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Nr. 17 - September / Oktober 2008

Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon Paris: die Sainte-Chapelle Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim Provence: Cordes-sur-ciel Rezept: mousse au chocolat

Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon
Paris: die Sainte-Chapelle
Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim
Provence: Cordes-sur-ciel
Rezept: mousse au chocolat

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Fokus Burgund<br />

nicht die Rede sein. Einer der keltischgallischen<br />

Stämme waren die Häduer<br />

(frz. Eduens). Diese hatten sich in<br />

Gebieten der heutigen Departements<br />

Allier, Côte-d’Or, Nièvre und Saôneet-Loire<br />

niedergelassen. Sie kontrollierten<br />

nicht weniger als drei der<br />

bedeutendsten französischen Flüsse,<br />

die Loire, die Saône und die Yonne,<br />

und verfügten über eine entwickelte<br />

politische Struktur. So konnte es nicht<br />

lange dauern, bis sie mit den Römern<br />

in Kontakt kamen. Man geht heute davon<br />

aus, dass es erste römische Händler<br />

gewesen sein mussten, die über die<br />

Flüsse bis in das Gebiet der Häduer<br />

vordrangen. Das jedenfalls würde<br />

erklären, wieso die Römer mit ihnen<br />

seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. eine<br />

Allianz eingegangen waren und der<br />

römische Senat sie sogar zu « Freunden<br />

der Republik » erklärte. Diese scheuten<br />

sich nicht einmal, Cäsars Truppen mit<br />

Lebensmitteln zu versorgen, wenn der<br />

mal wieder mit den Galliern im Kriegzustand<br />

war. Doch das Jahr 52 v. Chr.<br />

brachte einen politischen Umschwung<br />

und die Häduer schlossen sich den<br />

gallischen Stämmen unter dem Befehl<br />

ihres Anführers Vercingétorix an.<br />

Was nicht eben ihre beste politische<br />

Entscheidung war, denn die Gallier<br />

erlitten in Alésia durch die Truppen<br />

Cäsars eine herbe Niederlage, womit<br />

die Expansion der Gallier in Europa<br />

gestoppt wurde.<br />

Doch zurück auf den Boden Burgunds.<br />

Der hat nämlich eine Menge<br />

über die keltisch-gallischen Vorfahren<br />

zu erzählen! Es war der Mont Beuvray<br />

mit seinen 821 Metern Höhe, den sich<br />

die Häduer am Ende des 2. Jahrhunderts<br />

v. Chr. als Sitz ihrer Hauptstadt<br />

wählten. Etwa 25 Kilometer im Osten<br />

von Autun gelegen, dominiert Bibracte<br />

noch heute das von der Loire<br />

durchflossene Arroux-Tal. Klug wie<br />

die Häduer waren, hatten sie erkannt,<br />

dass sich von dem Berg aus die gesamte<br />

Umgebung gut überblicken ließ und<br />

jeder Angreifer rechtzeitig erkannt<br />

werden konnte. Selbst Cäsar musste<br />

die strategisch wichtige Lage der Stadt<br />

anerkennen und erwähnte sie in seinem<br />

« Gallischen Krieg », wo er bemerkte,<br />

dass die Stadt « die weitaus größte und<br />

Spuren der Häduer in den verwunschenen Wäldern des Mont Beuvray.<br />

28 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2008</strong>

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