Altlandkreis Ausgabe November/Dezember 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Der Traum vom deutschen Rekord - Stefanie Strauß drückt 110 kg | Kabarettist Helmut Schleich auf der Roten Couch | Zu Allerheiligen: Bestattung ist ein altes Gesetz |
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Maschinenbauingenieur Michael Baitsch mit seinen handgemachten Skiern<br />
aus heimischem Holz. Lager und Werkstätte befin<strong>den</strong> sich in seiner<br />
alten Scheune direkt neben dem Wohnhaus.<br />
el Baitsch <strong>den</strong> Ski aus der Presse<br />
und temperiert ihn bei bis zu 60<br />
Grad nochmals nach. „Dadurch<br />
wird der Ski erst so richtig stabil.“<br />
Unvergleichliche<br />
Optik<br />
Die Kun<strong>den</strong> von Michael Baitsch,<br />
überwiegend sehr lei<strong>den</strong>schaftliche<br />
und gute Skifahrer, sind sehr<br />
zufrie<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> handgemachten<br />
Modellen. Qualitativ stehen<br />
sie Skiern namhafter Firmen wie<br />
Völkl, Atomic, Head, Rossignol<br />
oder K2 in nichts nach. Auch die<br />
im Markt bekannte Bandbreite<br />
deckt Michael Baitsch bei Mittelbreiten<br />
von 72 bis 90 Millimeter<br />
ausreichend ab – vom reinrassigen<br />
Pistenski bis hin zum Freerider<br />
ist alles dabei. Auch die<br />
Herstellung von Tourenski, die<br />
speziell <strong>für</strong> <strong>den</strong> anstrengen<strong>den</strong><br />
Aufstieg möglichst leicht sein sollten,<br />
ist <strong>für</strong> Baitsch kein Problem.<br />
Doch unerheblich der Modelle<br />
und Qualität fällt vor allem eines<br />
auf: Diese unverwechselbare,<br />
äußerst edle Optik. Während<br />
Ski im Sportgeschäft meist durch<br />
knallige Farben und dicke Markenaufschriften<br />
ins Auge stechen,<br />
bestechen die Schlittener Ski dank<br />
naturbelassener Holzoberfläche<br />
durch Schlichtheit – im Grunde<br />
produziert Baitsch Nostalgie-<br />
Ski mit modernem Aufbau und<br />
Radius. Der Preis von 900 Euro<br />
ohne Bindung ist auf <strong>den</strong> ersten<br />
Blick eine gewaltige Hausnummer.<br />
Doch Liebhaber legen diese<br />
Summe gerne auf <strong>den</strong> Tisch. Vor<br />
allem die, die noch Wert auf echte<br />
Handarbeit mit Holz aus der Region<br />
legen. Diese Art des Skibaus<br />
gefällt auch <strong>den</strong> Inhabern hiesiger<br />
Sportfachgeschäfte, in <strong>den</strong>en<br />
die Beläge der von Baitsch gefertigten<br />
Ski geschliffen, die vom<br />
Kun<strong>den</strong> gewünschten Bindungen<br />
bestellt und die Auslösewerte<br />
der Bindungen (Z-Wert) vorschriftsmäßig<br />
eingestellt wer<strong>den</strong>.<br />
„Bevorzugt <strong>den</strong> Sommer über“,<br />
sagt Michael Baitsch, der die Ski<br />
(www.schlittener-skiwerkstatt.de)<br />
schließlich über die warme Jahreszeit<br />
bauen muss, damit sie<br />
pünktlich zum Wintereinbruch<br />
fertig sind und gefahren wer<strong>den</strong><br />
können. „Beim ersten Schneefall<br />
oder gar erst zu Weihnachten ist<br />
es in der Regel zu kurzfristig.“ Für<br />
kommen<strong>den</strong> Winter baut er trotzdem<br />
noch mehrere Paare, ehe er<br />
selbst auf die Piste geht: Telemarken<br />
mit seinen selbstgebauten<br />
Skiern, die ihn beim Blick auf die<br />
Schaufelspitzen selbst in weit entfernten<br />
Skigebieten an Zuhause<br />
erinnern. Dort befindet sich das<br />
Logo von Michael Baitsch. Es stellt<br />
<strong>den</strong> Panoramablick von seiner<br />
Terrasse in Richtung Gebirge dar,<br />
bei dem unter anderem der Gipfel<br />
von Deutschlands höchstem Berg,<br />
der 2962 Meter hohen Zugspitze<br />
zu sehen ist. Auch das macht die<br />
handgemachten Ski aus heimischem<br />
Holz so einzigartig. js<br />
Ein optischer Hingucker: Nicht nur beim Sessellift-Fahren stechen die Modelle<br />
von Michael Baitsch ins Auge. Die holzbelassenen Oberflächen der<br />
Schlittener Skier verbin<strong>den</strong> Nostalgie und Moderne.<br />
november / dezember <strong>2019</strong> | 45