Altlandkreis Ausgabe November/Dezember 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Der Traum vom deutschen Rekord - Stefanie Strauß drückt 110 kg | Kabarettist Helmut Schleich auf der Roten Couch | Zu Allerheiligen: Bestattung ist ein altes Gesetz |
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Der König kommt zurück!<br />
LUDWIG²<br />
Der Eisvogel, ein einheimischer Kosmopolit<br />
Unterwegs zwischen Atlantik<br />
und Pazifik<br />
DAS MUSICAL<br />
BIS NOVEMBER 2020<br />
LUDWIGS FESTSPIELHAUS<br />
FÜSSEN<br />
www.das-festspielhaus.de<br />
Hotline: +49 (0) 8362 5077-777<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Der erste Vorsitzende<br />
der Regionalgruppe Garmisch-Partenkirchen<br />
/ Weilheim-<br />
Schongau im Landesbund <strong>für</strong><br />
Vogelschutz (LBV) hat <strong>den</strong> Überblick:<br />
Wenn man Hans-Joachim<br />
Fünfstück an seinem Dienstsitz in<br />
der Gsteigstraße in Partenkirchen<br />
unterhalb des Wanks besucht,<br />
befindet man sich auf knapp 880<br />
Metern über dem Meeresspiegel.<br />
Auch nach Dienstende ändert sich<br />
<strong>für</strong> ihn daran nichts; gleich hinter<br />
der Behörde, in deren Gebäude<br />
der Landesbund ein Büro unterhält,<br />
wohnt Fünfstück auch. In einem<br />
urigen Holzhaus, eingebettet<br />
in einen prachtvollen Garten, der<br />
dem Artenschutz volle Rechnung<br />
trägt.<br />
Hier empfängt der Vorsitzende<br />
zum Gespräch, um Einblick in das<br />
Leben des Eisvogels zu geben.<br />
Hans-Joachim Fünfstück trägt <strong>den</strong><br />
„kleinen Kerl“, wie er ihn liebevoll<br />
nennt, sogar ins Revers seiner<br />
ärmellosen Weste eingestickt.<br />
Schließlich ist der Eisvogel das<br />
Wappentier des LBV. Warum das<br />
so ist, kann Fünfstück gar nicht<br />
genau benennen. Fakt ist nämlich,<br />
dass er zwar zu <strong>den</strong> ur-einheimischen<br />
Vogelarten Eurasiens<br />
zählt (erste Erwähnung durch <strong>den</strong><br />
Schweizer Naturforscher Konrad<br />
Geßner um 1650), der Eisvogel<br />
aber gar nicht in <strong>den</strong> Garmischer<br />
Raum passt.<br />
Natürliche Zusammenhänge<br />
erkennen<br />
Überhaupt kann der Vorsitzende<br />
ein mangelndes Verständnis in<br />
Auch umgestürzte und entwurzelte Bäume können dem Eisvogel zur Brut<br />
dienen; die Brutröhren im sandigen Bo<strong>den</strong> sind gut zu erkennen. Sie können<br />
eine Länge von bis zu einem Meter aufweisen.<br />
30. NOVEMBER BIS<br />
15. DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
LUDWIGS FESTSPIELHAUS<br />
FÜSSEN<br />
Ein „kleiner Kerl, der kleine Fische fischt“: als Ansitz- und Sichtjäger hat<br />
es der Eisvogel auf Jungfische abgesehen.<br />
34 | altlandkreis<br />
Sachen Artenkenntnis bei vielen<br />
Bürgern erkennen. Zwar sei mittlerweile<br />
<strong>den</strong> meisten klar, dass<br />
es so mit der Umwelt nicht mehr<br />
weitergehen könne, doch lasse<br />
beispielsweise das Mulchen großer<br />
Grünflächen anstelle eines<br />
ökologisch wertvolleren Magerrasens<br />
erkennen, dass Zusammenhänge<br />
in der Natur kaum<br />
noch hergestellt wer<strong>den</strong> können.<br />
„Für Falter & Co. brauche ich aber<br />
Magerrasen und Faulholz“, sagt<br />
Fünfstück, „ohne Schmetterlingsraupen<br />
gibt es bald bestimmte Vogelarten<br />
nicht mehr“. Auch Schulen<br />
wür<strong>den</strong> dieses Wissen nicht<br />
mehr ausreichend vermitteln.<br />
Warum nun der Eisvogel eigentlich<br />
nicht in <strong>den</strong> Garmischer<br />
Raum passt, kann Hans-Joachim<br />
Fünfstück benennen. „Der Bo<strong>den</strong><br />
der Prallwände, die er zum Graben<br />
seiner Brutröhren braucht,<br />
ist überwiegend zu kieshaltig.<br />
Be<strong>den</strong>kt man, dass diese Röhren<br />
eine Länge von bis zu einem Meter<br />
aufweisen müssen und er selbst<br />
nur etwa die Größe eines Sperlings<br />
einnimmt, erkennt man die<br />
missliche Situation des Tieres.“<br />
Künstliche Brutwände können da<br />
Abhilfe schaffen. Doch macht das<br />
Sinn? Fünfstück kommt <strong>den</strong>n auch<br />
zügig auf das Kernthema zurück,<br />
das <strong>den</strong> LBV seit Jahren beschäftigt:<br />
<strong>den</strong> Bestand heimischer Arten<br />
zu schützen. „Da muss man<br />
nicht künstlich Tiere ansiedeln,<br />
die eigentlich keine guten Be-