetz<br />

unter anderem die<br />

Bestattungspflicht. Damit sind die<br />

Angehörigen eines Verstorbenen<br />

verpflichtet, eine ordnungsgemäße<br />

Beerdigung zu veranlassen. Bayern<br />

geht noch einen Schritt weiter und<br />

beruft sich auf ein sehr altes Gesetz,<br />

das besagt, dass ein Leichnam<br />

innerhalb von 96 Stun<strong>den</strong> bestattet<br />

wer<strong>den</strong> muss. Außerdem gilt in<br />

Deutschland die Friedhofspflicht.<br />

So darf nach einem Todesfall die<br />

Bestattung nur auf einem Friedhof<br />

erfolgen; Ausnahmen stellen<br />

nur die Seebestattung im Meer<br />

und die Baumbestattung in einem<br />

Friedwald dar. „Die traditionellste<br />

Bestattungsart ist nach wie vor die<br />

Erdbestattung“, erklärt die verantwortliche<br />

Mitarbeiterin der Peitinger<br />

Friedhofsverwaltung, „obwohl<br />

sich auch im <strong>Altlandkreis</strong> ein Trend<br />

in Richtung Feuerbestattung nicht<br />

leugnen lässt“. Die Erdbestattung<br />

zählt zu <strong>den</strong> teuren Formen, da neben<br />

dem Sarg auch die Grabstätte<br />

relativ hohe Kosten verursacht.<br />

Andererseits schafft man mit einer<br />

Erdbestattung einen Ort der Erinnerung<br />

<strong>für</strong> die Angehörigen.<br />

Feuerbestattung<br />

ist preisgünstiger<br />

Preisgünstiger ist die sogenannte<br />

Feuerbestattung, die Einäscherung<br />

eines Verstorbenen. Im Anschluss<br />

an die Kremation gibt es<br />

Herbert Jungandreas, einer der<br />

bei<strong>den</strong> städtischen Friedhofsgärtner,<br />

ist <strong>für</strong> die Pflege der bei<strong>den</strong><br />

Schongauer Friedhöfe zuständig.<br />

<strong>für</strong> die Beisetzung der Totenasche<br />

in Deutschland eine Vielzahl von<br />

Alternativen. So ist die Beisetzung<br />

in einer Gruft ebenso möglich wie<br />

in einem klassischen Urnengrab<br />

auf dem Kirchhof. Bei naturverbun<strong>den</strong>en<br />

Menschen ist die Baumbestattung<br />

beliebt, die inzwischen<br />

auch im <strong>Altlandkreis</strong> angeboten<br />

wird. „Darüber hinaus wird auch<br />

die Seebestattung immer attraktiver<br />

– aufgrund der Kostensituation<br />

auch <strong>für</strong> Menschen, die keinen<br />

Bezug zum Meer haben“, so Holger<br />

Booch vom Bestattungsinstitut<br />

Rose in Schongau.<br />

Die anonyme Bestattung wird als<br />

stille Beisetzung bezeichnet und<br />

beschreibt eine Variante, bei der<br />

auf jegliche Kennzeichnung und<br />

Gestaltung der Grabstätte verzichtet<br />

wird. Mit dieser Form der<br />

Beisetzung, die ebenfalls kostengünstig<br />

angeboten wird, kommen<br />

weder Kosten noch Aufwand <strong>für</strong><br />

die Grabpflege auf die Hinterbliebenen<br />

zu.<br />

Nahezu jede Gemeinde hat ihren<br />

eigenen Friedhof, der meist in der<br />

Nähe der Pfarrkirchen gelegen<br />

ist. Ausnahmen bil<strong>den</strong> Schongau,<br />

Peiting, Altenstadt und die Verwaltungsgemeinschaft<br />

Rottenbuch.<br />

In Schongau gibt es neben dem<br />

historischen Stadtfriedhof, dessen<br />

Pflege dem Kreisheimatpfleger obliegt,<br />

<strong>den</strong> Waldfriedhof. Dort ist <strong>für</strong><br />

nahezu je<strong>den</strong> letzten Wunsch eine<br />

Möglichkeit vorgesehen. So können<br />

Erd- und Feuerbestattungen<br />

in Gräbern vorgenommen wer<strong>den</strong><br />

und seit einigen Jahren sind auch<br />

Baum- und anonyme Ruhestätten<br />

möglich. Außerdem verfügt der<br />

Waldfriedhof über Sammelgrabstellen<br />

und sogar muslimische<br />

Gräber, die schräg nach Mekka<br />

ausgerichtet sind. „Aber muslimi-

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