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Nr. 17 - September / Oktober 2008

Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon Paris: die Sainte-Chapelle Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim Provence: Cordes-sur-ciel Rezept: mousse au chocolat

Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon
Paris: die Sainte-Chapelle
Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim
Provence: Cordes-sur-ciel
Rezept: mousse au chocolat

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unerhörten Preis von mehr als einer halben Million Euro.<br />

Heute würde man sogar das Doppelte dafür auf den Tisch<br />

legen müssen – wenn sich denn überhaupt ein Verkäufer<br />

fände.<br />

Es erstaunt nicht, dass das Weinanbaugebiet Montrachet<br />

mit seiner Fläche von kaum acht Hektar zu einem der kleinsten<br />

Weinanbaugebiete überhaupt gehört. Dort werden selbst<br />

in den besten Jahrgängen – wie zum Beispiel 1999 – nicht<br />

mehr als 356 Hektoliter Wein produziert, was einer Menge<br />

von 50.000 Flaschen entspricht. Die Seltenheit dieses Weins<br />

begünstigt den Mythos, der sich um ihn rankt, und treibt<br />

dementsprechend die Preise in die<br />

Höhe. Man muss schon einige hundert<br />

Euro ausgeben, um eine Flasche Montrachet<br />

sein Eigen nennen zu können.<br />

Auf dem Hügel des Montrachet-<br />

Anbaugebiets trennt ein einfacher<br />

Pfad oder eine kleine Mauer außerdem<br />

nicht nur den einen Winzer<br />

vom nächsten, sondern auch die eine<br />

Domaine Leflaive<br />

Place des Marronniers<br />

21190 Puligny-Montrachet<br />

Telefon: +33 (0)3 80 21 30 13<br />

www.leflaive.fr<br />

Bodenbeschaffenheit von der anderen… und somit den<br />

sowieso schon hohen vom außergewöhnlich hohen Preis.<br />

Der Winzer Vincent Leflaive untersuchte 1992 die Bodenbeschaffenheit<br />

seiner Parzelle und stellte fest, dass der<br />

Boden an manchen Stellen mit Magnesium versetzt ist und<br />

dass benachbarte Flächen dieses Element nicht aufweisen,<br />

weder der oberhalb gelegene « Chevalier Montrachet » noch<br />

der weiter unten gelegene « Bâtard Montrachet ».<br />

Das ist es unter anderem, was die Einzigartigkeit des<br />

Montrachet-Anbaugebietes ausmacht: eine ungewöhnliche<br />

Verschiedenheit der Böden auf einer so kleinen Fläche.<br />

Diese erzeugt eine Komplexität des Weines, so dass er<br />

manchmal schwer einzuordnen ist. Doch gerade ihretwegen<br />

prämieren regelmäßig die anerkanntesten Önologen<br />

den Montrachet mit Spitzenbewertungen.<br />

Unter den Weingütern des Montrachet verdient das<br />

Weingut von Leflaive ohnehin besondere Aufmerksamkeit.<br />

Auf einer Fläche von kaum mehr<br />

als 800 Quadratmetern werden die<br />

in den 1960er-Jahren in Chassagne-<br />

Montrachet gepflanzten Reben im<br />

biodynamischen Anbau gepflegt.<br />

Keine Pestizide oder Kunstdünger<br />

finden hier Anwendung, sondern frischer<br />

Kompostdünger und natürliche<br />

Schädlingsbekämpfungsmethoden,<br />

wovon die Reben letztlich sogar robuster geworden sind.<br />

Die Weinlese wird von Hand erledigt und die Auslese ist<br />

streng. Man richtet sich dabei sogar in Teilen nach dem<br />

Mondkalender. So entsteht ein Wein, der allen ökologischen<br />

Ansprüchen genügt und natürlich den typischen Charakter<br />

der Montrachet-Weine hat – den der Extraklasse…<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2008</strong> · 87

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