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Nr. 17 - September / Oktober 2008

Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon Paris: die Sainte-Chapelle Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim Provence: Cordes-sur-ciel Rezept: mousse au chocolat

Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon
Paris: die Sainte-Chapelle
Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim
Provence: Cordes-sur-ciel
Rezept: mousse au chocolat

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Am Anfang sahen viele in Alain<br />

Boumier einen um sich selbst kreisenden,<br />

in die Geschichte vernarrten,<br />

der auf seinem Spezialgebiet an einem<br />

vollkommen utopischen Projekt laborierte,<br />

das niemals verwirklicht werden<br />

würde. Doch längst hat sich dieser<br />

Blick auf Boumier geändert. Wenn<br />

auch das Projekt noch immer verrückt<br />

klingen mag, muss man doch zugeben,<br />

dass der Mann eine kommunikative<br />

Begabung hat und es ihm gelingt,<br />

namhafte Unterstützer zu formieren.<br />

Und die sind nicht die unbedeutendsten.<br />

Neben Ministern, Botschaftern<br />

und anderen hochrangigen Personen<br />

aus Politik und Gesellschaft soll mittlerweile<br />

sogar Alt-Präsident Jacques<br />

Chirac das Projekt unterstützen. Neben<br />

den Personen hängt der Erfolg<br />

des Projektes aber vor allem am Geld.<br />

Gelänge es dem Komitee, eine überzeugende<br />

Finanzierung vorzulegen,<br />

wäre schon viel gewonnen.<br />

Für den Besitzer des Geländes,<br />

den französischen Staat, steht es außer<br />

Frage auch nur einen Cent für das<br />

Projekt aufzuwenden. Die öffentlichen<br />

Museen des Louvre und die Stadt Paris<br />

zeigen sich in dieser Hinsicht nicht<br />

weniger verschlossen. Die Sache ist<br />

klar: Wenn überhaupt eine Rekonstruktion<br />

der Tuilerien avisiert werden<br />

sollte, dann nur mit privaten Geldern.<br />

Denn ein Wiederaufbau der Tuilerien<br />

würde teuer werden. Man schätzt<br />

heute, dass das Projekt zwischen 300<br />

und 500 Millionen Euro verschlingen<br />

würde. Doch es sieht so aus, als<br />

bräuchte es ganz andere Hindernisse,<br />

um einen Mann wie Alain Boumier zu<br />

stoppen. Nach seinen Angaben ist die<br />

Finanzplanung bereits abgeschlossen.<br />

Mit Hilfe nationaler und internationaler<br />

Investoren und Sponsoren und<br />

unter tätiger Mithilfe großzügiger<br />

Mäzene. Während eines kürzlich<br />

veranstalteten Symposiums, das das<br />

Komitee zum Wiederaufbau der Tuilerien<br />

veranstaltete, zeigte sich Boumier<br />

siegesgewiss: « 350 Millionen Euro,<br />

das ist nicht viel, wenn man bedenkt,<br />

dass sie gerademal 24 Kilometern Autobahn<br />

entsprechen. »<br />

Boumier verweist gerne auf den<br />

großen Vorteil, den die Realisierung<br />

Nur das<br />

Wie steht noch in Frage. Eines ist aber<br />

heute schon sicher. Der Wiederaufbau<br />

würde mit heutigen Baumaterialien<br />

vorgenommen werden, auch Beton<br />

wäre nicht ausgeschlossen. Die Fassade<br />

aber würde sich vollkommen an<br />

dem Zustand orientieren müssen, den<br />

das Gebäude im Jahr 1871 hatte.<br />

Einige sehen in dem Wiederaufbau<br />

der Tuilerien ein willkommenes<br />

Projekt, das Präsident Sarkozy zu « seinem<br />

» großen Vorhaben werden lassen<br />

könnte. So zum Beispiel Jean-François<br />

Legaret, Bürgermeister des 1. Pariser<br />

Arrondisments, auf dessen Territorium<br />

sich der Louvre befindet. Es ist unter<br />

französischen Präsidenten Tradition,<br />

sich mit großartigen Bauwerken in<br />

der Hauptstadt zu verewigen. Eine<br />

sehr französische Eigenheit. Dennoch<br />

scheint die derzeitige französische<br />

Kulturministerin Christine Albanel<br />

die Hoffnungen ein wenig dämpfen zu<br />

wollen. Sie bekannte kürzlich, dass es<br />

einige sehr dringende Restaurationsvorhaben<br />

im französischen Kulturerbe<br />

gebe und dass sie nicht glaube, « dass<br />

das erste unter diesen Dringlichkeiten<br />

der Wiederaufbau der Tuilerien sei. »<br />

Man darf also erwarten, dass die<br />

zahlreichen Touristen weiterhin vor der<br />

Pyramide des Louvre und im Garten<br />

der Tuilerien spazieren und dabei den<br />

weiten Blick über die Champs-Elysées<br />

hinüber zum Arc de Triomphe genießen<br />

können. An klaren Tagen sogar<br />

bis zum Arche de la Defense. Würde<br />

des Projektes für den Staat hätte.<br />

Dieser würde eine Fläche von 20.000<br />

Quadratmetern gewinnen, die für eine<br />

Erweiterung der Museen des Louvre<br />

man ihnen erzählen, dass dieser unvergleichliche<br />

Blick nach drei Jahren<br />

Planungs- und vier Jahren Bauphase<br />

verbaut sein würde, sie würden ungläu-<br />

und für<br />

ein großes<br />

K o nf e -<br />

r e n z -<br />

z e n t r u m<br />

g e n u t z t<br />

w e r d e n<br />

k ön n ten.<br />

All das<br />

m i t t e n<br />

in Paris!<br />

An Ideen<br />

m a n g e l t<br />

es nicht. Moderne Kunst vor dem Louvre.<br />

big den Kopf schütteln. Und zu Recht.<br />

Der Wiederaufbau der Tuilerien ist<br />

eine Utopie. Aber wie in allen Utopien<br />

steckt in ihr ein Fünkchen Realismus.<br />

Berlin zeigt uns heute, was daraus alles<br />

werden kann.<br />

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Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2008</strong> · 55

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