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Nr. 17 - September / Oktober 2008

Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon Paris: die Sainte-Chapelle Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim Provence: Cordes-sur-ciel Rezept: mousse au chocolat

Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon
Paris: die Sainte-Chapelle
Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim
Provence: Cordes-sur-ciel
Rezept: mousse au chocolat

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Fokus Burgund<br />

Am Lac de Pannecière, dem größten der Stauseen im Morvan.<br />

abgeholzt waren. Der Morvan besaß aber nicht nur große<br />

Wälder, sondern war durch die Yonne, die in die Seine<br />

mündet, auch direkt mit Paris verbunden. Man konnte das<br />

Holz also über den Fluss bis nach Paris treiben lassen.<br />

Der erste Holztransport erfolgte 1547. Die Blütezeit<br />

dieses Handels war rund zwei Jahrhunderte später, in den<br />

Jahren von <strong>17</strong>85 bis 1816. Die Pariser benötigten zum Heizen<br />

in der Zeit eine Million Ster Holz pro Jahr. Clamecy<br />

war die Drehscheibe dieses Handels. Im Rekordjahr 1804<br />

stammten 90 Prozent des Pariser Brennholzes aus dem<br />

Morvan, wobei drei Viertel des Transports über Clamecy<br />

abgewickelt wurde. Der letzte Holztransport verließ den<br />

Ort im Jahre 1923. Die Eröffnung des Canal du Nivernais<br />

sowie das Aufkommen neuer Energiequellen für die Hauptstadt,<br />

insbesondere Kohle und Gas, führten zum Ende des<br />

Holztransports. So erzählt das kleine Museum von Clamecy<br />

auf rührende Weise nicht nur die lokale Vergangenheit,<br />

sondern auch viel von Paris.<br />

Land der Stauseen<br />

Noch heute hat dieses Kapitel der Geschichte seine<br />

Spuren in der Landschaft des Morvan hinterlassen. Denn<br />

für den Holztransport mussten die Flüsse an vielen Stellen<br />

aufgestaut werden, im Herzen des Mittelgebirges entstanden<br />

dadurch große Seen. Zwar werden sie heute nicht mehr<br />

für den Holztransport benötigt, dennoch haben sie wichtige<br />

Funktionen inne. Entweder dienen sie der Stromerzeugung<br />

und der Regulierung der Wasserstände (Lac de Pannecière,<br />

Lac des Settons, Lac de Chaumeçon, Lac de Crescent) oder<br />

als Trinkwasserreservoir (Lac de Saint-Agnan und Lac de<br />

Chamboux).<br />

Der größte dieser Seen ist der Lac de Pannecière (520<br />

Hektar mit einer maximalen Länge von 13 Kilometern)<br />

nördlich von Château-Chinon. Überlebenswichtig ist er<br />

20 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2008</strong>

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