Altlandkreis Ausgabe November/Dezember 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Der Traum vom deutschen Rekord - Stefanie Strauß drückt 110 kg | Kabarettist Helmut Schleich auf der Roten Couch | Zu Allerheiligen: Bestattung ist ein altes Gesetz |
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kann es jedem Menschen widerfahren,<br />
aus privaten, gesundheitlichen<br />
oder sonstigen Grün<strong>den</strong> in<br />
die Lage zu kommen, Grundsicherung<br />
<strong>für</strong> Arbeitsuchende beantragen<br />
zu müssen. „Die Aufgabe des<br />
Jobcenters Weilheim-Schongau ist<br />
dabei, gemeinsam mit unseren<br />
Kundinnen und Kun<strong>den</strong> individuelle<br />
Lösungen zu fin<strong>den</strong>, um Lebenssituationen<br />
zu verbessern und die<br />
Vermittlung in Arbeit und Ausbildung<br />
zu fördern“, so Zellner weiter.<br />
Vor Ort im Eingangsbereich des<br />
Kun<strong>den</strong>portals im Jobcenter<br />
Schongau, Marktoberdorfer Straße<br />
29, wer<strong>den</strong> die Kun<strong>den</strong> von drei<br />
Mitarbeiterinnen sehr freundlich<br />
empfangen und die Anliegen aufgenommen,<br />
bevor es weiter in die<br />
Fachbereiche geht. Auch vor dem<br />
im Eingangsbereich postierten Sicherheitsmitarbeiter<br />
muss man<br />
sich nicht <strong>für</strong>chten. Im Gegenteil:<br />
Mit seiner freundlichen Ausstrahlung<br />
vermittelt er in seiner dezenten<br />
Uniform das Gefühl von<br />
Sicherheit und „Alles wird gut“.<br />
Auf die Frage, ob man als Sicherheitsdienst<br />
<strong>den</strong>n viel zu tun habe<br />
im Jobcenter und in der Agentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit, antwortet er mit einem<br />
Lächeln: „So wie man in <strong>den</strong> Wald<br />
hineinruft, so hallt es hinaus. Die<br />
meisten Kun<strong>den</strong> hier sind sehr<br />
anständig und friedlich und meist<br />
können wir auf verbaler Ebene<br />
schlichten, wenn es Mal lauter<br />
wird.“ Die Hauptaufgabe des Sicherheitsdienstes<br />
liegt in der Deeskalation<br />
möglicher Aggressionen,<br />
was über die verbale Ebene recht<br />
gut zu bewerkstelligen ist.<br />
<strong>Das</strong> Jobcenter Weilheim-Schongau<br />
ist auch telefonisch umfassend <strong>für</strong><br />
seine Kun<strong>den</strong> erreichbar: Montag<br />
bis Freitag von 8 bis 18 Uhr unter<br />
0881 / 991777. „Die beste Zeit<br />
im Jobcenter auch gut telefonisch<br />
durchzukommen ist morgens<br />
zwischen 8 und 9 Uhr und nachmittags<br />
ab 14 Uhr“, sagt Angelika<br />
Schwarzensteiner, Teamleiterin des<br />
Bereiches „Markt und Integration“<br />
im Jobcenter Weilheim-Schongau.<br />
Und worauf Frank Zellner besonders<br />
stolz ist: „Seit Mai dieses Jahres<br />
sind wir auch Tag und Nacht<br />
digital über die Adresse www.<br />
jobcenter.digital erreichbar.“ <strong>Das</strong><br />
Online-Angebot ersetze die bestehen<strong>den</strong><br />
Zugangswege dabei nicht,<br />
sondern stellt <strong>den</strong> Kundinnen und<br />
Kun<strong>den</strong> einen weiteren Kanal zur<br />
Verfügung, der ständig weiter ausgebaut<br />
werde.<br />
Besonders stolz ist Angelika<br />
Schwarzensteiner über zahlreich<br />
gelungene Integrationen von Menschen,<br />
die verstärkt Unterstützung<br />
bei ihrer Eingliederung in <strong>den</strong> Arbeitsmarkt<br />
benötigen. „An dieser<br />
Stelle dürfen wir vielleicht unsere<br />
gemeinsame Erfolgsgeschichte<br />
mit einem jungen Mann aus Peiting<br />
nennen, der mittlerweile sehr<br />
selbstverantwortlich mit einer nicht<br />
einfachen Erkrankung namens<br />
‚Narkolepsie‘ umgeht – ihn durften<br />
wir über Jahre in seiner Entwicklung<br />
bis hin zu seinem Traumjob<br />
begleiten “, sagt Schwarzensteiner.<br />
Martin B. (Name von der Redaktion<br />
geändert), mittlerweile 31, der<br />
wie viele Jugendliche keine leichte<br />
Familiengeschichte erlebt hat, zog<br />
sich schon während seiner ersten<br />
Schulausbildung immer wieder<br />
<strong>den</strong> Unwillen der Lehrer zu, da<br />
er dazu neigte, am Ende des Unterrichts<br />
einfach einzuschlafen.<br />
So musste er die verschie<strong>den</strong>sten<br />
weiterführen<strong>den</strong> Schultypen letztlich<br />
immer wieder ohne Abschluss<br />
verlassen. Während seiner ersten<br />
Ausbildung zum Werkzeug- und<br />
Maschinenspanner wurde es mit<br />
dem ständigen Einschlafen so<br />
schlimm, dass er nach abgeschlossener<br />
Berufsausbildung in diesem<br />
Beruf nicht mehr weiterarbeiten<br />
konnte. Auch der Entschluss danach,<br />
die Wirtschaftsschule zu besuchen,<br />
schlug fehl – aufgrund seiner<br />
Schlafstörungen kam er oft zu<br />
spät und schlief auch im Unterricht<br />
immer wieder ein. Letztlich flog er<br />
überall raus und landete schließlich<br />
in der „Herberge“, der ersten<br />
Auffangunterkunft <strong>für</strong> Obdachlose<br />
in Herzogsägmühle. Als er nach<br />
einer Ärzte-Odyssee endlich eine<br />
Diagnose <strong>für</strong> diese relativ unerforschte<br />
Krankheit bekam, versuchte<br />
er trotzdem das Beste daraus zu<br />
machen. Martin B. führt inzwischen<br />
ein eigenständiges, strukturiertes<br />
Leben, hat seine Krankheit akzeptiert<br />
und über Herzogsägmühle in<br />
einer betreuten Wohngruppe ein<br />
neues Zuhause gefun<strong>den</strong>. Darüber<br />
hinaus entdeckte er die Liebe<br />
zum Mountainbiken. Und über das<br />
Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum<br />
Sankt Nikolaus in Dürrlauingen<br />
(Landkreis Günzburg)<br />
schließlich zu seinem Traumjob:<br />
dem Zweiradmechatroniker. Dank<br />
der Vermittlungsarbeit im Jobcenter<br />
Weilheim-Schongau konnte er<br />
sogar an eine Firma in der Region<br />
vermittelt wer<strong>den</strong>.<br />
skg<br />
november / dezember <strong>2019</strong> | 27<br />
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