Nr. 17 - September / Oktober 2008
Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon Paris: die Sainte-Chapelle Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim Provence: Cordes-sur-ciel Rezept: mousse au chocolat
Burgund: Morvan, Bibracte, Guédelon
Paris: die Sainte-Chapelle
Elsass: Goethes amour fou in Sesenheim
Provence: Cordes-sur-ciel
Rezept: mousse au chocolat
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On En Parle<br />
Tour Saint-Jacques<br />
endlich ohne Baugerüst<br />
Nach sieben Jahren wurde das<br />
Baugerüst am Turm Saint-Jacques im<br />
Herzen von Paris unweit des Hôtel de Ville<br />
wieder entfernt. Der fünf Jahrhunderte<br />
alte und 62 Meter hohe Turm war einst<br />
der Ausgangspunkt für die Pilger nach<br />
Santiago de Compostela. Er gehörte<br />
zu einer mittelalterlichen Kirche, die<br />
während der Französischen Revolution<br />
zerstört wurde. Später vernachlässigt,<br />
ist er heute im Besitz der Stadt Paris. Die<br />
jahrelangen Restaurierungsarbeiten, in<br />
deren Zuge auch der kleine Park am Fuße<br />
des Turms neu gestaltet wird, werden<br />
aber erst im März 2009 endgültig ihren<br />
Abschluss finden. Die Sanierungskosten<br />
betragen insgesamt acht Millionen Euro.<br />
Schwerer Abschied von alten Autokennzeichen<br />
Wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz verraten auch französische<br />
Nummernschilder den Herkunftsort des Halters, denn die letzten beiden Ziffern<br />
entsprechen der Nummer des Departements, in dem das Fahrzeug zugelassen ist.<br />
So steht etwa die Zahl 13 für das Departement Bouches-du-Rhône mit Marseille, die<br />
60 für das Departement Oise oder die 75 für Paris. Doch nun müssen die Franzosen<br />
von dem 1950 eingeführten System Abschied nehmen. Ein Vorhaben, das nicht<br />
wenigen missfällt. Generationen von Kindern liebten es, während langer Autofahrten<br />
die Departements hinter den Nummern zu erraten. Viele Autofahrer sind zudem stolz,<br />
dank des Autokennzeichens ihre Herkunft nach außen zeigen zu können. Ab dem 1.<br />
Januar 2009 soll damit nun Schluss sein. Das neue System sieht ein Nummernschild<br />
aus zwei Buchstaben, drei Zahlen und wiederum zwei Buchstaben vor (XX-123-XX),<br />
ohne dabei irgendeinen geografischen Bezug herzustellen. Außerdem wird es<br />
einmalig pro Auto bis zu seiner Verschrottung vergeben, ungeachtet irgendwelcher<br />
Halterwechsel oder Umzüge. Um dem massiven Druck der Öffentlichkeit gegen diese<br />
Änderung jedoch entgegenzuwirken, wurde das ursprünglich vorgesehene System<br />
leicht überarbeitet. In Zukunft darf am rechten Rand optional eine kleine Nummer<br />
für das Departement sowie das Logo der Region erscheinen. Ein Tribut an Umfragen,<br />
wonach sich 64 Prozent der Franzosen gegen diese Reform ausgesprochen hatten.<br />
Öffentlich-rechtliches Fernsehen werbefrei<br />
Nun scheint es endgültig zu sein: Nicolas Sarkozy hat entschieden, dass<br />
Frankreichs öffentlich-rechtliche Fernsehsender in Zukunft ohne die Einnahmen<br />
aus Werbespots auskommen müssen. Um den Einnahmeverlust auszugleichen,<br />
sollen Mobilfunk- und Internetanbieter 0,9 Prozent ihres jährlichen Umsatzes an<br />
France Télévisions überweisen. Auf Basis der Geschäftszahlen für das letzte Jahr<br />
würde dies 90 Millionen Euro für Orange, 81 Millionen Euro für SFR und 67 Millionen<br />
Euro für Bouygues Télécom bedeuten. Doch selbst damit ist man noch weit<br />
entfernt von den 800 Millionen Euro, die heutzutage durch Werbung in die Kassen<br />
der Fernsehanstalt gespült werden.<br />
Französische Hotelgäste sind mitnahmefreudig<br />
Nach einer Umfrage von Harris Interactive und Hotels.com haben 79 Prozent der französischen<br />
Reisenden kein schlechtes Gewissen dabei, Gegenstände aus ihrem Hotelzimmer mitgehen zu<br />
lassen. 52 Prozent der Befragten gehen sogar davon aus, dass diese Objekte im Zimmerpreis enthalten<br />
sind, 30 Prozent, dass es sich um Werbematerial für das Hotel handelt. Unter den eingesteckten<br />
Gegenständen steht hoteleigenes Duschgel ganz oben auf der Mitnahmeliste (78 Prozent), gefolgt<br />
vom Shampoo (58 Prozent) und Stiften sowie Notizblöcken (48 Prozent). Fast jeder Vierte hat auch schon<br />
einmal ein Handtuch in seinem Koffer verschwinden lassen und jeder Fünfte einen Bademantel oder<br />
Badelatschen. Zum Glück der Hoteliers vergreift sich aber nur eine kleine Minderheit an Bettwäsche,<br />
Teppichen oder gar dem Fernseher. Zur Ehre der Franzosen sei jedoch angemerkt, dass Hotelgäste<br />
anderer Nationalitäten laut übriger Umfragen nicht unbedingt weniger mitnahmefreudig sind.<br />
6 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2008</strong>