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Altlandkreis Ausgabe November/Dezember 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

Der Traum vom deutschen Rekord - Stefanie Strauß drückt 110 kg | Kabarettist Helmut Schleich auf der Roten Couch | Zu Allerheiligen: Bestattung ist ein altes Gesetz |

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Familie Arora liefert seit 22 Jahren<br />

„Nicht alle Pizzafahrer<br />

sind Raser“<br />

Schongau / Peiting | Vor, zwischen<br />

und nach Fußballspielen, an Wochenen<strong>den</strong><br />

und Feiertagen sowie<br />

in <strong>den</strong> Sommerferien haben Jatin<br />

Arora und seine Familie Stress<br />

pur. Die aus Nordindien stammen<strong>den</strong><br />

Schongauer betreiben<br />

seit 1997 einen Pizza-Heimservice.<br />

In Hochphasen geht in der Küche<br />

sprichwörtlich der Punk ab.<br />

„Weil die Leute natürlich nicht im<br />

Halbstun<strong>den</strong>takt, sondern gefühlt<br />

alle gleichzeitig anrufen“, sagt Jatin,<br />

grinst und fügt an: „Aber ich<br />

mag, wenn es so richtig stressig<br />

wird und man trotzdem kühlen<br />

Kopf bewahren muss.“ 20 durchnummerierte<br />

Bestellzettel auf einmal<br />

liegen dann am Tisch in der<br />

Küche aus. Im Optimalfall bereits<br />

nach Ortschaften sortiert. Bestellung<br />

eins, vier und acht nach Peiting.<br />

Die zwei, drei und neun nach<br />

Schwabsoien. Die fünf, sieben und<br />

zwölf nach Hohenfurch. Familie<br />

Arora liefert im Umkreis von bis<br />

zu 25 Kilometer. Und mehr als 200<br />

(!) verschie<strong>den</strong>e Gerichte. Pizzen,<br />

Nudeln, Fisch, Reis, Kasspatzn,<br />

Schnitzel mit Pommes, Ente, Rind,<br />

Schwein, Vegetarisches. Und natürlich<br />

indische Spezialitäten wie<br />

Chicken Curry. „Alle Gerichte, die<br />

bei uns auf der Karte stehen, wer<strong>den</strong><br />

auch regelmäßig bestellt“,<br />

sagt Jatin, der gemeinsam mit<br />

Bruder Sahil,<br />

Mama Madhu<br />

und Vater Arun die Karte<br />

mindestens einmal im Jahr<br />

aktualisiert, neue Gerichte<br />

aufnimmt und – falls notwendig<br />

– weniger gefragte<br />

wieder streicht. Ruhetag?<br />

„Seit 2012 haben wir immer montags<br />

geschlossen, davor aber 364<br />

Tage im Jahr offen gehabt – nur an<br />

Weihnachten, am 24. nicht“, sagt<br />

Jatin, 23, gelernter Milchtechnologe,<br />

der inzwischen Vollzeit bei<br />

UPM im Schichtbetrieb arbeitet<br />

und trotzdem noch zusätzlich täglich<br />

(!) in der Küche oder als Ausfahrer<br />

im Geschäft seiner Eltern<br />

hilft. „Lieber arbeite ich jetzt als<br />

junger, gesunder Mensch mehr,<br />

um es im Alter etwas ruhiger zu<br />

haben.“<br />

Jugendliche bezahlen<br />

mit Falschgeld<br />

Jatin Arora muss seinen Eltern<br />

nicht helfen. Aber er macht es<br />

trotzdem. Freiwillig. „Einerseits<br />

aus Respekt meinem Vater gegenüber,<br />

der mit nichts angefangen<br />

und unsere Unterstützung<br />

allein deshalb verdient hat.“ An-<br />

dererseits, weil ihm die Arbeit<br />

unglaublich viel Freude bereitet,<br />

er viel erlebt, die Region<br />

kennenlernt<br />

und auch<br />

zwi-<br />

schenmenschlich jede Menge<br />

Wertvolles zurückbekommt. An<br />

diesem Mittwochabend – keine<br />

Champions League, kein Feiertag,<br />

keine Ferien – ist es verhältnismäßig<br />

ruhig am Telefon, in der<br />

Küche und auch auf <strong>den</strong> Straßen.<br />

Die erste Lieferung mit zwei Bestellungen<br />

geht gegen 19 Uhr zunächst<br />

in die Hal<strong>den</strong>bergstraße,<br />

danach hoch nach Schongau-West<br />

zum Fressnapf, wo sich zwei Mitarbeiter<br />

zu Feierabend Schnitzel<br />

und Kasspatzn gönnen. Anschließend<br />

fährt Jatin Arora wieder<br />

zurück in die Kanzleistraße, wo<br />

bereits zwei weitere Bestellungen<br />

gekocht sind – und von ihm in die<br />

großen, schwarzen Warmhalteboxen<br />

gepackt wer<strong>den</strong>. Eine 60 auf<br />

40 Zentimeter große Partypizza –<br />

halb Hawaii, halb Margerita – geht<br />

nach Peiting in <strong>den</strong> Ulmenweg.<br />

Auf dem Rückweg beliefert Jatin<br />

noch einen Schongauer an der<br />

Peitinger Straße. „Beides Stamm-<br />

kun<strong>den</strong>, die ich schon lange<br />

kenne.“ Letzteres gilt<br />

auch <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

blauen<br />

66 | altlandkreis

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