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CRESCENDO 4/18 Juni-Juli-August 2018

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit John Neumeier, Sophie Pacini, Hans Sigl und David Aaron Carpenter.

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Interviews unter anderem mit John Neumeier, Sophie Pacini, Hans Sigl und David Aaron Carpenter.

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E R L E B E N<br />

20. bis 22. <strong>Juli</strong>, Augsburg<br />

GELEBTE KULTUR<br />

Wilhelm F.<br />

Walz<br />

Dirigent Wilhelm F. Walz, Gründer und Leiter der Konzerte im<br />

Fronhof, zum Jubiläum des Augsburger Festivals:<br />

crescendo: Maestro Walz, vor 20 Jahren riefen Sie das Open-Air-<br />

Festival vor der Kulisse der Fürstbischöflichen Residenz in Augsburg<br />

ins Leben. Denken Sie gerne zurück?<br />

Wilhelm F. Walz: Mit dem Festival setzen wir den Gedanken gelebter<br />

Kultur in der Metropolregion Augsburg-Schwaben um. Großartige Künstler<br />

haben uns auf diesem Weg begleitet. Gerne erinnere ich mich an<br />

Victor von Halem, der bei uns im Freischütz sang, oder den Bariton<br />

Johannes Martin Kränzle, der zahlreiche Mozartpartien übernahm. Wir<br />

hatten die Pianistin Janina Fialkowska zu Gast. Und letztes Jahr kam mit<br />

Maximilian Hornung ein aus der Region stammender und international<br />

agierender Cellist zu uns.<br />

Das Jubiläum feiern Sie mit Beethovens Neunter Sinfonie …<br />

Die Hoffnung, dass alle Menschen Brüder werden, liegt mir sehr nahe.<br />

43 Prozent der in Augsburg lebenden Menschen haben Migrationshintergrund.<br />

Auch findet jedes Jahr dort das Friedensfest statt. Und beim Format<br />

„Augsburger Friedensfest meets Konzerte im Fronhof“, das wir vor<br />

drei Jahren mit der Stadt Augsburg schufen, haben Menschen, die sonst<br />

nicht in Konzerte gehen, freien Eintritt.<br />

Ebenfalls auf dem Programm steht Mozarts Zauberflöte mit Sharleen<br />

Joynt in der Partie der Königin der Nacht.<br />

Sharleen Joynt sang 2014 mit phänomenalem Erfolg die Partie der Zerbinetta<br />

in Strauss’ Ariadne auf Naxos. So etwas hatte das Publikum in der<br />

Region noch nicht erlebt. Junge Künstler zu entdecken und zu fördern ist<br />

ein Anliegen unseres Festivals. Bei uns erhalten sie die Chance, mit erfahrenen<br />

Sängern oder Instrumentalisten auf der Bühne zu stehen.<br />

Teresa Schwamm ist Solistin in Residenz. Was hören wir von ihr?<br />

Die Bratschistin Teresa Schwamm ist Mitglied des Armida Quartetts, das<br />

2012 den ersten Preis beim ARD-Wettbewerb gewann. Sie spielt mit dem<br />

jungen israelischen Klarinettisten Daniel Gurfinkel das Doppelkonzert<br />

von Max Bruch. Außerdem hören wir sie in Bruchs Romanze. Darüber hinaus<br />

gibt sie als Residenzsolistin einen Meisterkurs.<br />

Eine langjährige Partnerschaft verbindet Sie mit der SUK-Symphony<br />

Prag. Was zeichnet den Klangkörper aus?<br />

Seit 2001 ist die renommierte SUK-Symphony Prag als musikalischer Botschafter<br />

Gast unseres Festivals. Ihr warmer Streicher- und Bläserklang<br />

entspricht sehr meinen Vorstellungen. Durch unsere lange Zusammenarbeit<br />

haben wir – insbesondere bei Mozart – eine gemeinsame Klangrede<br />

entwickelt.<br />

Augsburg, Fürstbischöfliche Residenz, www.konzerteimfronhof.de<br />

FOTO: PR<br />

7. <strong>August</strong><br />

FEUCHTWANGEN KUNSTKLANG<br />

„Und die Erde war wüst und leer, und es war finster<br />

auf der Tiefe …“ Ein Dialog „schwarzer Ahnenfiguren<br />

zwischen Vergangenheit und Zukunft.<br />

Ein geheimnisvolles Flüstern von Menschen und<br />

Seelen im Schatten eines ungekannten Waldes aus<br />

Körperteilen und Instrumenten. Wie formt sich<br />

Chaos zu Ordnung, Struktur und Mustern, zur<br />

Harmonie des Goldenen Schnitts? Aurea. Variations on Bach, die Performance<br />

des Choreografen Emanuele Soavi, spürt zur Musik von Johann Sebastian<br />

Bach den Vorstellungen von Ordnung und Chaos, Leben und Tod nach. Es<br />

tanzen Federico Casadei, Lisa Kirsch, Francesca Poglie und Emanuele Soavi.<br />

Feuchtwangen, Stadthalle Kasten, www.kunstklang-feuchtwangen.de<br />

26. <strong>Juli</strong> bis 12. <strong>August</strong><br />

OBERSTDORFER MUSIKSOMMER<br />

Mit dem für sein fulminantes Spiel bekannten<br />

Mandelring Quartett (Foto) und der Marimba-<br />

Virtuosin Katarzyna Myćka, die ihr Spiel mit tänzerischer<br />

Energie betreibt, kommen fünf leidenschaftliche<br />

Musiker zusammen. Daniel Schnyders<br />

Zoom In und Igmar Alderete Acostas Sones de<br />

América werden umrahmt von Astor Piazzollas<br />

Libertango und Leonard Bernsteins West Side Story. Aber das Festival lockt<br />

nicht nur mit atemberaubenden Klängen, sondern einem ebensolchen Alpenpanorama.<br />

So lädt das Jourist Ensemble zur Berg station Höfatsblick auf<br />

das Nebelhorn. Und das Gémeaux Quartett mit der Cellistin Veronika<br />

Zucker spielt hoch oben auf dem Fellhorngipfel.<br />

Oberstdorf, verschiedene Spielorte, www.oberstdorfer-musiksommer.de<br />

9. <strong>Juni</strong><br />

KIEL LA DIVISIONE DEL MONDO<br />

Als die venezianische Barockoper in den Vordergrund<br />

trat, hatte auch Giovanni Legrenzi an ihren<br />

frühen Erfolgen teil. Der Liebling von Johann<br />

Sebastian Bach vereinigt in seinem Werk die von<br />

Cavalli und Cesti begonnenen Neuerungen. Seine<br />

Oper La divisione del mondo – Die Aufteilung der<br />

Welt – aus dem Jahr <strong>18</strong>75 weist neben der strengen<br />

Abfolge von Rezitativen und Arien auch zahlreiche Zwischenformen<br />

auf. 2000 wurde sie von Thomas Hengelbrock wiederentdeckt und kommt<br />

nun in Kiel auf die Bühne. Intendant Ulrich Waller setzt die dekadent gelangweilte<br />

Götterwelt in Szene. Als Venus ist Heike Wittlieb zu erleben. Jupiter<br />

ist Dashuai Chen. Die musikalische Leitung hat Alessandro Quarta inne.<br />

Kiel, Opernhaus, 9. (Premiere) und 16.6. sowie 3. und 6.7., www.theater-kiel.de<br />

3. <strong>Juni</strong><br />

HAMBURG BENJAMIN<br />

Anlässlich der Uraufführung von Flucht. Sechs Passagen<br />

2016 versprach Peter Ruzicka (Foto) eine<br />

neue Oper. Das Orchesterwerk gilt als „Vorecho“<br />

von Benjamin. Denn Pariser Passagen war der Titel<br />

jenes geschichtsphilosophischen Werks, an dem<br />

Walter Benjamin bis zu seinem Tod arbeitete. In<br />

der Nacht des 26. September 1940 nahm er sich<br />

in Portbou das Leben. „Mein Leben wird ein Ende finden in einem kleinen<br />

Dorf in den Pyrenäen, wo mich niemand kennt“, teilte er in seinem Abschiedsbrief<br />

Theodor W. Adorno mit. „Was geht in Walter Benjamin vor,<br />

als er auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in einer Lichtung tief in den<br />

Pyrenäen jene Septembernacht allein verbringt?“, fragt Regisseurin Yona<br />

Kim. „Er hat nichts bei sich außer seiner Aktentasche mit Manuskripten.“<br />

Das Denken werde „zu einer Frage des nackten Überlebens“. Die Titelrolle<br />

übernimmt Dietrich Henschel. Am Pult steht Ruzicka selbst.<br />

Hamburg, Staatsoper, 3. (Premiere), 6., 10., 13. und 16. 6. sowie 14. und 19.10.,<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

56 w w w . c r e s c e n d o . d e — <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> – <strong>August</strong> 20<strong>18</strong>

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